Jenseits der Anwendungsebene: Best Practices für Ihre SAP-Systeme


Die Entscheidung von SAP, Open-Source-Infrastruktur für Hana, NetWeaver und weitere ERP-Komponenten einzusetzen, brachte neue Chancen und Herausforderungen. Die früher genutzten Unix-Systeme galten als äußerst robust und gründlich getestet. Die neue Umgebung muss diese Verlässlichkeit nachbilden, dabei aber Kosten senken und schnellere Updates ermöglichen.
Im Fokus stehen geschäftskritische Systeme und Anwendungen. Diese müssen zweckgerichtet konzipiert, hochverfügbar betrieben, regelmäßig gewartet sowie abgesichert und planmäßig aktualisiert werden.
Best Practices im Überblick
Fehlt intern das nötige Fachwissen, sollte externe Expertise hinzugezogen werden, um Ihre Umgebung korrekt zu gestalten. Wenn ein externer Dienstleister SAP für Ihr Unternehmen betreibt oder verwaltet, stellen Sie sicher, dass er dieses Know-how besitzt – oder fordern Sie ihn auf, die entsprechenden Fachleute hinzuzuziehen. Idealerweise sollte dieser Schritt bereits in der Planungsphase erfolgen, um spätere Korrekturen zu vermeiden. Eine fundierte Beratung kann nicht nur technische Fehler verhindern, sondern auch helfen, Prozesspotenziale frühzeitig zu erkennen und auszuschöpfen.
Setzen Sie auf etablierte Ansätze zur Hochverfügbarkeit. Nutzen Sie portable, unterstützte Komponenten – etwa ein zertifiziertes Linux. Cloud-native Technologien wie die Edge Integration Cell von SAP verlangen nach flexiblen Strategien, zum Beispiel Container Management. Soweit möglich, setzen Sie auf bewährte Technologien und vermeiden Sie eine Abhängigkeit von einem bestimmten Anbieter. Wenn bestimmte Anwendungen ein robustes Notfallwiederherstellungskonzept be-nötigen, sollte dies Teil der Planung und im Budget sein. Prüfen Sie regelmäßig Ihre Backup- und Re-store-Prozesse und führen Sie Testszenarien durch, um im Ernstfall schnell und strukturiert reagieren zu können. Auch Monitoring- und Alerting-Systeme sollten frühzeitig implementiert werden.
Geeignete Verwaltungstools einsetzen: Ob on-premises oder in der Public Cloud – benutzerfreundliche und leistungsstarke Tools für das Infrastrukturmanagement helfen, Systeme aktuell zu halten, Ausfälle zu vermeiden und Sicherheitsrisiken zu minimieren.
In Sicherheit und Schulung investieren: Neben regulären Patches und Updates erfordern wöchentlich auftretende neue Sicherheitslücken (CVEs) eine schnelle Reaktion. Suse Live Patching ermöglicht kritische Updates im Linux-Kernel und in Hana–Komponenten ohne Neustart. Schulungen zur Anwendung solcher Tools sind unkompliziert und online verfügbar. Viele Unternehmen führen SAP–Infrastruktur-Audits durch, um die Sicherheitslage zu bewerten und zu dokumentieren. Zusätzlich sollten Mitarbeitende regelmäßig über aktuelle Bedrohungen informiert und in Sicherheitsricht-linien geschult werden. Investitionen in Awareness–Programme und wiederkehrende Trainings stärken das Sicherheitsbewusstsein nachhaltig.
Langfristige Infrastrukturplanung: Ein 3- bis 5-Jahres-Plan sollte Updates von SAP-Komponenten, Betriebssystemen, Firmware und mehr berücksichtigen. Auch nicht terminierte Vorhaben wie Server-Up-grades oder Cloud-Migrationen sollten frühzeitig eingeplant werden, um Störungen und Verzögerungen zu vermeiden. Regelmäßige Überprüfung und Anpassung des Plans an neue technologische Entwicklungen oder Geschäftsanforderungen stellen sicher, dass Ihre SAP-Landschaft zukunftssicher bleibt.
Zukunftssicherer Betrieb
Mit diesen Maßnahmen lässt sich der SAP-ERP-Betrieb stabil und zukunftsfähig gestalten – egal ob für ECC 6.0 im eigenen Rechenzentrum oder bei einer vollständigen S/4-Migration in die Cloud. Wird ein externer Anbieter beauftragt, sollte dieser die genannten Best Practices umsetzen. Viel Erfolg!
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