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Runderneuert 2019: SAP Capital Markets Day

Ein SAP Capital Markets Day findet jeden Februar in New York City statt. Dieses Jahr soll es ein zweites Treffen geben. Warum diese Hektik? SAP ist kein saisonales Geschäft. Man denkt in Dekaden, oder?
E-3 Magazin
2. Oktober 2019
Editorial
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Die SAP-Community ist aufgrund des SAP’schen Aktionismus beunruhigt. Neben Abap, NetWeaver, Hana und S/4 sind Vertrauen und Beständigkeit die wichtigste Währung in der SAP-Community.

Einmal im Jahr Rechenschaft abzulegen gegenüber der Presse anlässlich der Veröffentlichung der Bilanzzahlen, einmal gegenüber der Finanzszene auf dem Capital Markets Day an der Wall Street und einmal gegenüber den Aktionären auf der Hauptversammlung in der SAP-Arena in Mannheim – das sollte in einer stabilen, langlebigen und auf Vertrauen aufbauenden Community mehr als ausreichend sein.

CEO Bill McDermott und CFO Luka Mucic haben zum zweiten SAP Capital Markets Day dieses Jahr nach New York City geladen. Warum? Eine Antwort könnte ein sehr interessanter Bericht von Daniel Stelter im Manager Magazin* liefern.

Stelter ist Gründer des auf Strategie und Makroökonomie spezialisierten Diskussionsforums „Beyond the Obvious“ und erfolgreicher Unternehmensberater.

Im Manager Magazin stellt Daniel Stelter die Frage: Löst General Electric die nächste Finanzkrise aus? Liest man den Text, ergeben sich unwillkürlich Parallelen zu SAP.

„Unter Führung des legendären Jack Welch war General Electric das Vorbild für die Schaffung von Shareholder Value in diversifizierten Unternehmen.“

Wäre es falsch, zu schreiben: Unter Führung des legendären Bill McDermott ist SAP das Vorbild für die Schaffung von Shareholder Value in cloudbasierten Unternehmen.

Unter Führung von Bill McDermott und Luka Mucic ist die Dividende jährlich gestiegen. Die Anteilseigner sind zufrieden – Kritik auf der Hauptversammlung ist weitgehend verstummt.

Daniel Stelter warnt in seinem Manager-Magazin-Artikel:

„Mindestens ebenso bedeutsam waren Aktienrückkäufe, die Erhöhung des Verschuldungsgrades (Leverage) und schließlich aggressive Bilanzierung. Wohl kein Unternehmen spiegelt damit das Zeitalter des ,Financial Engineerings‘ so wider wie GE.“

Es geht um die Bestimmung des aktuellen Zustands und nicht um eine Verurteilung der SAP! Daniel Stelter erklärt:

„Financial Engineering kann helfen, das Maximale aus einem Unternehmen herauszuholen. Es kann aber nicht dauerhaft strategische und operative Probleme im Unternehmen kaschieren. Unter der noch glänzenden Oberfläche wachsen die Probleme.“

Unter der für alle sichtbaren glänzenden Oberfläche der SAP könnte es somit auch ganz anders ausschauen. Qualtrics war teuer und der Synergieeffekt wird ausbleiben, denn McDermott erklärte, dass Qualtrics eigenständig bleibt. Was wird aus C/4?

Wie profitiert SAP durch „Cloud First“, wenn durch das SAP-Programm Em­brace die Bestandskunden bei AWS, Google und Microsoft landen? Wie steht es um die wirklichen Gewinne einer SAP?

Daniel Stelter schreibt mahnend:

„Derweil sieht es mit den wirklichen Gewinnen nicht so gut aus […] Die Gewinne der US-Unternehmen fallen seit einiger Zeit und liegen unter dem Niveau von 2014.“

SAP ist eine erfolgreiche und komplexe Geschichte, die langfristig und ganzheitlich zu beurteilen ist. Die Hektik von zwei Capital Markets Days pro Jahr erschließt sich kaum.

„Financial Engineering“ zum Vorteil der Anteilseigner kann in guten Zeiten durchaus Sinn ergeben, aber in der SAP-Community sind auch noch Bestandskunden und Partner zu berücksichtigen. Stelter resümiert somit:

„Schon seit Jahren arbeiten Unternehmen und Analysten an der Wall Street mit selbst definierten Gewinnen. Diese zeigen kontinuierlich nach oben – auch bedingt durch die Welle an Aktienrückkäufen auf Kredit, die die Gewinne pro Aktie nach oben treiben. Das ist zwar alles legal und keine strafbare Manipulation, es ist jedoch schon ein Irreführen der Investoren.“

*) https://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/general-electric-siemens-konkurrent-als-weltfinanzrisiko-a-1282737.html

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