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Appliance? Lösung? Oder Do It Yourself

Viele verwenden Standardsoftware, bei Systemen Standardkomponenten. War immer so: Ich sage dem Systemanbieter, was ich will. Wenn was nicht funktioniert, eröffne ich ein Ticket. Kann mein Problem aber auch schnell gelöst werden?
Oliver Rettig, Lenovo
2. November 2017
Open-Source
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Eine maßgeschneiderte Lösung für eine bestimmte Anwendung ist nicht unbedingt eine Appliance, die man anschließt und bis ans Ende ihrer Tage unverändert betreibt. Moderne Lösungen erfordern eine regelmäßige Pflege: Sicherheitslücken müssen gestopft, funktionale Fehler ausgeschlossen werden und Leistungsverbesserungen werden gerne mitgenommen.

Wenn ich mich da um jede Komponente selbst kümmern muss und die Einstellungen optimieren will, kann ich ganze Abteilungen damit beschäftigen. Verwenden allerdings viele Anwender die gleiche Lösung, ist es eine Win-win-Situation für Systemanbieter und Anwender, wenn die Lösung vorab definiert ist und auch als Lösung unterstützt werden kann. Sicher, ich kann auf mein Systemhaus setzen, das mir die Lösung hinstellt und u. U. auch betreibt.

Aber wie viele Systeme betreibt mein Systemhaus? Ist es bei komplexen unternehmenskritischen Systemen nicht besser, mit dem Systemanbieter vertrauensvoll zusammenzuarbeiten und seinen Empfehlungen zu folgen?

Beispiel Netzwerk-Adapter:

10 GbE sind bei Anbieter A 9.8 Gb/s, bei B unter Umständen nur 8.5 Gb/s. Der eine verteilt Interrupts über alle Prozessoren, der andere pinnt sie an einen Prozessor. Der eine unterstützt Hardware Offloading, der andere nicht usw.

Welcher ist der richtige Adapter für „mein“ System? Wenn mein Systemanbieter eine optimierte Lösung für meine Anwendung anbietet, dann hat er das berücksichtigt, getestet, den geeigneten Adapter ausgewählt und auch richtig konfiguriert.

Das Gleiche gilt für Controller, Flash-Speicher und Festplatten, Prozessoren bis hin zum Betriebssystem und evtl. auch die richtigen Parameter für die Anwendung. Und wenn Switches oder Storage mit involviert sind, dann hat er sich auch um diese und deren Anbindung gekümmert.

Wenn jetzt ein Update einer Softwarekomponente ansteht, z. B. neue Revision meiner Anwendung oder auch ein Betriebssystemupdate, dann sollte ich eventuelle Abhängigkeiten berücksichtigen. D. h., ich muss die Firmware ebenfalls updaten.

Tue ich das nicht, kommt es eventuell zu einem Ausfall oder einer Fehlfunktion. Dann wende ich mich vertrauensvoll an meinen Systemanbieter: Wenn der weiß, was in meinem System verbaut ist, kennt er den Fehler evtl. schon und kann mir sofort sagen, was zu tun ist. Oder er fordert einen Supportlog des Systems an und findet dort direkt den Hinweis auf den Fehler.

In den seltensten Fällen findet der Anwender einen noch nicht bekannten Fehler einer Komponente, der dann zeitintensiv analysiert und beseitigt werden muss. Das ist unangenehm (und man hat besser an High Availability durch redundante Systeme gedacht oder ein möglichst aktuelles Backup parat), da es unter Umständen Tage dauert, bis der Fehler verstanden und ein Fix entwickelt und zur Verfügung gestellt ist.

In den allermeisten Fällen jedoch kann das Supportteam des Systemanbieters schnell die Lösung bereitstellen und meine für mein Unternehmen wichtige Anwendung kann unverzüglich weiterbetrieben werden.

Beispiel für eine derartige Lösung ist die Lenovo Solution for Hana. Teilweise für die Hana Appliance zertifiziert, teilweise als Hana-TDI-Lösung (Tailored Datacenter Integration). Aber in allen Fällen mit Lösungssupport von Lenovo integriert in den SAP Supportflow.

Auch die Lenovo Distributed Storage Solution (DSS-c) for Suse Enterprise Storage, die für den Einsatz mit Hana zertifiziert ist, wird vollumfänglich von Lenovo als Lösung unterstützt. Oder die Lenovo Scalable Solution for Hana für S/4-Szenarios, die bis zu 36 TB unter einem Betriebssystem zur Verfügung stellen, oder für andere Anwendungen, unabhängig von einer SAP-Freigabe, mit bis zu 216 TB Memory.

Allen diesen Lösungen ist gemein, dass sie auf Standardkomponenten basieren und keine proprietäre Lösung darstellen. Alles „Software Defined“ mit dem Lösungssupport vom Anbieter unter Verwendung von Standard-Servern und -Komponenten.

Egal für welche Lösung ich mich entscheide, ein vertrauensvoller Partner ist wesentlich für den erfolgreichen Betrieb meiner Lösung.

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Oliver Rettig, Lenovo

Dr. Oliver Rettig ist CTO für die Central Region bei Lenovo. Von 2010 bis 2016 war er technischer Leiter der Lösungsentwicklung für Hana, erst bei IBM, später bei Lenovo.


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