Warum SAP im Cloud-Geschäft versagen wird

2004 war kein gutes Jahr für SAP: Die Komplettübernahme der Beratungstochter SAP Systems Integration aus Dresden in den Walldorfer Mutterkonzern wurde zum nachhaltigen Wissensverlust im Bereich Outsourcing, Hosting, SaaS und letztendlich Cloud Computing.
Peter M. Färbinger, E3 Magazin
14. Februar 2019
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Denn SAP integrierte SAP SI, aber das Know-how des Beratungsunternehmens ging an T-Systems. Bis heute hat sich SAP von diesem Verlust nicht erholt, wie die jüngsten Meldungen aus der Community zeigen: Bestandskunden, die sich für HEC, das Hana-Hosting bei SAP, entscheiden, müssen die Projekte abbrechen, weil Integrationswissen und Projekterfahrungen fehlen.

Ähnlich wie SAP im Jahr 2004 das Hosting-Fachwissen „wegrationalisierte“ haben mittlerweile auch einige SAP-Bestandskunden ihr „IT-Wissen“ wegrationalisiert, weil man ohnehin in die Cloud will.

Nun haben sich diese Anwender gegen die „billigen“ Angebote von AWS, MS-Azure und Google entschieden und die teure HEC (Hana Enterprise Cloud) bestellt – in der Hoffnung, dass der Mehrpreis auch ein Mehr als Leistung und Wissen mit sich bringt.

Die Bestandskunden haben das aber genau so verstanden: Für die weit über dem Markt liegenden Preise liefert SAP das für einen solchen Betrieb notwendige Fachwissen eben mit. Fehleinschätzung!

Nun fehlt auf beiden Seiten das IT-Wissen: bei den Anwendern, weil man „Cloud Computing“ plante und bei SAP, weil man zu spät mit dem Aufbau von Ressourcen begann.

HEC-Projekte wurden abgebrochen und storniert! In einer zweiten sich momentan verstärkenden Welle wechseln nun immer mehr SAP-Bestandskunden zu lokalen Cloud-Anbietern, die noch SAP-Know-how haben, oder auch zu Azure, denn Microsoft ist seit vielen Jahren im SAP-Geschäft tätig, weiß um die ERP-Komplexität und hat entsprechend für Wissen und Erfahrung gesorgt.

SAP hingegen wird seine Cloud-Preise senken oder massiv in Beratungsleistung investieren müssen – keine guten Aussichten für eine befriedigende Cloud-Rendite.

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Peter M. Färbinger, E3 Magazin

Peter M. Färbinger, Herausgeber und Chefredakteur E3-Magazin DE, US und ES (e3mag.com), B4Bmedia.net AG, Freilassing (DE), E-Mail: pmf@b4bmedia.net und Tel. +49(0)8654/77130-21


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Der Steampunk und BTP Summit 2024 findet am Mittwoch und Donnerstag, 28. und 29. Februar 2024, im Hotel Hilton Heidelberg, Kurfürstenanlage 1, statt. Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Die Teilnahmegebühr für den zweitägigen Summit beträgt Euro 590 exkl. USt. Bis Donnerstag, 30. November 2023, gibt es einen Early-Bird-Tarif von Euro 440 exkl. USt. Die Gebühr beinhaltet den Besuch aller Vorträge, des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.
Der Steampunk und BTP Summit 2024 findet am Mittwoch und Donnerstag, 28. und 29. Februar 2024, im Hotel Hilton Heidelberg, Kurfürstenanlage 1, statt. Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Die Teilnahmegebühr für den zweitägigen Summit beträgt Euro 590 exkl. USt. Bis Donnerstag, 30. November 2023, gibt es einen Early-Bird-Tarif von Euro 440 exkl. USt. Die Gebühr beinhaltet den Besuch aller Vorträge, des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.