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Resilienz und Begründungspflicht

Zwei Buzzwords tauchen immer öfter im gesellschaftlichen Diskurs auf. Resilienz und Begründungspflicht wären Ankerpunkte für SAP-Chef Christian Klein. Wir brauchen Widerstandsfähigkeit und verifizierte Roadmaps.
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13. August 2020
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In den vergangenen Jahren war es ein erbärmliches Spiel: Unser Verein DSAG forderte robuste und überprüfbare Roadmaps. SAP antwortete mit Powerpoint-Präsentationen und Jahresausblicken – das eine so wenig hilfreich wie das andere!

Eine bunte Präsentation ist kein White Paper. Ein Editorial von Chefredakteur Färbinger ist keine wissenschaftliche Arbeit. Wir bei der DSAG haben nie behauptet, dass es eine leichte Fingerübung ist, passende Roadmaps für die SAP-Community zu verfassen. Aber wir überweisen viel Geld nach Walldorf, sodass wir auch eine entsprechende Gegenleistung verlangen können.

Flexibilität, um den Herausforderungen des Berufslebens gerecht zu werden, ist wichtig. Diese Widerstandsfähigkeit unserer ERP-Systeme hoffen wir durch unsere Arbeit mit Unterstützung durch SAP zu erreichen. Resilienz ist damit ein wichtiger Faktor für die Arbeit der SAP-Bestandskunden. Christian Klein sollte uns dabei unterstützen.

Wir werden Resilienz aber nicht erreichen, wenn mir SAP-Chef Klein etwas auftischt, von dem ich genauso wenig verstehe wie er selbst, und ich diese „Geschichten“ auch nicht verorten kann. Ich beziehe mich auf die virtuelle Sapphire-Keynote Christian Kleins:

Wieder einmal wird ein Auto verkauft und Klein führt uns durch den Prozess der Auswahl, Produktion und Auslieferung. Soweit ich informiert bin, war Klein niemals Autoverkäufer. Wen will er mit dieser Geschichte beeindrucken? Ich fühle mich nicht besser oder widerstandsfähiger, weil Christian Klein zu wissen glaubt, wie man Autos verkauft.

Im Sapphire-Vortrag Kleins fehlt es an Begründungspflicht! Der Pflicht, uns SAP-Bestandskunden zu sagen, warum uns ein fiktiver Autoverkauf inklusive Produktionsprozess besser auf die digitale Transformation vorbereitet, ist Klein nicht nachgekommen.

Viele gute Freunde aus Walldorf erzählen mir, dass Christian Klein sehr engagiert, intelligent und bemüht ist, aber eine Begründung für seine fiktive Autogeschichte hat er nicht geliefert – sieht man von dem für SAP erfreulichen Umstand ab, dass nun Porsche ein Technologiepartner des ERP-Weltmarktführers ist.

Begründungspflicht ist ein juristisches Fachvokabular und ein wenig unangenehm in seiner Forderung: Letztendlich verpflichtet es eine Auskunftsperson zur Verifizierung der gemachten Aussagen. Was für Richter und Staatsanwälte gilt, gilt letztendlich auch für Journalisten – lieber Chefredakteur Färbinger –, aber auch für Vorstandsvorsitzende und Vorstandssprecher.

Bis heute hat SAP nicht begründet, wie man sich die Suite-7-Wartungsverlängerung nach 2025 praktisch vorstellt, denn es gibt keine verifizierten Aussagen zu AnyDB (mit Ausnahme einer SAP-Servicenote, in der steht, dass SAP sich des Themas annehmen wird). Wenn also SAP nicht begründen kann, was mit den DB2-, Oracle- und SQL-Server-Lizenzen nach 2025 geschehen wird, wird auch unsere Resilienz stark in Mitleidenschaft gezogen.

Hier schließt sich der Kreis: Jahresausblicke und bunte Powerpoint-Roadmaps taugen nicht für eine Fünfjahresplanung! Unsere DSAG hat recht, wenn sie immer wieder mittel- und langfristige Perspektiven einfordert, und SAP liegt mit ihren einjährigen Visionen daneben.

Die SAP’schen Roadmaps und Sapphire-Vorträge sind keine Planungsgrundlage für uns Bestandskunden. Widerstandsfähigkeit basiert nicht auf kurzfristigem Denken und amüsanten Geschichten. Christian Klein muss nach Jahren des Wachstums und der Innovation einer SAP’schen Begründungspflicht nachkommen – zugegeben, keine leichte Aufgabe, hinter Ex-CEO Bill McDermott aufzuräumen. Professor Hasso Plattner hat in einem Interview angedeutet, dass eine Kurskorrektur angesagt ist!

Würde sich Christian Klein an „Resilienz und Begründungspflicht“ orientieren und in einen ergebnisoffenen Diskurs mit uns SAP-Bestandskunden eintreten, dann sähe ich Chancen für eine erfolgreiche Zukunft in der SAP-Community auch jenseits von 2025. Die kommenden Jahre werden ein hartes Stück Arbeit für uns alle, wenn wir die digitale Transformation mit Hana und S/4 stemmen wollen.

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Unser geheimnisvoller, anonymer Kolumnist.


1 Kommentar

  • Florian Albrecht

    Ich finde, dass dieser Vortrag sogar wunderbar in unsere heutige Zeit passt! Dass Sie die “Begründungspflicht” wörtlich nehmen verwundert mich ehrlich gesagt etwas. Das waren doch Werte aus dem letzten Jahrtausend, welche in Zeiten von Wirecard, Abgasskandal und BER längst überholt sind! Sie leben noch in der Vergangenheit, in welcher die Substanz geschaffen wurde, welche wir heute verfrühstücken. Freundliche Grüße!

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Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

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Veranstaltungsort

Mehr Informationen folgen in Kürze.

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis Freitag, 24. Januar 2025
EUR 390 exkl. USt.

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis 20. Dezember 2024

EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2025, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.