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Super-GAU – SAP Cloud Platform

Der SAP Cloud Platform gilt nicht mein vorrangiges Interesse. Zu programmieren habe ich schon lange aufgehört, aber es gibt strategische und bildungspolitische Aspekte, die wichtig sind zu diskutieren. Was will SAP mit der SCP?
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9. Mai 2019
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Ausgangspunkt dieser Kolumne ist ein überraschender Besuch meines Abteilungsleiters für unsere Abap-Modifikationen, der auch für „Ordnung“ im Z-Namensraum zu sorgen hat.

Vor einem Jahr war dieser verdiente Mitarbeiter voller Euphorie, als er die Ankündigung von SAP CTO und President SAP Cloud Platform hörte, dass Abap einer Wiedergeburt in der Cloud bevorsteht.

SAP hatte sich ernsthaft dazu entschieden, die eigene Programmiersprache nicht nur weiterzuentwickeln, sondern auch als wesentliches Element auf der SAP Cloud Platform zu installieren.

Die Vorfreude war groß, die Enttäuschung noch größer: Vereinfacht dargelegt ist Abap auf der SCP eine virtuelle Maschine, wo der Abap-Code abgearbeitet wird. Es funktioniert, wenn auch mit sehr bescheidener Performance.

Der Punkt hingegen wäre, Abap wie andere Sprachen auch in die SCP zu integrieren und zu allen Services transparent und kompatibel zu machen. Die virtuelle SCP-Maschine für Abap erscheint mir wie das berühmte Trojanische Pferd.

Viel mehr kann ich zu diesem Thema nicht sagen, weil gefühlt habe ich zum letzten Mal vor 20 Jahren einen Abap-Code gesehen. Ich griff aber zum Telefonhörer und versuchte, mit ein paar Kollegen die strategische Ausrichtung der SCP zu diskutieren. In diesem Zusammenhang erfuhr ich auch, dass SAP CTO und President SAP Cloud Platform Björn Goerke nicht mehr bei SAP zugegen ist.

Er hat das Unternehmen verlassen und soll schon demnächst bei Google aufschlagen – damit erscheint mir aber auch die „Cloud First“-Strategie von Bill McDermott als extrem gefährdet. Er wird einen Nachfolger für Goerke finden, eventuell am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam, von wo ja auch sein neuer Technikvorstand Jürgen Müller kommt.

Noch mehr entsetzt hat mich eine andere Information: Um Apps auf Basis der SAP Cloud Platform zu erstellen, benötigt man eine vollständige, reguläre und damit teure SAP-Lizenz. Ein Umstand, über den ich bisher nicht nachdachte – meine Schuld! Bei uns im Konzern sind natürlich genügend Entwicklerlizenzen für alle möglichen Engines und Plattformen vorhanden. Den Vorwurf der Unterlizenzierung will ich nicht hören.

Ein Vergleich mit der allgemeinen IT-Entwickler- Community hat mir aber die Augen geöffnet: In der Regel werden Entwicklerlizenzen mit vollem Funktionsumfang zu Kleinstbeträgen abgegeben. Viele KI-Services sowie Datenbanken stehen bei den Hyperscalern kostenfrei zur Verfügung. Erst ab einem gewissen Datenvolumen beginnt die Uhr zu ticken.

Somit ermöglichen Hunderte IT-Firmen zu ebener Erde und in der Wolke den Informatikstudenten, Start-ups oder freien Programmierern einen einfachen Zugang zu Entwicklungsumgebungen.

SAP hingegen verhindert hier nachhaltig Innovationen und der Geldwertvorteil ist gering: Jede SCP-App, die am Markt erfolgreich ist und beim Bestandskunden eingesetzt wird, könnte der SAP ein Vielfaches von der einmaligen Entwicklerlizenz an Umsatz bringen. Der Bestandskunde muss ohnehin das Gesamtsystem lizenzieren, um die App einzusetzen. Warum also das kleinliche Getue um Entwicklerlizenzen.

Letztendlich wäre es ein Thema für unsere DSAG, die sich ja seit einiger Zeit sehr bei Aus- und Weiterbildung engagiert. Hier wäre ein Vorsprechen bei SAP wirklich angesagt, dass man ähnlich den freien Hana-Lizenzen (Hana Express Edition) auch die Entwicklungsumgebung für die SCP freischaltet.

Meiner Meinung nach könnte SAP durch einen solchen Schritt nur gewinnen, weil sich Informatiker und Start-ups dann motiviert fühlen, auch auf der SCP ihre Ideen zu implementieren.

Noch steht nämlich die SAP-Cloud-Strategie nicht im Trockenen: Warum soll jemand überhaupt auf die SCP setzen? Die Hyperscaler wie AWS, Google und Microsoft haben fantastische Angebote und sind weit verbreitet. Welche Trümpfe hat die SAP Cloud Platform?

Ex-SAP-CTO Björn Goerke hat das auf der TechEd Barcelona 2018 perfekt erklärt: Man braucht die SCP, wenn man Apps sehr nahe am SAP-Kern entwickelt. Also: Alle Programme, die auf den SAP’schen Core zugreifen wollen und müssen, sollten am besten auf der SCP liegen. Wenn SAP nicht bald versteht, was die Vorteile und auch Alternativen sind, wird es zeitnah einen SCP-Super-GAU geben.

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Unser geheimnisvoller, anonymer Kolumnist.


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Veranstaltungsdatum

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Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis Freitag, 24. Januar 2025
EUR 390 exkl. USt.

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket

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