E-Commerce und SAP
SAP-Anwender müssen bei der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse und bei der Integration von E-Commerce-Prozessen in SAP einige Hürden nehmen. Das betrifft unter anderem die Bereiche Change Management, Customer Relationship Management, Preisfindung und Variantenkonfiguration.
Vier der wichtigsten Herausforderungen bei der Integration von E-Commerce-Plattformen und SAP und wie diese sich im Unternehmen meistern lassen sind: das Change Management, das Customer Relationship Management, die Preisfindung und das Thema Variantenkonfiguration.
Change Management:
Um den normalen Betriebsablauf nicht zu beeinträchtigen, bleibt der E-Commerce oft eine Insellösung mit separaten Prozessen. Doch um dem globalen Kunden von heute gerecht zu werden, müssen Unternehmen selbst global agieren, indem sie alle Fachbereiche einbinden.
Derartige Veränderungen erfordern ein gutes Change Management, das sowohl die Fachbereiche als auch die IT-Abteilung in ihrem Wirkungsbereich abholt.
Am besten gelingt dies, wenn die E-Commerce-Abteilung als Project Management Office (PMO) agiert und die IT-Abteilung gleichzeitig die technischen Prozesse weiterentwickelt sowie entsprechende Maßnahmen koordiniert.
Customer Relationship Management:
Durch die Kombination von ERP und CRM lassen sich dank vorhandener Kundendaten neue Potentiale für Vertrieb und Marketing erschließen. Darüber hinaus werden Marketingprozesse wie Zielgruppenselektion und Kampagnenmanagement optimal unterstützt.
Die Schwierigkeit hierbei liegt in der Gestaltung und Einführung notwendiger Prozesse mit entsprechenden Verantwortlichkeiten. Denn nur wer seine Kunden im Internet genau kennt, hat einen Vorteil und kann besser verkaufen als der Wettbewerb.
Wichtig ist, Systeme für die bestehende und angestrebte Unternehmenssituation maßzuschneidern. Dies wiederum setzt eine qualifizierte Analyse voraus.
SAP hat mit Customer Engagement and Commerce (CEC) – der Verbindung aus Hybris und CRM – einen Ansatz gewählt, der für viele Geschäftsmodelle gerüstet ist.
Preisfindung:
Das Internet hält jederzeit alle Informationen bereit – Produkte, alternative Angebote und natürlich Preise. Der Preis ist ein entscheidender Faktor beim Onlinekauf und daher ein Muss.
Doch was für B2C-Unternehmen selbstverständlich ist, kollidiert im B2B häufig mit komplexen Preismodellen und individuell ausgehandelten Konditionen.
In reinen B2C-Szenarien und einfachen B2B-Modellen ist es durchaus ohne größeren Aufwand möglich, die Preisinformationen in regelmäßigen Abständen aus SAP in den Shop zu importieren.
Will ein B2B-Unternehmen jedoch A-, B- und C-Kunden mit der gleichen Plattform bedienen, empfiehlt e sich, den Shop-Besucher frühzeitig zu einem Login zu bewegen, um individuelle Preisangebote darstellen zu können.
Variantenkonfiguration:
Für den Online-Verkauf von konfigurierbaren Produkten bietet SAP eine schnelle, standardisierte Integrationslösung zur Variantenkonfiguration. Die Herausforderung besteht darin, das Zusammenspiel von Shop und SAP reibungslos zu gestalten.
Nach der Kopplung von Shop- und SAP-System lassen sich Produktvariantenmodelle im SAP erstellen, auf die das Shop-System zugreifen kann.
Die komplette Konfigurationsverwaltung erledigt SAP, die zusätzliche Anreicherung zur attraktiven Online-Präsentation erfolgt nachgelagert durch das Shop-System.
Das Internet und die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen hinsichtlich Transparenz und Geschwindigkeit, die sich nicht in jedem Fall mit klassischen ERP-Ansätzen vereinbaren lassen.
Ein perfektes Zusammenspiel zwischen schnellen, sich permanent ändernden Zyklen im E-Commerce und verbindlichen, eher statisch wirkenden Prozessen im SAP ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle.“