Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community

Danke, Marco Lenck

Gleichzeitig mit dem diesjährigen DSAG-Jahreskongress wurde auch ein neuer Vorsitzender für den Verein bestimmt. Grund genug für mich, dem scheidenden DSAG-Chef ein herzliches Dankeschön auszusprechen und ein paar Wünsche anzumelden.
no-name
10. Dezember 2020
NoName
avatar

Die Vorstandsarbeit beim Anwenderverein DSAG zeichnet sich durch zwei wesentliche Parameter aus. Sie ist ehrenamtlich und zeitraubend. DSAG e. V. gehört zu den größten IT-Anwendervereinen weltweit mit einem Millionenbudget. Neben der zu tragenden Verantwortung ist auch der notwendige Zeitaufwand herausfordernd.

Marco Lenck zählt nicht zu meinem engsten SAP-Freundeskreis. Wir sind uns nur ein paar Mal über den Weg gelaufen. Aus der Entfernung habe ich seine Arbeit für den Verein immer sehr geschätzt und wie mir meine DSAG-Freunde erzählten, war sein Einsatz stets vorbildlich.

Letztendlich ist der Vorstandsvorsitzende eines Anwendervereins immer auch Mediator zwischen der Basis und dem Hersteller. Diesen Spagat zwischen den DSAG-Mitgliedern als SAP-Bestandskunden und SAP selbst hat Marco Lenck vorbildlich orchestriert. Dafür gebührt ihm der Dank der ganzen SAP-Community.

Wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Somit will ich die Verabschiedung von Marco Lenck auch mit einem Wunsch meinerseits verbinden: Werdet seriöser und wissenschaftlicher! Markt- und Meinungsforschung im betriebswirtschaftlichen Umfeld sind kein Ponyhof, wo man in die Menge ruft: Wer ist für und wer ist gegen Biogemüse?

Alle Umfragen der DSAG sind aus mathematischer und statistischer Sicht grauenerregend. Niemandem soll hier vorgeworfen oder zur Last gelegt werden, dass er keine wasserfesten Meinungsumfragen erstellen kann, denn letztendlich ist es höhere Mathematik beziehungsweise Statistik.

Die Beschäftigung mit Grundgesamtheit, Standardabweichung, Normalisierung etc. ist nur der erste Schritt. Es gibt Spezialisten und Institute, die jahrelange Erfahrung im Aufspüren der Bedürfnisse haben. Von diesen Marktforschern würde auch kein DSAG-Mitglied fordern, einen Entwicklungsantrag an SAP zu formulieren.

Selbst Chefredakteur Färbinger mit seinem unvollendeten Informatikstudium scheint sensibler zu sein. In den DSAG-Presseaussendungen wird regelmäßig die Veränderung von Prozentwerten falsch dargestellt: Wenn im vergangenen Jahr 24 Prozent und in diesem Jahr 31 Prozent der Befragten einer bestimmten Aussage zustimmen, dann ist die Zustimmung nicht um sieben Prozent gestiegen, sondern um sieben Prozentpunkte oder um etwa 29 Prozent, wenn 24 die Basis mit 100 Prozent ist.

Bei echter Markt- und Meinungsforschung geht es jedoch nicht um Prozentrechnung, die jeder gute Kaufmann beherrschen sollte, sondern schon zu Beginn um die wissenschaftliche und richtige Fragestellung: Befinden Sie Biogemüse für richtig und gesund? Das ist eine nette und höfliche Frage. Die Antwort wird aber kaum etwas über die Marktchancen von Biogemüse im Regal eines Discounters aussagen. Ähnlich ergeht es mir mit vielen Fragestellungen aus den zahlreichen DSAG-Umfragen.

Die Bewertung der SAP-Produktstrategie und -Roadmaps versuchte der Verein mit folgender Aufforderung zu erheben: „Wie bewerten Sie vor dem Hintergrund Ihrer Digitalisierungsaktivitäten folgende Aussage? Ich sehe die SAP-Produktstrategie und Roadmaps im Hinblick auf Investitionssicherheit und Planbarkeit als belastbar an und vertraue diesen.“

Mein Eindruck: möglichst viele Schlagworte in eine Fragestellung, damit am Ende das Ergebnis in jede beliebige Richtung interpretiert werden kann. Hier stellt der Verein DSAG bei der Antwort „Stimme ich voll und ganz zu“ sowie „Stimme ich größtenteils zu“ eine Steigerung von 2019 (24 Prozent) auf 2020 (31 Prozent) um „sieben Prozent“ fest, siehe DSAG-Pressemitteilung auf www.dsag.de.

Natürlich wurde die Grundgesamtheit von 2019 und 2020 nicht normalisiert und die „positiven“ Antworten wurden zu 100 Prozent aufsummiert, während die Antwort „Ich weiß nicht/keine Angaben“ nicht berücksichtigt wurde. Dieses Vorgehen grenzt an Manipulation, wenn eine mögliche Antwort ausgeschieden wird und die verbleibenden Antworten zu 100 Prozent der Grundgesamtheit gemacht werden.

Schade um das ehrliche Bemühen, die Meinung von uns DSAG-Mitgliedern und SAP-Bestandskunden zu erfahren. Ich wünsche mir, dass der Nachfolger von Marco Lenck dieses wichtige DSAG-Vorhaben der Markt- und Meinungsforschung in den Griff bekommt.

avatar
no-name

Unser geheimnisvoller, anonymer Kolumnist.


Schreibe einen Kommentar

Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

Mehr Informationen folgen in Kürze.

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis Freitag, 24. Januar 2025
EUR 390 exkl. USt.

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis 20. Dezember 2024

EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2025, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.