Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community

Wehret den Anfängen

Aktuell gibt es eine umfassende Debatte über die Diversitätsvorgaben von SAP. Das Ziel einer Frauenquote bei führenden Positionen im Konzern von 40 Prozent wurde verworfen. Offensichtlich beugt sich SAP-Chef Christian Klein den Vorgaben der US-Administration.
Peter M. Färbinger, E3-Magazin
17. Juni 2025
avatar

Das Thema Diversifikation ist komplexer, als es auf den ersten Blick erscheint. Es gilt, zwischen internem Selbstverständnis, persönlicher Einsicht, gesellschaftlichem Anspruch und auch politischer Korrektheit beziehungsweise Angepasstheit zu unterscheiden. SAP-CEO Christian Klein ist in dieser Situation nicht zu beneiden. Vielen – wahrscheinlich zu vielen – Akteuren soll er gerecht werden. Es ist die Quadratur des Kreises!

Die ganz große Baustelle entstand mit der ZDF-Sendung „heute-show“. Als „heute-show“-Moderator Oliver Welke zu einer fingierten Pressesprecherin in die SAP-Zentrale schaltete, war das Thema Diversität bei globalen Konzernen endgültig in der gesellschaftlichen Mitte angekommen.

Freunde von mir sprachen mich auf das Thema SAP und Diversität beziehungs-weise Frauenquote an, die sich zuvor noch nie für meinen Job und für das, was ich schreibe, interessiert hatten. Der SAP’sche Kniefall vor der US-amerikanischen Administration und dem Weltbild von Präsident Trump hat einen breiten gesellschaftlichen Diskurs ausgelöst. Was nun?

Es ist ein Akt der Höflichkeit, dass die gesellschaftlichen Vorstellungen eines Landes respektiert werden. Ein Konflikt entsteht, wenn diese Vorgaben und Empfehlungen der eigenen Werteskala widersprechen. Christian Klein hat es auf der SAP-Hauptversammlung 2025 geschickt und diplomatisch argumentiert: Die Zurücknahme einer verbindlichen Frauenquote im Vorstand und Aufsichtsrat und die Eliminierung gewisser Diversitätsziele sagen naturgemäß nichts über die eigene Einstellung und das eigene Handeln aus.

Die Worte des SAP-Vorstandsvorsitzenden können also auch so interpretiert werden, dass SAP offensichtlich keine ausgewiesenen Diversitätsziele mehr formuliert, was aber letztendlich wenig über das operative Handeln der SAP-Executives aussagt. Bleibt die Frage: Was sind das für gesellschaftliche und moralische Ansprüche, wenn SAP diese eventuell anwendet, sich aber öffentlich nicht dazu bekennt?

Es entsteht eine Grauzone, die viele Interessengruppen kennen: Aktionäre sorgen sich um den Geschäftserfolg, der bei SAP ganz wesentlich in den USA stattfindet. Mitarbeiter sorgen sich um das eigene Selbstverständnis gegenüber dem Arbeitgeber. Die Öffentlichkeit nimmt teil an diesem Diskurs zwischen US-Regierung, SAP-Vorstand, Mitarbeitern, Kunden, Partnern und Presse.

„Wehret den Anfängen“ ist eine oft gehörte und bekannte Warnung. SAP-Chef Christian Klein ist dem Geschäftserfolg zum Vorteil der eigenen Mitarbeiter, der Kunden und Partner sowie der Aktionäre verpflichtet. Aufgrund der Größe und Bedeutung von SAP hat Christian Klein aber auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Sein Wort hat Gewicht.

SAP hat in der Angelegenheit Diversität wieder einmal sehr ungeschickt kommuniziert! Aus Respekt gegenüber der US-Administration und Donald Trump hätte SAP die Diversitätsziele ruhend stellen können. Aus Respekt gegenüber den weltweiten Mitarbeitern hätte SAP adaptierte Ziele formulieren können und nicht das Kind mit dem Bade ausschütten.

avatar
Peter M. Färbinger, E3-Magazin

Peter M. Färbinger, Herausgeber und Chefredakteur E3-Magazin DE, US und ES (e3mag.com), B4Bmedia.net AG, Freilassing (DE), E-Mail: pmf@b4bmedia.net und Tel. +49(0)8654/77130-21


Schreibe einen Kommentar

Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

FourSide Hotel Salzburg,
Trademark Collection by Wyndham
Am Messezentrum 2, 5020 Salzburg, Österreich
+43-66-24355460

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 10. Juni, und
Donnerstag, 11. Juni 2026

Early-Bird-Ticket

Reguläres Ticket

EUR 390 exkl. USt.
verfügbar bis 1.10.2025
EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 22. April und
Donnerstag, 23. April 2026

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket
verfügbar bis 1.10.2025
EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2026, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.