Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community

DevOps, aber sicher

Entwicklung und Betrieb von Software zu integrieren ist ein erklärtes Ziel jeder DevOps-Initiative. Angesichts der Komplexität dieser Aufgabe klammern viele Unternehmen die Sicherheit erst einmal aus. Doch das ist ein fataler Fehler.
Oliver Köth, NTT Data
5. September 2019
DevOps Kolumne
avatar

Ist es wirklich sinnvoll, die beiden Silos Entwicklung und Betrieb auch noch mit der hermetischen Welt der Security zu einer agilen Organisation zu verschmelzen? Bedeutet das nicht, den agilen Schwung von DevOps gleich wieder auszubremsen?

Zugegeben, Fragen wie diese verstehe ich als CTO eines IT-Dienstleisters nur zu gut. Schließlich geht es bei der Digitalisierung um schnelle Ergebnisse. Um Systeme, die schnell eingeführt und effizient zu betreiben sind.

Doch was bringt es, wenn die Entwicklung zwar in Rekordzeit abgeschlossen scheint, das Produkt dann jedoch in Sicherheitstests durchfällt? Die Erfahrung zeigt: Neben hohen Kosten und verpassten Umsatzchancen schadet ein solcher zu spät gescheiterter DevOps-Ansatz auch der agilen Strategie, die dahintersteht.

Zwar erschwert es die agile Organisation, von Anfang an Entwicklung, Sicherheit und Betrieb als ein Ganzes zu etablieren. Sicherheitsprobleme ersticken manch hoffnungsvolle Entwicklung im Keim.

Doch auch hier heißt es, frühzeitiges Scheitern als Chance zu begreifen, die teure Fehlinvestitionen erspart. Die Frage ist also nicht, ob DevOps zu DevSecOps wird, sondern wie das gelingen kann.

Die Hindernisse auf dem Weg zu einer DevSec­Ops-Organisation unterscheiden sich kaum von denen, mit denen jeder DevOps-Ansatz ohnehin zu kämpfen hat: Neben der Silo-Struktur, die sich durch organisatorische Maßnahmen ändern lässt, ist es die verfestigte Silo-Kultur, die in den Köpfen weiterlebt.

Noch stärker als im Zusammenspiel von Entwicklung und Betrieb treten dabei die Gegensätze zwischen „kreativen, aber chaotischen“ Entwicklern und „kompromisslosen, pedantischen“ Sicherheitsexperten zutage.

Die gute Nachricht für alle Beteiligten: Verständigung ist möglich! Tatsächlich zeigt die Erfahrung, dass teamorientierte Zusammenarbeit zwischen Entwicklern, Administratoren und Sicherheitsexperten schneller bessere Ergebnisse hervorbringt und gleichzeitig mehr Spaß macht.

Die wichtigste Aufgabe beim Implementieren einer DevSecOps-Struktur liegt in der Führungsetage. Sie muss Kultur-Broker etablieren, die Veränderung wollen, Gleichgesinnte finden und andere dafür begeistern können.

Zunächst ist deshalb ein offener Austausch im bestehenden Rahmen erforderlich, der die Konfrontation zwischen beharrenden und änderungswilligen Kräften nicht scheut. Hier finden sich die Akteure, die gemeinsam Strukturen der gegenseitigen Anpassung und Verbindung entwickeln. Konkret geht es darum, Fragen zu stellen.

Nicht um die „richtigen“ Antworten zu erhalten, sondern um den Diskurs in Gang zu bringen: Wie können IT und Business gemeinsam bestehende Prozesse verbessern und neue schaffen? Was müssen die bisherigen Silos dazu übereinander wissen? Wie können wir mit DevSecOps schneller mehr erreichen?

Diversität im Team ist ein Schlüssel für erfolgreiche agile Organisationen. Doch wie agieren interdisziplinäre Teams, wo jahrelang jede Abteilung für sich gearbeitet hat? Trotz aller Bekenntnisse zu Security by Design prallen in den meisten Unternehmen mit Development und Security auch heute noch zwei Welten aufeinander.

Bei der Fusion dieser Welten zu einer agilen Organisation haben sich die folgenden praktischen Schritte bei DevSec­Ops-Projekten von NTT Data weltweit bewährt:

  • Security-Champion-Programm installieren
  • Sichere Entwicklung macht mehr Spaß
  • Spezialisten für Entwicklung und Sicherheit im jeweils anderen Fachbereich hospitieren lassen
  • Gegenseitiges Kennenlernen fördert das ­Verständnis der gemeinsamen Aufgabe
  • Trainingsangebote bereitstellen
  • Menschen wollen lernen – gemeinsam lernen ­fördert gemeinsamen Erfolg
  • Verhältnis von IT und Business fair gestalten
  • Mit zunehmender Digitalisierung passt die alte Einteilung in IT als Lieferant und Business als ­Kunde nicht mehr
  • Gemeinsame Ziele setzen, dazu gehört auch, dass die DevSecOps-Teams gemeinsam entscheiden können.

https://e3mag.com/partners/ntt-data-deutschland-gmbh/

avatar
Oliver Köth, NTT Data

Oliver Köth ist CTO bei NTT Data Deutschland.


Schreibe einen Kommentar

Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren. Alle Informationen zum Event finden Sie hier:

SAP Competence Center Summit 2024

Veranstaltungsort

Eventraum, FourSide Hotel Salzburg,
Am Messezentrum 2,
A-5020 Salzburg

Veranstaltungsdatum

5. und 6. Juni 2024

Reguläres Ticket:

€ 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Eventraum, Hotel Hilton Heidelberg,
Kurfürstenanlage 1,
69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

28. und 29. Februar 2024

Tickets

Regular Ticket
EUR 590 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2024, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.