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Financial Engineerings

SAP dreht an allen Schrauben und Reglern, um es auch wirklich jedem recht zu machen. Die Anstrengungen von Mucic, Morgan und Klein sind bewundernswert.
Peter M. Färbinger, E3 Magazin
9. Januar 2020
Das-Letzte-Satire
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Die drei Musketiere haben wieder zugeschlagen und den Geldhahn geöffnet: Die Co-CEOs Jennifer Mor­gan und Christian Klein sowie der geniale CFO Luka Mucic wollen gleichzeitig, und das sofort, alle in der SAP-Community glücklich machen. Dafür werden große Mengen Geld verschoben – immer mit legalen Mitteln, aber zweifelhaften Methoden!

Wie macht man Aktionäre glücklich? Eine hohe Dividende zur alljährlichen Hauptversammlung lässt die Kritiker verstummen und macht alle reicher. Es lässt sich aber auch im positiven Sinne der Aktienkurs nach oben „manipulieren“.

Das einfachste Rezept dazu klingt fast so wie „Simple Finance“: Das Unternehmen nimmt einen hohen Kredit auf – verschuldet sich also ein wenig. Mit diesem Kapital startet es ein Aktienrückkaufprogramm.

Man kauft sich irgendwie selbst in Form einer rückbezüglichen Schleife, das ist aber eine andere Geschichte. Tatsache ist, dass dieser Geldtransfer „Kredit wird zu Aktien des eigenen Unternehmens“ die Anzahl der Aktien an der Börse reduziert.

Was nun zu hoffen bleibt: Der Wert des Unternehmens bleibt gleich. Weil es am Markt aber nun weniger Aktien gibt, sind die verbliebenen Aktien naturgemäß mehr wert – der Aktienkurs sollte steigen und die Aktionäre sind glücklich.

Platzgummer Juli2012 Dltz Cmyk
Erstmals wurde die Karikatur von Robert Platzgummer (1975 bis 2016) im Jahr 2012 verwendet. Schon damals gab es eine Vorstufe zum „Financial Engineering“. Der damalige SAP-Technikvorstand Vishal Sikka bezahlte mit einem selbst aufgelegten Hana-Programm die DB-Lizenzen an SAP.

Dieser wunderschöne und legale Geld­transfer von der Unternehmensverschuldung hin zu einem höheren Aktienkurs hat einen Namen: Financial Engineering, siehe Illustration:

Aufgrund technischer Erkenntnisse und Vorgaben wird eine Maschine konstruiert, die Geldströme steuert. Oder, wie auf Wikipedia nachzulesen ist:

„Fi­nancial Engineering ist ein multidisziplinäres Feld, das Finanztheorie, Methoden des Ingenieurwesens, Werkzeuge der Mathematik und die Praxis des Programmierens umfasst.“

Für Außenstehende mag es wie die Quadratur des Kreises erscheinen, aber CFOs beherrschen die Kunst und das Paradoxon, aus einem verschuldeten Unternehmen ein wertvolleres an der Börse zu machen. In der SAP-Pressemitteilung klingt das dann so:

„Unter Berücksichtigung der positiven finanziellen Entwicklung und einer sehr soliden Bilanzstruktur hat der Aufsichtsrat der SAP SE einer vom Vorstand vorgeschlagenen erhöhten Kapitalausschüttung im Jahr 2020 zugestimmt.

Im Rahmen dieses neuen Programms ist das Unternehmen autorisiert, bis zum 31. Dezember 2020 Rückkäufe von Aktien und/oder die Ausschüttung einer Sonderdividende im Gesamtvolumen von 1,5 Milliarden Euro durchzuführen.“

Der Finanzvorstand der SAP, Luka Mucic, sagte:

„Aktienrückkäufe und Sonder­dividenden sind – neben einer attraktiven regulären Dividende – wichtige Instrumente zur Steigerung des Unternehmenswerts und zur Erfolgsbeteiligung unserer Aktionäre.“

Er erwähnte nicht, dass der einstige Industrieriese und Siemens-Konkurrent General Electric durch „Financial Engineering“ beinahe in einen Konkurs schlitterte.

Die Vorstandssprecher der SAP, Jennifer Morgan und Christian Klein, sagten:

„Das Programm zur Optimierung der Geschäftsprozesse der SAP resultiert in einer weiteren Steigerung unserer Finanzleistung. Wir freuen uns, dass die SAP diesen Erfolg nun mit ihren Aktionären teilen kann.

Die erhöhte Kapitalausschüttung im nächsten Jahr unterstreicht die große Bedeutung, die die SAP einer angemessenen Rendite für unsere Aktionäre und einer disziplinierten Verwendung unserer finanziellen Mittel beimisst.“

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Peter M. Färbinger, E3 Magazin

Peter M. Färbinger, Herausgeber und Chefredakteur E3-Magazin DE, US und ES (e3mag.com), B4Bmedia.net AG, Freilassing (DE), E-Mail: pmf@b4bmedia.net und Tel. +49(0)8654/77130-21


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