Ziehharmonika-Effekt
Eine schnelle Analyse: SAP glaubt nicht mehr an die eigene Zukunft, während SAP-Partner Celonis kontinuierlich sein Top-Management ausbaut: Zuletzt engagierte man Miguel Milano.
Der ehemalige Salesforce-Manager für das internationale Geschäft wird der neue globale Chief Revenue Officer in New York. Er wird bei Celonis für Vertrieb über Marketing bis hin zur Kundenbetreuung sowie Partnerorganisationen verantwortlich sein.
Bereits vergangenes Jahr wechselte SAP-Top-Manager Marcell Vollmer als Innovationschef nach München zu Celonis. SAP hingegen fokussiert sich nach dem jüngsten Vorstandsumbau auf die drei traditionellen Bereiche Finanzen, Vertrieb und Technik (https://e3mag.com/pressemeldung-sap-transformiert-den-vorstand/).
Mit Michael Kleinemeier verlässt einer der erfahrensten SAP-Manager den Konzern. Es bleibt zu hoffen, dass er nach einer Abkühlungsphase, wie Gerd Oswald, als SAP-Aufsichtsrat zurückkommt – sein SAP-Community-Wissen ist einzigartig!
Vollkommen unbegreiflich ist, wie SAP zukünftige HR/HCM-Herausforderungen ohne Personalvorstand meistern will. Stefan Ries als Chief Human Resources Officer wird eine Lücke in der strategischen Personalarbeit bei SAP hinterlassen.
Dort, wo Celonis investiert, ist Leere bei SAP: Marketing existiert bei SAP in homöopathischen Mengen lediglich auf lokaler Ebene. Die Kundenbetreuung ist desaströs, wie der Net Promotor Score aus dem SAP-Geschäftsbericht 2019 mit minus sechs unmissverständlich zeigt – kaum ein Bestandskunde empfiehlt SAP weiter!
SAP plante einen Wert von plus eins (Die Skala reicht von -100 bis +100). Die SAP-Partnerorganisation hatte mit „Embrace“ eine gute Idee, aber die Umsetzung kollabiert: AWS, Google und Alibaba sind im SAP´schen Cloud-Umfeld kaum sichtbar.
Um den globalen Herausforderungen in Marketing, Kommunikation, Kunden- und Partnerbetreuung, digitale Transformation/Innovation sowie dem eigenen Personalmanagement gewachsen zu sein, sollte SAP seinen Vorstand adäquat ausbauen und nicht schrumpfen.