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Der unintelligente Christian

Christian Klein wirbt mit dem Intelligent Enterprise – ein neues ERP, das nicht dumpf vor sich hin stottert, sondern agil dem Anwender die Arbeit erleichtern soll.
Peter M. Färbinger, E3 Magazin
9. Juli 2020
Das-Letzte-Satire
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Naturgemäß müssen künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen auch ein „Intelligent Enterprise“ hervorbringen – zumindest glaubt SAP-Chef Christian Klein fest an diese Vision und Utopie. Christian Klein irrt. Er verkennt die Realität und orientiert sich an beliebigen Schlagwörtern, die das Marketing in regelmäßigen Abständen produziert.

Selbstfahrende Autos, lernende Roboter und intelligente, sich selbst heilende Algorithmen sind faszinierend, aber nicht allgemeingültig. Die Fortschritte im Bereich künstlicher Intelligenz sind durch Hard- und Software-Innovationen gewaltig, aber immer noch sehr themenspezifisch und damit kaum zu verallgemeinern. Was soll demnach ein Intelligent Enter­prise sein?

Die SAP-Bestandskunden sind intelligent genug, zu erkennen, dass SAP in den vergangenen Jahren sehr unintelligent gehandelt hat: Wahllos wurden unterschiedliche Cloud-App-Anbieter aufgekauft.

Kaum ein Cloud-Datenmodell passt zum anderen und auch nicht zum ERP/ECC 6.0. Das von SAP selbst verschuldete Chaos bewirkte eine Wartungsverlängerung für Suite 7 bis 2027/2030.

Ein Schritt, den niemand bei SAP freiwillig geht, der aber aufgrund der Inkompatibilität des neuen S/4 zu den zahlreichen SAP-Cloud-Angeboten unausweichlich ist.

Nun versucht Christian Klein die Exit-Vision: Intelligent Enterprise. Der intelligente SAP-Bestandskunde bräuchte aber Datenharmonisierung, Automation und eine ERP-Strategie – keine Visionen!

In seiner Sapphire-Vorab-Keynote spricht Klein von „Innovationen und künstlicher Intelligenz“ und offenbart mit wenigen Worten, dass er nur Visionen hat und keine Strategie.

Erstmals wurde die Karikatur von Robert Platzgummer (1975 bis 2016) im Juni 2010 veröffentlicht. „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, meinte das E-3 Magazin in Anspielung auf die damaligen Vorhaben der SAP-Co-CEOs Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe.

Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen könnten in der Hand der SAP-Bestandskunden letztendlich Innovationen hervorbringen, wenn SAP zuvor ihre Hausaufgaben macht: Synchronisieren, harmonisieren, automatisieren!

Intelligente Anwender für ein harmonisiertes und automatisiertes ERP, das wäre der realistische Ansatz – lässt sich aber natürlich marketingmäßig auf einer Sapphire nicht ganz so gut verkaufen wie das „Intelligent Enterprise“.

Während der unintelligente Christian sich in Visionen verliert, kämpfen seine Bestandskunden ums Überleben: Zwischen dem real existierenden ERP (Business Suite 7) und einer möglichen Wartungsverlängerung über 2025 hinaus klafft noch immer eine gewaltige Lücke.

Noch immer nicht hat SAP das Problem „AnyDB“ gelöst und offiziell beantwortet. Aktuell hat das intelligente Enterprise „Suite 7“ nach 2025 keine lizenzierte Datenbankplattform, denn SAP konnte noch keine Vertragsverlängerung mit Microsoft, IBM und Oracle präsentieren – da helfen keine Visionen, da braucht es eine Strategie!

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Peter M. Färbinger, E3 Magazin

Peter M. Färbinger, Herausgeber und Chefredakteur E3-Magazin DE, US und ES (e3mag.com), B4Bmedia.net AG, Freilassing (DE), E-Mail: pmf@b4bmedia.net und Tel. +49(0)8654/77130-21


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Veranstaltungsdatum

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