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Wind of Change

In unserem Umfeld haben wir alle täglich mit dem digitalen Wandel zu tun. Er fällt daher gar nicht mehr so auf. Für unsere Kunden ergibt sich oft ein anderes Bild. Etwas wandeln, also verändern zu wollen, setzt die Erkenntnis der Notwendigkeit voraus.
Michael Kramer
2. Oktober 2019
Digital-Transformation
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Und der Begriff „Wandel“ kann so viel bedeuten. Das betrifft Unternehmen aller Größen. Die Möglichkeiten, Chancen, Risiken und Folgen der digitalen Transformation (DT) werden zunehmend diskutiert.

Die Stimme, die am stärksten im und aus dem Unternehmen gehört wird, ist die des CEO oder zumindest von der CxO-Ebene. Sie wird am deutlichsten von Kunden, Anteilseignern, Geschäftspartnern und Mitarbeitern gehört, ist aber zum Thema digitale Transformation nur ein Flüstern.

Dazu eine kleine Studie der WBS-Gruppe, die im Juni die aktuellen Reden auf den Hauptversammlungen der DAX30-Konzerne analysiert hat. Die Begriffe waren „digital“, „Transformation“, aber auch „Innovation“, „künstliche Intelligenz“ und andere.

Bei Wirecard, als Fintech-Unternehmen per Definition Technologie-affin, tauchten der Begriffe über 60 Mal auf, gefolgt von Henkel mit circa der Hälfte und dann gehen die Zahlen bereits nach unten.

Auch Bill McDermott kommt als CEO des deutschen IT-Vorzeigeunternehmens nur auf elf Nennungen. Besser sieht es für SAP aus, wenn wir uns die Präsenz des CEO in sozialen Medien anschauen.

Die Aussage der Digital DAX-Analyse 2018 „Alles wird digital – bis auf den Chef“ von Oliver Wyman trifft für ­McDermott nicht zu, er ist bezogen auf seine Follower bei Twitter und LinkedIn führend.

Im Gegensatz zu den anderen CEOs. Hier gibt es in DACH ein klares Gefälle: Im Schweizer SMI waren 53 Prozent der CEOs in sozialen Medien aktiv, im österreichischen ATX fast gleich viele mit 47 Prozent und im deutschen DAX nur magere 23 Prozent, also sieben CEOs.

Natürlich bedeutet das Beispiel von Social Media nicht, dass ein Unternehmen die digitale Transformation vorantreibt, es ist aber ein wichtiges Indiz dafür. Der CEO ist das Aushängeschild des Unternehmens. Wenn der CEO die mediale Lufthoheit nicht hält, wer dann?

Nun, der „wer“ könnte auch der CDO sein. Der Chief Digital Officer ist allerdings auch noch eine seltene Spezies. Nach einer Untersuchung von Korn Ferry vom letzten November hatten nur zwei der 80 größten Unternehmen im DAX/MDAX einen CDO im Vorstand.

Immerhin haben einige Unternehmen das Thema Digitalisierung bei einem Vorstand anderer Ressorts angesiedelt oder direkt unter dem COO, wie bei SAP unter dem COO Christian Klein.

SAP selbst sieht den Nachholbedarf bei Unternehmen bei der digitalen Transformation genauso. In der Studie von SAP und Oxford Economics „4 Ways Leaders Set Themselves Apart“ haben die Walldorfer nur drei Prozent der Unternehmen als Leader identifiziert, definiert als Unternehmen, die ihre digitalen Projekte über ihre gesamte Organisation abgeschlossen haben.

22 Prozent der Unternehmen sind bereits in der Planung für die gesamte Organisation, 19 Prozent haben Teilprojekte abgeschlossen und 55 Prozent sind in der Pilotierung. Nur ein Prozent hat noch nicht einmal die Planung begonnen.

Nun ist bei solchen Befragungen davon auszugehen, dass sie eher positiv beantwortet werden. Wer möchte schon – auch nur in einem Fragebogen – zugeben, dass er noch nicht so weit ist.

SAP selbst verweist als Treiber der DT auf Technologien wie Analytics, Big Data, Blockchain, Cloud, Internet der Dinge, Machine Learning und KI sowie mobile Technologien.

Das ist korrekt, soweit es den SAP-Lösungsbaukasten betrifft. Es fehlen zum Beispiel Virtual und Augmented Reality oder Robot Process Automation oder Smart Supply Chains. In der Realität ist die digitale Transformation aber viel diffiziler und für jedes Unternehmen anders.

Neben dem permanenten Verbessern der eigenen Leistungsfähigkeit bestehender Prozesse und Produkte geht es immer mehr um das Erstellen neuer Angebote, die ohne heutige Lösungen nicht möglich wären. Die zweite Seite ist die Welt außerhalb des eigenen Unternehmens.

Das ist zum einen die schnelle und sichere Anbindung an Ihre heutigen und zukünftigen Geschäftspartner. Und das Schaffen vollkommen neuer Wertschöpfungsketten und Customer Journeys.

Im Song der Scorpions „Wind of Change“ taucht im Refrain „Listening to the wind of change“ auf. Mein Wunsch ist, hören Sie nicht nur den Veränderungen zu, sondern gestalten Sie sie für Ihr Unternehmen aktiv.

 


 

Quellen:

www.wbs-gruppe.de/umwelt-digitalisierung-reden/
https://www.oliverwyman.de/content/dam/oliver-wyman/v2-de/publications/2018/Feb/Digital_DAX_final.pdf
https://www.sap.com/dmc/exp/4-ways-leaders-set-themselves-apart/
https://www.sap.com/germany/trends/digital-transformation.html

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Michael Kramer, Digital Transformation Enthusiast und Aufsichtsratsmitglied des E-3 Verlags B4Bmedia.net AG, Twitter @michaelfkramer

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