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Das Ende der SAP Cloud Platform

Gartner-Prognose: Zwei Drittel der iPaaS-Anbieter werden bis 2023 nicht mehr existieren. Mit welcher Wahrscheinlichkeit gehören SAP und Partner wie All for One zu diesen gescheiterten Anbietern?
Peter M. Färbinger, E3 Magazin
2. Mai 2019
Editorial
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Der Erfolg gibt SAP und vielen SAP-Partnern noch recht. Es ist aber die klassische Katastrophe mit Ansage, die 2023 stattfinden könnte. Der momentane Erfolg ist die Ursache des zukünftigen Scheiterns, erklären die Analysten von Gartner:

„Obwohl der Markt für Integration-Platform-as-a-Service, iPaas, ein starkes Wachstum zeigt, sind bereits erste Anzeichen einer Markt-Konsolidierung zu beobachten.“

Das Research- und Beratungsunternehmen Gartner erwartet, dass bis zu zwei Drittel der iPaas-Anbieter bis 2023 fusionieren, übernommen werden oder den Markt verlassen.

„Die Herausforderung für die meisten iPaas-Anbieter besteht darin, dass ihr Unternehmen nicht profitabel ist“

erklärte Bindi Bhullar, Senior Research Director bei Gartner.

„Das Umsatzwachstum und die zunehmende Kundenakzeptanz können nicht mit den Kosten für den Betrieb der Plattform und den hohen Ausgaben für Sales und Marketing mithalten.“

Besser könnte man die SAP-Geschäftszahlen für das vergangene Jahr nicht beschreiben. CEO Bill McDermott lobte sich selbst gerade mit diesem hohen Umsatzwachstum und der umfassenden Akzeptanz bei den Anwendern.

Gleichzeitig mussten er und sein Finanzvorstand Luka Mucic aber eine „noch“ geringe Profitabilität einräumen – offensichtlich das Ergebnis der hohen PaaS-Kosten. SAP und Partner gewinnen Kunden und lassen den Umsatz wachsen, aber die hohen Betriebskosten verhindern eine nachhaltige Gewinnmarge.

Gartner:

„Platzhirsche wie Oracle, Microsoft und IBM sind für diese Herausforderungen besser gerüstet. Sie können wettbewerbsfähigere Angebote und aggressivere Preismodelle anbieten als kleinere Anbieter.“

Gartner geht davon aus, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen und dass der Marktanteil spezialisierter iPaaS-Anbieter abnehmen wird. Dazu gehören etwa in der SAP-Community auch Unternehmen wie All for One.

Letztendlich ist es eine Frage des Skalenfaktors! Während die Hyperscaler wie AWS, Google, IBM, Oracle und Microsoft sich durch schiere Größe ins Trockene retten können – „Too Big to Fail?“ –, werden nach Meinung von Gartner kleinere PaaS-Anbieter Schiffbruch erleiden.

Bei SAP beobachtet man diese Entwicklung heute schon: Natürlich hält Bill McDermott an seiner „Cloud First“-Strategie fest und verteidigt diese, aber intern haben die Experten längst festgestellt, dass SAP so nicht überleben wird.

Das PaaS-Geschäft von SAP hat im Vergleich zu den Hyperscalern ein zu kleines Volumen – wahrscheinlich auch noch 2023. Auf der Veranstaltung Fkom 2019 (SAP Field-Kick-off-Meeting) wurde somit das Losungswort „Embrace“ ausgegeben.

SAP will seine erfolgreichen PaaS-Partner wie Microsoft, AWS und Google, vielleicht auch IBM umarmen, um so von deren Erfolg zu profitieren und in deren Schatten zu überleben.

Bereits vor einem Jahr präsentierte Ex-President SAP Cloud Platform Björn Goerke auf den DSAG-Technologietagen 2018 das Konzept „Multicloud“: SAP-Bestandskunden sollen ihre Anwendungen nahezu beliebig zwischen den Clouds von SAP, AWS, Google und Microsoft verschieben können.

Seit Ende Februar dieses Jahres arbeitet Björn Goerke nicht mehr für SAP. Die „Cloud First“- und PaaS-Vision eines Bill McDermott scheint in mehrfacher Hinsicht gescheitert zu sein.

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Peter M. Färbinger, E3 Magazin

Peter M. Färbinger, Herausgeber und Chefredakteur E3-Magazin DE, US und ES (e3mag.com), B4Bmedia.net AG, Freilassing (DE), E-Mail: pmf@b4bmedia.net und Tel. +49(0)8654/77130-21


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