Was bringt Open Source im EIC-Kontext?


Viele Unternehmen nutzen derzeit die Lösungen SAP Process Integration (PI) oder Process Orchestration (PO), für die SAP die Wartung 2027 einstellt. Die Nachfolgelösung SAP EIC ist Bestandteil der SAP Integration Suite. Unternehmen können damit flexibel APIs, Datenquellen und SAP-Services lokal im eigenen Rechenzentrum oder in einer Private-Cloud-Umgebung betreiben und mit SAP-Cloud- Umgebungen wie der SAP BTP integrieren. Damit ist gewährleistet, dass Anwender auch in Zukunft die Kontrolle über vertrauliche Daten und Schnittstellen im eigenen Haus behalten und somit etwa die Einhaltung regulatorischer Vorgaben sichergestellt ist.
EIC basiert auf modernen Cloud-nativen, Open-Source-Frameworks und auf Container-Technologie. Die herkömmliche Orchestrierung und Integration von SAP-Landschaften wird im Zuge der Cloud-Modernisierung durch eine Cloud-native Variante der Integration ersetzt. Auch EIC ist ein Beispiel dafür, dass sich SAP zunehmend für Open-Source-Plattformen öffnet. Bei der EIC-Einführung stellt sich für Unternehmen zwangsläufig die Frage, was sie benötigen, um die als geschäftskritisch zu betrachtende EIC zu betreiben. Schließlich ist es mit der reinen EIC-Installation nicht getan. Es ist auch ein stabiler Unterbau erforderlich, idealerweise eine Kubernetes-basierte Plattform, die alle benötigten Komponenten aus einer Hand out of the box für den sicheren Betrieb unternehmenskritischer SAP-Anwendungen bietet. Dazu gehören Hochverfügbarkeit, Networking, Storage, Authentifizierung, Sicherheit, Protokollierung und Überwachung.
Eine solche Plattform steht mit Red Hat OpenShift zur Verfügung. Die führende Enterprise-Grade-Kubernetes-Plattform ist seit Sommer 2024 für EIC freigegeben. Bereits bestehende OpenShift-Produktionsumgebungen können so bequem auch für den Betrieb der EIC genutzt werden. Es hat sich gezeigt, dass dank des flexiblen OpenShift-Deployments – vom Single Node über verschiedene Edge Tiers bis zum Datacenter – die Integration von EIC-Edge-Nodes in wenigen Stunden erfolgen kann. Mit Red Hat OpenShift kann der Nutzer ein Portal für das EIC-Deployment und die Modellierung der Kommunikationsbeziehungen zwischen den Services und APIs nutzen. Die Plattform stellt eine Container-Registry und auch die Komponenten Redis und PostgreSQL bereit, die für EIC erforderlich sind. Alles Nötige ist mit wenigen Klicks über sogenannte Operatoren installiert.
Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, mehrere Standorte oder etliche Produktionsstätten mit EIC auszustatten – zum Beispiel aus Resilienz-Gründen. Mit Red Hat OpenShift steht hier ein zentrales Dashboard für die Administration sämtlicher Deployments und auch der Day-2-Operations zur Verfügung, das heißt, die Plattform unterstützt ein globales Management einer Vielzahl von EIC. Auch eine S/4-Migration kann durch die Kombination einer Open-Source-basierten Plattform mit dem Automatisierungs-Framework Ansible und EIC beschleunigt werden. Ansible unterstützt den Aufbau der Umgebung und die Durchführung der Deployments, bevor anschließend die bereitgestellten Systeme mit EIC integriert werden, um die Daten zu migrieren.
Eine Container-Management-Plattform schafft die Voraussetzung für eine Modernisierung der SAP-Applikationen, immer häufiger auch im Kontext von lokal auf demselben OpenShift betriebenen KI-Anwendungen. Gemäß der „Keep the Core Clean“-Strategie von SAP können Abap-Eigenentwicklungen modernisiert und mit modernen Open-Source-Tools und -Frameworks auf einer Container-Management-Plattform weiterentwickelt werden – und das Ganze mit Red Hat OpenShift auch on-premises, in der Private Cloud oder über die EIC und die Integration Suite von SAP wieder in BTP integriert.
SAP-Anwender sollten die S/4-Migration oder die EIC-Einführung als Chance nutzen, um ein stabiles Open-Source-Fundament mit hohem Automatisierungsgrad aufzubauen. So können zum einen die Bereitstellung, der Betrieb und das Monitoring einer EIC-Umgebung optimiert werden. Zum anderen wird damit auch die identische Basis für künftige Innovationen geschaffen. Ein Beispiel dafür wäre die KI-Integration, die in der nächsten Open-Source-Kolumne näher beleuchtet wird.
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