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Roadmap Embrace

In der IT sollte für alles und jeden eine Roadmap existieren. Die Landkarte für Embrace erscheint fehlerhaft: SAP, Microsoft, AWS und Google haben sich hoffnungslos verfahren.
Peter M. Färbinger, E3 Magazin
29. Oktober 2020
Das-Letzte-Satire
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Rückblickend ist man immer klüger, rückblickend muss aber auch die Frage erlaubt sein: Gab es jemals für Embrace eine verifizierte Roadmap? Das SAP-Cloud-Programm Embrace wurde mit viel Emotion, Liebe, Enthusiasmus und Vision geboren, sodass offensichtlich die ingenieurmäßige Arbeit vernachlässigt wurde.

White Papers, Machbarkeitsstudien und Analysten-Reports gibt es zu Em­brace nicht. Wir beim E-3 Magazin erkannten dieses Defizit bereits Ende vergangenen Jahres und versuchten in mehreren Gesprächen den Embrace-Partner Microsoft zu überzeugen, eine technische und wissenschaftliche Basis für dieses ehrgeizige Projekt zu finanzieren. Naturgemäß gab es ein Gespräch mit einem bekannten und sehr renommierten Analysten, an dem auch ein Vertreter des E-3 Magazins teilnahm. Weitere Aktivitäten gab es aber nicht.

Das Resultat der gescheiterten Markt- und Meinungsforschung, der fehlenden objektiven Machbarkeitsstudien sowie Analysten-Reports ist ein Irrlichtern im IT-Nebel. Das Engagement und die Ressourcen verlieren sich in den Weiten der SAP-Community. Es fehlt an einer verbindlichen betriebswirtschaftlichen, organisatorischen, technischen und lizenzrechtlichen Roadmap. Auch die Berichterstattung im E-3 Magazin beinhaltet große Lücken und weiße Flecken auf der Embrace-Landkarte.

Erstmals wurde die Karikatur von Robert Platzgummer (1975 bis 2016) in der E-3 Ausgabe Juni 2013 veröffentlicht. Sie zeigt die damaligen SAP-Co-CEOs Jim Hagemann Snabe und Bill McDermott: Der Sack war voller Geld, aber wohin die Reise gehen soll, war damals schon unklar – Cloud sollte es sein?

Was wir uns wünschen: eine Em­brace-Microsoft-SAP-Lizenz-Roadmap, ein ­White Paper zu den Themen IoT und KI, einen Analysten-Report, der Azure, AWS und Google technisch und wissenschaftlich vergleicht. Die Embrace-Schicksalsgemeinschaft hat einzigartige Kompetenz. In einigen Fällen überschneiden sich jedoch die Angebote.

Eine Embrace-IoT-­Roadmap wäre demnach für den SAP-Bestandskunden sehr hilfreich, damit er seinen Weg zwischen den Angeboten von Google, Amazon und Microsoft sowie dem SAP’schen Ex-Leonardo findet. Ähnliches gilt für KI und Blockchain.

Die zahlreichen Defizite im Gesamtbild von Embrace haben zu Misstrauen und Unstimmigkeiten geführt. Offensichtlich wurde ein Punkt erreicht, wo niemand mehr dem Partner über den Weg traut.

Die große Embrace-Versteherin Sabine Bendiek, Noch-Geschäftsführerin von Microsoft in Deutschland und demnächst SAP-Vorstandsmitglied, könnte die Situation bereinigen und mit Embrace 2.0 einen neuen Versuch starten. Das Wissen und Können für eine valide Embrace-Roadmap hat Bendiek, ob ihr die Mitstreiter Google und AWS über den Weg trauen, ist noch offen.

In der Embrace-Community ist man sich während des Sommers des Desasters bewusst geworden. Aktuell wird der Ball flach gehalten. Die Partner sind stiller geworden und lecken ihre Wunden. Auf dem DSAG-Jahreskongress getraut sich lediglich Microsoft aus der Deckung. AWS und Google sind und bleiben unsichtbar sowie sprachlos. Von Roadmaps, White Papers und Success Storys keine Spur.

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Peter M. Färbinger, E3 Magazin

Peter M. Färbinger, Herausgeber und Chefredakteur E3-Magazin DE, US und ES (e3mag.com), B4Bmedia.net AG, Freilassing (DE), E-Mail: pmf@b4bmedia.net und Tel. +49(0)8654/77130-21


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Veranstaltungsdatum

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