OpenStack: Raus aus den Kinderschuhen, rein ins große Unternehmen
Der OpenStack-Summit in Barcelona hat jünst gezeigt: OpenStack nimmt Kurs auf große Unternehmen. Ein zentrales Thema dabei ist die „OpenStack Multi Cloud“.
Sie ermöglicht Skalierbarkeit und Interoperabilität unterschiedlicher OpenStack-Clouds über mehrere Regionen und Rechenzentren hinweg.
Auch für uns bei NetApp ist dies ein Kernthema: Mit unserem Data-Fabric-Konzept lassen sich Daten und Anwendungen sowohl innerhalb von OpenStack-Clouds als auch in Hybrid-Cloud-Modellen bewegen – natürlich auch in Verbindung mit SAP-Systemen.
Beeindruckend finde ich die enorme Zahl an mittlerweile realisierten OpenStack-Projekten – und dass viele große Unternehmen bereits ihre produktiven Umgebungen vorstellen.
Größere Unternehmen
OpenStack beschränkt sich also nicht mehr nur auf DevOps oder R&D. Vielmehr setzen zunehmend Unternehmen aus sehr sensiblen Branchen darauf – wie Banken, Online-Payment-Anbieter oder Video-Streaming-Dienste.
Auch die großen IT-Player wie SAP bringen der offenen Plattform großes Vertrauen entgegen: OpenStack bildet auf Architekturebene die Grundlage diverser Cloud-Lösungen, die unter dem Stichwort SAP-Converged-Cloud zusammengefasst werden.
Von 20 verschiedenen Cloud-Infrastrukturen bei SAP ist aktuell die Rede. Statt die darunterliegenden Hardware-Komponenten individuell zu programmieren, kommt OpenStack als standardisiertes API zum Einsatz. Das Ergebnis ist eine herstellerübergreifende Kontrollschicht für neue Cloud-Infrastrukturen.
Damit mausert sich OpenStack zum Infrastruktur-Standard für SAP-Umgebungen. Einer der Vorteile für Kunden: Eine solche Lösung und offene Schnittstellen verhindern den gefürchteten Vendor-Lock-in beim Aufbau neuer Cloud-Infrastrukturen.
Am Beispiel der Großbank BBVA ist zu sehen, wie sich OpenStack erfolgreich im Enterprise-Umfeld einsetzen lässt.
Die BBVA hat ihre Kundenportale auf der Basis von OpenStack aufgesetzt. Mit seinen Storage-Treibern leistet NetApp einen Beitrag für den Erfolg dieser OpenStack-Lösungen.
Eine wichtige Voraussetzung für viele SAP-Anwendungen ist das Vorhandensein von Shared-File-Systemen, die durch das OpenStack-Projekt Manila abgebildet werden.
Hierarchical Port Binding
Sowohl SAP als auch NetApp arbeiten intensiv daran, Manila mit weiteren Features anzureichern. Das vorrangige Ziel ist, Manila für die Anforderungen hochskalierbarer Cloud-Umgebungen großer Unternehmen zu rüsten.
Ein Beispiel ist die Funktion Hierarchical Port Binding (HPB) in Newton, dem 14. OpenStack-Release. Damit lassen sich nicht mehr nur Shared-Server im Backend-Storage erzeugen, sondern auch die dazugehörigen Netzwerke und Switches konfigurieren.
Die Zuweisung der erforderlichen Ports auf die VLANs erfolgt dabei automatisch. Das reduziert den manuellen Konfigurationsaufwand und erhöht gleichzeitig die Netzwerksicherheit. Denn die zugeordneten Switch-Ports erkennen nur die gerade aktiven VLANs.
Grund des OpenStack-Siegeszugs
OpenStack hat inzwischen einen Grad an Leistung, Sicherheit und Automatisierung erreicht, der proprietären Lösungen in nichts mehr nachsteht. Hinzu kommen grundlegende Vorteile wie das flexible Transferieren von Daten zwischen Cloud-Plattformen sowie hohe Skalierbarkeit.
Um das offene System noch attraktiver für große Unternehmen zu machen, heißt es für die Community, an Stellschrauben wie dem Automatisierungsgrad weiter zu drehen und so die Effizienz zu erhöhen.
Hierarchical Port Binding ist nur ein Beispiel dafür. Bislang brauchte es für einen hohen Automatisierungsgrad proprietäre Lösungen. Nun stehen wir auch im Open-Source-Umfeld an der Schwelle zu einem Automatisierungsgrad, wie ihn große Unternehmen erwarten – und brauchen.