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SAP hat den Golden Record gefunden

Jüngste Meldung aus der SAP-Zentrale von CEO Christian Klein: Daten sind wichtig und wertvoll. Wir schreiben das Jahr 2025 und SAP hat den Golden Record für sich erfunden. Ein weiterer Realitätsverlust im SAP-Universum.
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28. Februar 2025
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Zehn Jahre S/4 und noch immer bangt und zittert SAP, ob die finale S/4-Conversion gelingen kann. Kein ERP-Releasewechsel hat sich über einen ähnlich langen Zeitabschnitt gequält. Als schon alles verloren schien, zauberte SAP-Chef Christian Klein Rise aus dem Hut wie ein ungeübter Zauberer ein verschrecktes Kaninchen. „Denk an unsere SAP-Aktien“, sagt meine Frau zu mir. Sie hat sich nie für Aktien interessiert. Die Performance von SAP beeindruckt sie aber, weil sie Christian Klein und seinen Finanzvorstand Dominik Asam sehr sympathisch findet. Transparenzhinweis: Die beste Freundin meiner Frau hat einst bei Siemens für Dominik Asam gearbeitet.

Der SAP-Aktienkurs steht im Widerspruch zu den Misserfolgen bei uns Bestandskunden: Auch wir zögern in vielen Teilen unseres Konzerns. Ein Re­leasewechsel auf S/4 kostet viele Ressourcen und bringt teilweise keinen Mehrwert. Der SAP-Aktienkurs kennt momentan nur eine Richtung. Unsere ERP-Strategie ist in den vergangenen Jahren aufgrund der Wünsche unserer Endanwender sehr heterogen geworden.

Wir haben in Teilorganisationen sehr erfolgreiche S/4-Public-Cloud-Implementierungen. Aber ähnlich erfolgreich sind auch viele ECC-Installationen mit SAP BTP. Die SAP Business Suite 7 auf Hana ist noch immer ein starkes und gutmütiges ERP-Arbeitspferd. Die Ergänzung um SAP Business Technology Platform bringt neue Themen wie KI und Robotic Process Automation zu den Applikationen. Und fast flächendeckend verfolge ich als Group CIO einen stringenten Clean-Core-Ansatz.

Das Thema Datenmanagement scheint bei SAP jedoch von Misserfolgen geprägt zu sein. Aus den frühen Anfangsjahren ist mir immer noch eine lebhafte Diskussion um das Thema MDM in Erinnerung (Master Data Management – nicht zu verwechseln mit Mobile Device Management, MDM, auch das gab es einst bei SAP). Der Golden Record ist in der IT-Szene seit vielen Jahrzehnten ein definierter Begriff und SAP scheint diesem Phänomen ähnlich hinterherzujagen wie viele abergläubische Menschen dem Goldschatz am Ende des Regenbogens.

Bereits in dem vielfach zitierten Buch „Algorithmen und Datenstrukturen“ des vor etwa einem Jahr verstorbenen Informatikprofessors Niklaus Wirth wird auf die Dualität von Daten und Prozessen hingewiesen. Betrachte ich die SAP-Historie aus gebührendem Abstand, dann erkenne ich eine Schieflage zugunsten von Geschäftsprozessen. Die betriebswirtschaftlichen und organisatorischen End-to-End-Prozesse waren SAP immer ganz besonders wichtig. Daten waren sehr wohl immer der Treibstoff, aber eine ausgewiesene Datenpflege hat es bei SAP nur selten gegeben. Eine Diskussion um den Golden Record habe ich bei SAP nie vernommen.

Es ist aber falsch zu behaupten, dass sich SAP nie um das Wohl der ERP-Daten sorgen wollte. Uns sind noch die Versuche und Fehlschläge von SAP Data Hub in guter Erinnerung. Datasphere mag nun eine marginale Verbesserung darstellen, aber auch meine SAP-Stammtischschwestern und -brüder können keine fundamentale Verbesserung feststellen. Nun aber will SAP mithilfe von KI das Thema Datenmanagement wieder einmal ganz neu angehen.

Auf Business Technology Platform gibt es den Gen AI Hub. Es ist ein mächtiges Werkzeug, um eine Verbindung zu KI-Services und LLMs herzustellen. Viele unserer SAP-Basis-Mitarbeiter sind mit dem Umgang vertraut und haben in den vergangenen Monaten sehr interessante Pilotprojekte bezüglich Data-Clearing und -Management erstellt. BTP wird in der SAP-ERP-Welt immer mehr zum Standard und scheint nicht auf die Umgebung S/4 beschränkt zu sein. Im Gegenteil: BTP könnte das Fundament für das vergangene ERP (ECC 6.0), das aktuelle (S/4 Hana) und ein zukünftiges ERP sein. Damit wäre vielleicht auch der sehr solide Aktienkurs von SAP gerechtfertigt, wenn SAP eine Basis für KI und Datenmanagement schafft, denn wahrscheinlich sind Daten wichtiger als Prozesse, oder? Lesen Sie das Buch von Professor Niklaus Wirth.

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Unser geheimnisvoller, anonymer Kolumnist.


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Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

FourSide Hotel Salzburg,
Trademark Collection by Wyndham
Am Messezentrum 2, 5020 Salzburg, Österreich
+43-66-24355460

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Informationen Teilnehmer:

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Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 22. April und
Donnerstag, 23. April 2026

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket
verfügbar bis 1.10.2025
EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2026, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.

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