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SAP-Bestandskunden leiden unter der PKL und den AGB

Susensoftware hat nicht nur einen Gerichtsprozess gegen SAP gewonnen, sondern versucht mit innovativen Geschäftsideen, den SAP-Bestandskunden nachhaltig zu helfen. Wenn nichts mehr hilft, kann immer noch Rimini Street mit Drittwartung einspringen.
E-3 Magazin
4. Oktober 2015
2015
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Der SAP-Lizenzmarkt kommt in Bewegung. Die teils wachsende Wirtschaft, neue Technologien und hybride Cloud-Modelle haben das Einkaufsverhalten und die Pflege von Softwarelizenzen verändert.

Der digitale Transformationsprozess erfordert einen flächendeckenden Einsatz von IT. Dafür brauchen viele Unternehmen neue SW-Lizenzen. Neben dem Thema „indirekte Nutzung“ bei SAP-Produkten wie Hybris, Fieldglass, Ariba und Concur gibt es auch wachsenden Bedarf an klassischen Lizenzen wie dem Limited Professional User (Listenpreis 1.600 Euro), der seit Anfang dieses Jahres von SAP nicht mehr angeboten wird.

Als Händler für gebrauchte Software verkauft Susensoftware sowohl Produkte von Microsoft als auch von SAP. Allerdings unterscheidet sich der Markt für gebrauchte Microsoft-Software grundsätzlich von dem Markt für gebrauchte SAP-Software.

Unterschiede gibt es vor allem hinsichtlich der Verfügbarkeit, Abhängigkeit von Softwarepflege und von einer externen Datenbank. Anders als bei Microsoft-Produkten existiert auf dem Markt nur ein begrenztes Angebot an gebrauchter SAP-Software.

Im Oktober 2013 erstritt das Gebrauchtsoftwareunternehmen Susensoftware vor dem Landgericht Hamburg die Streichung zweier Passagen aus den AGB der SAP, mit denen der Softwarekonzern aus Walldorfer den Weiterverkauf gebrauchter Lizenzen zu unterbinden versuchte.

SAP legte gegen das Urteil Berufung ein, zog diese jedoch im Juli 2014 zurück, sodass das Hamburger Urteil seitdem rechtskräftig ist. Bis zu dem Urteil war der Weiterverkauf von SAP-Lizenzen nur mit schriftlicher Genehmigung des Konzerns erlaubt.

Im Jahr 2010 fasste die Geschäftsführung von Getränke Pfeifer den Beschluss, SAP einzuführen. Ein umfangreiches Projekt lief kurz nach der Entscheidung unter Beteiligung von IBM als SAP-Partner an.

Sowohl die Softwarelandschaft als auch die Hardwareumgebung wurden unter großem Arbeits- und Finanzaufwand umgestellt. Das siebenstellige Budget, das hierfür eingeplant war, war laut Andreas Krause, IT-Leiter der Pfeifer Holding, schon 2012 zu drei Vierteln aufgebraucht:

„Da sich das SAP-System jedoch zunehmend als ungeeignet für unsere individuellen Bedürfnisse erwies, blieb der Erfolg der Bemühungen leider aus.“

Als sich dann SAP mit einem Angebot zur Übernahme des Projektes einschaltete, überstiegen die zu erwartenden Kosten den verträglichen Rahmen, weswegen man nach eingehender Beratung für einen sofortigen Stopp der Abläufe sorgte.

Der finanzielle Aufwand, der mit der gescheiterten SAP-Einführung einherging, vergrößerte sich durch regelmäßige Zahlungen von Wartungsgebühren. Um den finanziellen Schaden zu begrenzen, wird nun der Verkauf aller gebrauchten SAP-Lizenzen, die einst zu einem Wert von rund 250.000 Euro gekauft wurden, angestrebt.

Im Hinblick auf die Wartung gibt es bei gebrauchten SAP-Lizenzen einige Eigenheiten. Während in Deutschland von den Anwenderunternehmen für die meisten Produkte von Microsoft auf eine vertraglich geregelte, kostenpflichtige Softwarepflege verzichtet wird, verpflichten sich SAP-Anwender in der Regel direkt im Kaufvertrag der Software, die entsprechende Softwarepflege vom Hersteller mit einzukaufen.

Er muss die gekaufte SAP-Software vollständig unter Pflege halten. Er kann nicht entscheiden, nur einige der SAP-Installationen zu pflegen und andere entsprechend nicht. Die Wartungskonditionen sind ein nicht unerheblicher Kostenfaktor.

Die vertraglich geregelten Wartungskonditionen können sich nämlich schnell als Bumerang erweisen und hohe Nachfolgekosten verursachen. Das gilt für neue Software wie für gebrauchte.

Mit der Hilfe von Susensoftware ist es möglich, rückständige Wartungsgebühren abzulehnen und zu vermeiden. Zusätzlich hat der Kunde auch die Möglichkeit, gebrauchte SAP-Lizenzen zu erwerben, die völlig ohne Wartung und somit ohne Zusatzkosten betrieben werden können.

Gekaufte SAP-Software darf ohne Softwarepflege eingesetzt und betrieben werden. Bei Bedarf empfiehlt sich im Einzelfall ein Wartungsvertrag bei einem spezialisierten Dienstleister wie etwa Rimini Street.

Ein späterer Wechsel in die Herstellerwartung braucht auch nicht ausgeschlossen werden. Rimini Street ist seit einigen Jahren auch in Europa sehr aktiv und verfügt bereits über namhafte Kunden.

Der englische Rimini-Street-Kunde TT Electronics erhielt für seine Umsetzung des Konsolidierungsplans und die gleichzeitige Kostenoptimierung einen Award in der Kategorie IT-Transformation.

Neben der weltweiten vernetzten Standortoptimierung senkte das Unternehmen in der Zusammenarbeit mit Rimini Street die Kosten für die SAP-Systemwartung um 50 Prozent.

Damit ist der unabhängige Wartungs- und Support-Service zu einer wertvollen Option gereift, die existierende SAP-Systeme kostenoptimiert absichert und gleichzeitig neue Möglichkeiten eröffnet, vorhandene Budgets und Ressourcen besser zu nutzen.

Es lohnt sich der Griff zur Gebrauchtlizenz: Jedoch sind Schnäppchen nur in begrenztem Umfang auf dem SAP-Secondhandmarkt verfügbar und es sind auch nicht alle SAP-Produkte in einer gebrauchten Version erhältlich.

„Standard-User, die wirklich jeder SAP-Anwender benötigt, finden sich in unserem Angebot. Manchmal auch zu supergünstigen Preisen. Aktuell bieten wir von einer Leasinggesellschaft einen SAP-Vertrag mit 750 Professional und Limited Professional Usern im Wert von 2,2 Mio. Euro zum Schnäppchenpreis von 420.000 Euro an“

sagt Axel Susen, Geschäftsführer der Susensoftware.

Beim Erwerb gebrauchter SAP-Software muss vor allem auf die Vertragsform geachtet werden. Ebenso spielt die von der SAP-Software genutzte Datenbank eine Rolle bei der Entscheidung, ob das Angebot passt.

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