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Missverständnisse – Personalwechsel im SAP-Vorstand

Ein disruptiver Personalwechsel im SAP-Vorstand ist immer auch Quelle für Missverständnisse. Umso irritierender ist nach einer langen Reihe von überraschenden Abgängen die Aussage von Professor Hasso Plattner: Alles wie geplant!
Peter M. Färbinger, E3 Magazin
5. Dezember 2019
Hausmitteilung
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Vor etwa einem Jahr eröffnete Björn Goerke die Saison der prominenten SAP-Abgänger. Er verließ SAP überraschend und hielt seinen Status nahezu ein halbes Jahr lang geheim. Dann gab es am 4. April auf seinem Twitter-Account die Meldung:

„So it is official, after 30 amazing years – I decided to leave SAP. It has been a blast.“

In der ersten Jahreshälfte verließen dann die beiden SAP-Vorstände Bernd Leukert und Rob Enslin das Unternehmen. In beiden Fällen war die Nachrichtenlage sehr dünn und wenig aussagekräftig. Die organisatorischen Veränderungen bei SAP aber waren gewaltig. Was eventuell eine Ursache für viele Missverständnisse war.

Michael Kleinemeier, der seinen SAP-Vorstandsbereich fast schon zur Gänze an Bernd Leukert übergeben hatte, musste nun auf Bitten des Aufsichtsrats sein SAP-Engagement um ein Jahr verlängern. Geplant war, dass Kleinemeier mit Ende dieses Jahres in den Ruhestand tritt.

Auch für den Vorstandsbereich Rob Enslins brauchte es dringend Ersatz, denn das Cloud Computing durfte nicht ohne Chef dastehen. Jetzt wäre natürlich Björn Goerke optimal gewesen, denn kaum jemand verstand das Cloud Computing so gut wie er. Die Wahl fiel auf SAP-Vorstandsmitglied Jennifer Morgan, die als sehr erfolgreiche Vertriebsmanagerin die Komplexität der Cloud überblicken konnte.

Am 10. April dieses Jahres sagte der damalige SAP-Chef McDermott in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen:

„Es gibt und gab keine Probleme im Vorstand. […] Unser Aufsichtsratsvorsitzender Hasso Plattner und ich sind vollständig auf einer Linie.

Wenn zwei Vorstände, die zusammen fünfzig Jahre für SAP gearbeitet haben, nach langer Zeit etwas Neues planen, dann ist das völlig normal. Wir haben mit Jürgen Müller und Christian Klein hervorragende junge Leute im Vorstand. SAP ist stärker als je zuvor.“

Im Sommer verließ dann auch noch einer der wichtigsten Hana-Executives das Unternehmen: Franz Färber sagte, dass er sich eine Auszeit nehmen wolle. Er war wesentlich an der Marktreife der Hana-Datenbank beteiligt und arbeitete intensiv mit Björn Goerke und Bernd Leukert zusammen.

Dann am Freitag, 11. Oktober, das größte Missverständnis in dieser Kette von unglückseligen Personalentscheidungen: Bill McDermott wird durch eine neue SAP-Doppelspitze, bestehend aus Jennifer Morgan und Christian Klein, ersetzt.

Eigentlich wollte McDermott noch ein wenig bei SAP bleiben, doch Hasso Plattner entschied sehr schnell und pragmatisch: Bist du nicht für SAP, dann bist du gegen SAP. McDermott darf noch als „Berater“ bis Jahresende im SAP-Vorstand bleiben.

Hasso Plattner meinte:

„Wir gratulieren Jennifer Morgan und Christian Klein […] Bereits vor einem Jahr haben Bill McDermott und ich beschlossen, die Aufgabenbereiche der beiden zu erweitern und sie somit gründlich auf eine Führungsrolle an der Unternehmensspitze vorzubereiten.“

Bereits vor einem Jahr haben Plattner und McDermott gewusst, dass Rob Enslin zu Google und Bernd Leukert als Technikvorstand zur Deutschen Bank geht? Deswegen hat vor einem Jahr Jürgen Müller den Platz des SAP- Technikvorstands von Leukert geerbt? Alles nur Missverständnisse!

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Peter M. Färbinger, E3 Magazin

Peter M. Färbinger, Herausgeber und Chefredakteur E3-Magazin DE, US und ES (e3mag.com), B4Bmedia.net AG, Freilassing (DE), E-Mail: pmf@b4bmedia.net und Tel. +49(0)8654/77130-21


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