Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community

Die vier S und das Ende unlizenzierter Software

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: In Deutschland wie weltweit wurde im letzten Jahr weniger Software unlizenziert eingesetzt als je zuvor.
E-3 Magazin
30. Juni 2016
Lizenzen
avatar

Hierzulande werden noch 22 Prozent aller Programme ohne die korrekte Lizenz verwendet, weltweit liegt der Anteil bei 39 Prozent. Das ist erstaunlich, wenn man einige Jahre zurückdenkt.

Vier große Trends sind die Ursache dafür: SAM, Sicherheit, Smartphones und SaaS. Diese vier „S“ wirken sich positiv auf die Compliance des deutschen Software-Marktes aus:

Software Asset Management:

Nachdem Software ein unverzichtbares Arbeitsmittel ist, muss es auch betriebswirtschaftlich sauber verwaltet werden. Bedarfsanalyse, Beschaffung, die buchhalterische Komponente – all diese Prozesse führen dazu, dass immer seltener Software aus halbseidenen Quellen bezogen oder gegen bestehende Lizenzverträge verstoßen wird.

Durch Initiativen wie „Fakt oder Fiktion“ unterstützen wir diesen Trend zur ordnungsgemäßen Verwaltung der Software. Das Aufklärungsangebot stößt sehr oft auf großes Interesse.

Sicherheit:

Ein bedauerlicher Aspekt der wirtschaftlichen Bedeutung von Software und Daten ist die gestiegene Bedrohung durch Malware und Angriffe. Eine statistische Analyse von Angriffshäufigkeiten und dem Anteil ordentlich lizenzierter Software zeigt eine starke Korrelation: Wo unlizenzierte Software weitverbreitet ist, da sind es auch Angriffe durch Malware.

Eindeutige Richtlinien und technische Maßnahmen, die z. B. eigenmächtige Installationen durch Mitarbeiter unterbinden, senken das Risiko – und oftmals auch den Einsatz unlizenzierter Programme.

Smartphones:

Vor allem im privaten Sektor ersetzen Smartphones in vielen Fällen Tablets und PCs. Ihr komplett unterschiedliches Ökosystem mit Apps und Betriebssystem macht es unattraktiv, unlizenzierte Software zu verwenden.

Der Mo­bile-Trend führt dazu, dass die PC-Umsätze einbrechen, im Business-Segment, das einen geringeren Anteil an unlizenzierter Software verwendet, allerdings steigen sie wieder leicht (plus sechs Prozent) an.

SaaS und Cloud-Abos:

Laut der IDC war der weltweite Markt für SaaS-Produkte schon 2014 etwa 48,4 Mrd. US-Dollar groß und soll bis 2019 auf 112,8 Mrd. USD wachsen – er macht dann über ein Fünftel des weltweiten Softwareumsatzes aus.

Gartner nimmt an, dass 2020 vier von fünf Software-Herstellern auf diese Technologie setzen. Cloud Computing könnte der Anfang vom Ende aller Lizenzschwierigkeiten sein: bedarfsgerechter Remote-Zugriff auf Ressourcen, eine entsprechende Rechnung, fertig.

Sowohl technisch wie organisatorisch drohen lizenzrechtliche Fallstricke: Es besteht die Gefahr, dass IT-Verantwortliche der schnellen Implementierung  zuliebe auf geeignetes SAM verzichten oder es auf die lange Bank schieben.

Auch bewusster Lizenzbetrug ist möglich. Oft wird angenommen, dass Lizenzprobleme mit SaaS nicht entstehen können. Das ist aber ein Fehlschluss. Tatsächlich gilt es, einige Punkte zu beachten.

IP-Verstöße:

Der SaaS-Anbieter kann gegen das Urheberrecht eines Dritten verstoßen. Existiert keine vertragliche Vereinbarung, die den Cloud Server Provider (CSP) verpflichtet, sämtliche Haftungsrisiken auf sich zu nehmen, können diese auch den Kunden als primären Nutznießer treffen.

Einen Schritt weiter gehen Anbieter, die als Dienstleister Software auf ihren Cloud-Servern für Endkunden und Unternehmen anbieten, selbst aber nicht (dark cloud) oder unzureichend (grey cloud) über Lizenzen für diese Software verfügen.

Clientseitige Software-­Komponenten: Eine clientseitige Code-­Installation von SaaS-­Lösungen in Form eines Browser-Plug-­ins, Applets, Agents oder sogar einer vollständigen Suite muss vollständig lizenziert sein, was der Kunde bei einem Audit auch nachweisen muss.

Bei SaaS kann die ­Nutzung vertraglich beschränkt sein, z. B. bezüglich der geografischen Nutzung, des Teilens von Accounts, verschiedener Nutzerrollen oder der Nutzung durch Dritte wie Partner und Dienstleister.

Es zeigt sich, dass keiner der Faktoren, keines der vier „S“ allein ausreicht, um unlizenzierte Software endgültig zu einer historischen Randnotiz zu machen. Mit einem fünften „S“ lässt sie sich zumindest im Unternehmensumfeld bannen: der Sorgfalt.

avatar
E-3 Magazin

Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community.


Schreibe einen Kommentar

Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

Mehr Informationen folgen in Kürze.

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis Freitag, 24. Januar 2025
EUR 390 exkl. USt.

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis 24. Dezember 2024

EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2025, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.