Supply Chain Excellence
Supply Chain Management ist angesagt und in einem End-to-End-Prozess entscheidend für den unternehmerischen Erfolg. E2E-Geschäftsprozesse sind die Antwort auf die neue, globale und 24×7-Wirtschaft.
Diese Lieferketten sind auch die Kernkompetenz der Industrie- und Handelsunternehmen sowohl im Mittelstand als auch bei globalen Konzernen.
Das Research- und Beratungsunternehmen Gartner hat ein Ranking der Top 15 der europäischen Unternehmen im Bereich Supply Chain für 2019 vorgestellt. Die Top fünf sind: Inditex, Nestlé, Schneider Electric, Diageo und L’Oréal.
Das Ranking benennt die führenden Supply-Chain-Unternehmen in Europa und deren Best Practices. Das Ergebnis des diesjährigen Rankings wurde auf der Gartner-Supply-Chain-Executive-Konferenz in Barcelona dieses Jahr vorgestellt.
„Europäische Unternehmen im Bereich Supply Chain zeigten auch 2019 eine starke Performance. Sie bewiesen einen vorbildhaften und nachfrageorientierten Führungsstil und Corporate Social Responsibility“
erklärt Michael Youssef, Senior Research Director bei Gartner.
„Abgesehen von Umsatzzielen setzen die führenden Unternehmen auf Aktivitäten, die auf den Menschen und den Schutz des Planeten abzielen. Neun von 15 Unternehmen erreichten sogar die Höchstzahl von zehn in der Kategorie CSR.“ (Inditex, Nestlé, Schneider Electric, Diageo, H&M, Novo Nordisk, BMW, Nokia und Danone)
Schwergewicht: SCM
Betriebswirtschaftlich, organisatorisch, technisch und im Sinn einer Corporate Social Responsibility besitzt SCM eine überragende Bedeutung. Die Antwort von GIB hat somit auch einen prägenden Namen: Supply Chain Excellence.
Auf der SAP-Bilanzpressekonferenz für das zweite Quartal 2019 hat auch Bill McDermott die Bedeutung und den Erfolg der SAP’schen Supply Chain betont.
„Wir verstehen uns ganz klar als Partner der SAP“
erklärt Björn Dunkel, Managing Director GIB.
„Mit unserem Kernprodukt der GIB-Suite konnten wir die SAP-Logistik stets perfekt ergänzen. Das gilt einerseits für den operativen Ansatz, den unsere GIB-Suite realisiert, aber auch für die Zielgruppe“, definiert Dunkel im E-3 Gespräch.
„Wir setzen klar auf den Mittelstand und bieten hier Ergänzungen zum SAP-System, die einen großen Mehrwert in finanzieller und personeller Hinsicht bieten.
Mit unserer neuen Suite-SCX – Supply Chain Excellence – setzen wir auf den digitalen Core von SAP S/4 Hana auf und liefern dann on-premise einen neuen ganzheitlichen operativen Planungsansatz. Dabei simplifizieren wir Architektur und Anwendung. So gesehen würden wir uns sogar als Enabler für S/4 und Hana sehen!“
Wettbewerbsvorteile
Mit größter Dringlichkeit mahnt die SAP seit geraumer Zeit die Top-Führungsebenen an, sich endlich mit dem Thema SC-Optimierung zu beschäftigen, um langfristige Wettbewerbsvorteile zu sichern und auszubauen. Wichtige Schlagworte sind hier Kostenführerschaft, World Class Manufacturing und Lean Management.
„Die bittere Realität ist, dass viele Unternehmen lange Zeit nicht erkannt haben, dass die Optimierung der Supply Chain die zentrale Schraube für nachhaltigen Unternehmenserfolg ist“
beschreibt Björn Dunkel die aktuelle Situation.
„Wir merken in unserem mittelständischen Markt deutlich, dass das Bewusstsein wächst“
ist Dunkel optimistisch für die Zukunft.
„Gleichzeitig erkennen wir allerdings, dass die Komplexität der Thematik für Ratlosigkeit sorgt. An welcher Stelle soll der Hebel als Erstes angesetzt werden? Wir sehen unseren Auftrag darin, den großen Aufgabenblock aufzubrechen und zu simplifizieren.
Mit unserem GIB-SCX-Indikator zeigen wir anhand einer speziell entwickelten Kennzahl den Reifegrad der internen Supply Chain. Daraus lässt sich eindeutig ableiten, welcher Prozessschritt am dringlichsten in den Fokus genommen werden sollte.“
Die Optimierung der Lieferketten und Produktion bekommt unter dem Buzzword „Industrie 4.0“ eine nachhaltige Bedeutung: Ist Industrie 4.0 wirklich der qualitative Schritt nach vorn und wenn dem so ist, warum?
„Unter dem Begriff Industrie 4.0 wird heute alles Mögliche subsummiert“
meint Björn Dunkel.
„Für unser Business ist der Kern von Industrie 4.0 die Digitalisierung der horizontalen Supply Chain und die vertikale Anbindung der Produktionsebene.“
Wo sind die Stärken von Supply Chain Excellence? In der horizontalen oder vertikalen Wertschöpfung?
„Unsere Stärke liegt ganz klar im horizontalen Supply-Chain-Prozess. Wir haben im Laufe von über 25 Jahren so viel Expertenwissen angesammelt und in der intensiven Zusammenarbeit mit unseren Kunden so viel Praxiserfahrung gewonnen, dass es vermessen wäre, zu behaupten, wir hätten dieses Know-how bereits in der vertikalen Anbindung der Wertschöpfungsebenen“
definiert Managing Director Dunkel.
„Dennoch haben wir es in Zusammenarbeit mit unserer Konzernmutter ifm geschafft, eine einzigartige Verbindung zwischen den Welten zu entwickeln, die perfekt im SAP integriert ist.
Zukünftig wird deshalb sicher die Verbindung der vertikalen und horizontalen Ebene ein wesentlicher USP der GIB-SCX sein. Wir arbeiten mit Hochdruck daran.“
Allgemein gilt, dass die Digitalisierung und die Vernetzung von Dingen, Personen und Maschinen ein hohes Potenzial bietet und damit mehr Effektivität in das industrielle Zusammenwirken bringt. Gleichzeitig stellen diese gigantischen Möglichkeiten den Mittelstand vor eine kaum zu bewältigende Daten- und Informationsflut.
„Unser Ziel ist es, Big Data zu Smart Data zu machen. Wir wollen genau die richtige Information zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort der richtigen Person zuführen. So bleibt der Kunde nicht nur handlungsfähig, sondern arbeitet effektiv an der Optimierung seiner Supply-Chain-Prozesse“
sagt Dunkel.
„Echtzeit“ und Hana
SAP lobt Hana aufgrund der Echtzeitfähigkeit. Nun stellt sich die Frage, ob „Echtzeit“ auch ein Mehrwert für SCM ist? Plant GIB eine echtzeitfähige Supply Chain auf Basis von Hana?
„Wenn wir über eine vertikale Vernetzung der Supply Chain sprechen, also über die Anbindung von Produktionsdaten, müssen wir mit dem Begriff ,Echtzeit‘ vorsichtig umgehen“
warnt Björn Dunkel im E-3 Gespräch.
„In unserer ERP-Welt sprechen wir bereits von Echtzeit, wenn die Daten nicht erst im Arbeitsspeicher zwischengelagert und anschließend ausgewertet werden, sondern wenn eine Transaktion direkt auf die Datenbasis in der Hana zugreift und dort mit dem aktuellen Datenbestand operiert.
In der Produktion bedeutet Echtzeit jedoch, dass Information und gegebenenfalls Reaktion im Moment des Eintretens des Ereignisses erfolgt.“
Dabei stehen sich Datenmenge und Geschwindigkeit im Weg und Dunkel meint:
„Wir versuchen den Spagat zwischen notwendiger Schnelligkeit in der Produktion und erforderlicher Datenbasis in der Steuerung hinzubekommen.“
Von R/3 nach S/4
Der Wechsel von R/3 auf S/4 und Hana erfolgt am Markt nur zögerlich. Sollte GIB seine Kraft und das Potenzial deshalb nicht besser auf die bewährte Technologie setzen, anstatt die knappen Ressourcen an eine Technologie zu verschwenden, die einen ungewissen Return on Invest bietet?
Laut der DSAG-Investitionsumfrage 2019 wird es noch dauern, bis ein Großteil der SAP-Bestandskunden auf Hana und S/4 transformiert sind.
„GIB blickt in der Tat auf eine langjährige und erfolgreiche Softwareentwicklung im Umfeld der R/3-Technologie zurück.
Ich würde sogar so weit gehen, dass unsere bewährte GIB-Suite nahezu ausprogrammiert ist. Wir haben hier einen Reifegrad erreicht, der nur wenige Wünsche offenlässt“
erklärt Björn Dunkel die momentane Marktsituation.
„An Ideen allerdings mangelt es uns nicht, wie wir unsere Kunden noch besser unterstützen können. Wir haben, neben der großen Kennzahl, die den Gesamtreifegrad der Supply Chain spiegelt, siehe SCX-Indikator, bereits weitere erstklassige Entwicklungen im Köcher, so zum Beispiel einen KPI-Tower und ein WCM-Tool.“
Diese neuen Lösungen lassen sich allerdings nicht sinnvoll in der R/3-Welt entwickeln, weiß man bei GIB. Dafür benötigt man die neuen Techniken der SAP.
„Für uns ist klar, dass die Zukunft S/4 Hana heißt“
weiß Dunkel.
„Ab 2020 werden wir nur noch in dieser neuen Umgebung entwickeln. Ein Downgrade wird es nur nach klaren Kosten-Nutzen-Erwägungen und sicher auch im Kontext einer Machbarkeitsprüfung geben. Also für uns ist der S/4-Kern ein wesentliches Standbein unserer Produktstrategie.“
Wie nutzt Supply Chain Excellence das Hana-Angebot? Björn Dunkel:
„Die Idee des digitalen Kerns S/4 entstand unabhängig von damals verfügbaren Datenbanktechnologien, die das bestehende R/3-System sanktionierten und einschränkten.
Die fachliche Anforderung an ein modernes und leistungsfähiges ERP-System stand im Vordergrund. Damit folgte die Technologie der Logik, also die Datenbankarchitektur den Softwareanforderungen.
Wir haben in der Supply Chain die Chance, mit der Hana-Technologie nahezu in Echtzeit zu analysieren und zu steuern. So können wir die Ursache-Wirkung-Beziehung zuverlässig und schnell simulieren und auf dieser Basis sichere wirtschaftliche Entscheidungen treffen.“
Unter anderem argumentiert man bei GIB die Notwendigkeit einer „neuen“ Supply Chain mit der Forderung nach mehr Agilität, Transparenz und Prozessreifegrad.
Haben wir so viele Fehler in der Vergangenheit gemacht, dass jetzt alles „neu“ sein muss? Muss SCM runderneuert werden?
„Nicht die Supply Chain ist neu, sondern die Möglichkeit der Vernetzung der Kettenglieder untereinander ist neu“
präzisiert Björn Dunkel.
Vernetzung ist erst durch die Digitalisierung, durch moderne Kommunikation und durch neue Technologien möglich geworden. Industrie 4.0 basiert zum Großteil auf neuen Datenwegen und Kommunikationsmitteln, die die Sensoren aus der Fabrik mit dem Backoffice verbinden.
„Wir wollen das Erlernte und Ausgereifte in diese neue Welt mitnehmen, die Erfahrungen noch besser und ,siloübergreifend‘ nutzen“
erklärt Dunkel das neue SCM-Zeitalter.
„Gleichzeitig müssen wir schneller auf die Anforderungen von außen reagieren.“
Nach allgemeiner Ansicht ist das die Markterwartung, die sich im Zuge der Digitalisierung und Vernetzung ergeben hat. Diesen Herausforderungen können moderne Unternehmen nur mit transparenten Prozessen begegnen, wenn sie sehen, wo der Schuh drückt, und durch Agilität im Denken und Handeln – eben dem digitalen Wandel.
Vom Dispo-Cockpit nach SCX
GIB hat wie die allermeisten SAP-Bestandskunden eine sehr erfolgreiche Vergangenheit: Das bisher erfolgreichste Produkt war das GIB-Dispo-Cockpit mit verschiedenen Ausprägungen wie Forecast, Controlling, Operations, Buying, Planing und Bestandsverwaltung sowie Nachschubdisposition.
Die aktuelle GIB-Roadmap zeigt, dass die Themen gleich bleiben, aber das Dispo-Cockpit verschwindet. Ist das der GIB-Transformationsprozess?
„Im Zuge der Globalisierung der Marke GIB ist deutlich geworden, dass der Name unseres Kernproduktes Dispo-Cockpit dem globalen Ansatz des Unternehmens nicht mehr gerecht wird“
erklärt Björn Dunkel die Ausgangslage.
„Das haben uns auch die neuen Kollegen in unseren Niederlassungen in den USA, den Niederlanden, Frankreich, der Schweiz, Italien und Brasilien widergespiegelt.
Im Deutschen hat der Name sehr gut auf den Punkt gebracht, was unsere Softwarelösung kann und ausmacht. Es sind alle wichtigen Anzeigen und Steuerungen übersichtlich angeordnet auf einen Blick verfügbar und darüber hinaus passgenau zugeschnitten auf den jeweiligen User.
Im englischen, französischen oder portugiesischen Sprachraum war dieser Name aber keineswegs selbstsprechend, sondern eher ein Zungenbrecher. Wir haben uns deswegen für eine Namensänderung entschieden, die international funktioniert.“
Es wird auch eine konzeptionelle Anpassung an den digitalen Wandel geben:
„Wir entfernen uns zudem vom modularen Aufbau des GIB-Dispo-Cockpit, in welchem wir alle Prozesse durch eine Art Silostruktur geführt haben, und bieten nun mit der GIB-Suite und mit der GIB-SCX eine durchgängige und organischere Lösung für die gesamten Supply-Chain-Prozesse“
beschreibt Dunkel seine Ziele.
„Damit wollen wir ganz klar eine ‚Inseloptimierung‘ in einzelnen Bereichen vermeiden, die keine Vernetzung mit den vorangegangenen oder nachfolgenden Prozessen aufweist und somit oft verpufft. So kann eine ganzheitliche Optimierung gelingen, die so auch den größten wirtschaftlichen Erfolg erzielt.“
Hana, S/4 und SCX
Ein ERP/ECC 6.0 mit dem Dispo-Cockpit wird sich deutlich von einem S/4 mit Hana und mit Supply Chain Excellence unterscheiden. Wie lange wird eine solche digitale Transformation bei GIB-Bestandskunden dauern? Welcher personelle und finanzielle Einsatz ist dafür notwendig?
„Für unsere GIB-Bestandskunden ist es, wie bereits zuvor angemerkt, wichtig, dass das Altbewährte in einem Brownfield-Ansatz in die neue Welt mitgenommen werden kann“
versichert Björn Dunkel.
„Wir haben in der Entwicklung große Anstrengungen unternommen, um unseren Kunden eine einfache Lösung bieten zu können, die sie ohne jeglichen Aufwand implementieren können“
erklärt Dunkel die digitale Transformation bei seinen Kunden.
„Somit ist ein Start in die neue S/4-Welt als Plug-and-play möglich. Wir sprechen in der GIB von einer hybriden Lösung, die die Migration von R/3 auf S/4 unterstützt.“
Es gibt jedoch auch einen revolutionären Ansatz, wie GIB-Director Dunkel beschreibt:
„Verfolgt der Kunde einen Greenfield-Ansatz und ist er willens, seine Prozesse unter S/4 neu zu denken, dann bieten wir mit GIB-SCX wesentlich mehr als nur alten Wein in neuen Schläuchen. Die GIB-SCX beinhaltet die Erfahrung aus über 800 SAP-Supply-Chain-Optimierungsprojekten.
Wir haben aus dieser Best-Practice-Erfahrung einen ‚perfekten Planungsprozess‘ abgeleitet. Diesen können unsere Kunden nutzen, um ihre Supply Chain End-to-End und out of the box zu perfektionieren.“