Daseinsfürsorge für die Linux-Hana-Nutzung
Es wäre ja ganz wunderbar, wenn sich komplette SAP-Umgebungen mit allen Komponenten oder Elementen quasi auf Knopfdruck auf den jeweiligen individuellen Einsatz bezogen fortlaufend ohne jegliches Zutun selbst optimieren oder tunen würden. Und zwar zu jedem Zeitpunkt so, dass alles läuft, wie es laufen sollte. Alles sozusagen in vollautomatisierter Maschineneigenregie.
Bekanntlich ist dem nicht so – oder noch nicht so. Verwendete SAP-Systemumgebungen verändern sich durch die Nutzung allein volumenmäßig praktisch täglich.
Was Auswirkungen auf verschiedene Infrastrukturkomponenten hat. So oft auf Linux und die In-memory-Datenbank Hana. Im schlimmsten Fall kann man auf Crash-Situationen zulaufen.
In den meisten Fällen deuten kleinere oder größere Performance-Einbußen darauf hin, dass Ursachen hierfür zu identifizieren und zielgerichtet Optimierungen durchzuführen sind.
Viel ist gewonnen, wenn Hana und Linux bereits vor einer Inbetriebnahme möglichst optimal auf den jeweiligen individuellen Einsatzfall hin passgerecht konfiguriert wurden – oder es eben bei der Erstinstallation werden. Was leider nicht immer der Fall war oder ist.
Allein, Hand aufs Herz: Wer kennt oder liest alle verfügbaren SAP Notes zur Konfiguration, zum Tuning oder generell zur Optimierung von Linux im Zusammenspiel mit Hana (und darüber hinaus mit beispielsweise S/4 Hana), wovon es eine große Anzahl gibt?
Kleine Tools, große Wirkung: saptune und sapconf
Keine Frage: Es gibt für die Optimierung von SAP-Lösungen und SAP-Infrastrukturen große und sehr weitreichende Tools oder gar Suiten. Sie lassen sich der Provenienz Enterprise Management System zuordnen und arbeiten oft mit dem SAP Solution Manager zusammen. So etwa der Suse Manager.
Nicht allen SAP-Infrastrukturexperten ist jedoch geläufig, dass beispielsweise mit Suse Linux Enterprise Server for SAP Applications (SLES for SAP Applications) als Hana-Betriebssystemplattform kleine, aber sehr wirkungsvolle Optimierungstools bereitgestellt werden.
Sie lassen sich (neben den vielen verfügbaren anderen Features und Komponenten) zurückführen auf die Hana-Entwicklungspartnerschaft von Suse und SAP.
Gleichfalls auf die einst fünfjährige Suse-Exklusivverfügbarkeit der Hana-SLES-for-SAP-Applications-Kombination und das dabei gewonnene große Erfahrungs-Know-how aus Tausenden von Hana-Installationen.
Das eine Tool heißt saptune, das andere sapconf. Beide stehen kostenfrei zur Verfügung. sapconf ist ein Element von Suse Linux Enterprise Server (SLES) und nicht SAP-spezifisch.
Da die generische SLES-Variante die Basis für SLES for SAP Applications darstellt, ist es auch hier integriert. saptune wird ausschließlich zusammen mit SLES for SAP Applications bereitgestellt und ist somit explizit auf den SAP-Einsatz ausgerichtet.
Lästige Arbeiten werden abgenommen
Wenn man so will, stellt saptune die evolutionäre Weiterentwicklung von sapconf dar und weist insbesondere eine höhere Granularität auf. saptune ist in der Lage, SLES for SAP Applications gemäß existierenden SAP-Vorgaben/Richtlinien für Hana vollautomatisiert (!) zu konfigurieren.
Das heißt: ohne jegliches manuelle Eingreifen. Was einen großen Gewinn bedeutet. Und: ohne jemals eine SAP Note zum Thema gelesen zu haben. Was aber natürlich nicht schaden kann. Wobei man entweder das eine oder das andere Suse-Tool im Einsatz hat.
Ferner lassen sich SAP-Lösungen wie etwa Hana hinsichtlich Performance durch die Erzeugung von optimalen Parametereinstellungen tunen – ebenfalls von großem Nutzen.
Außerdem stellt saptune sicher, dass alle SAP-Systeme (mit Hana und SLES for SAP Applications) vorteilhafterweise dieselben Parametereinstellungen aufweisen wie eine existierende zentrale SAP-Lösung oder -Instanz.
Saptune wird seit der SLES- for-SAP-Applications-Version 12 SP2 mitgeliefert und kann sowohl in Verbindung mit Hana-Intel- als auch mit Hana-IBM-Power-Hardware eingesetzt werden.