Warum SAP im Cloud-Geschäft versagen wird

Denn SAP integrierte SAP SI, aber das Know-how des Beratungsunternehmens ging an T-Systems. Bis heute hat sich SAP von diesem Verlust nicht erholt, wie die jüngsten Meldungen aus der Community zeigen: Bestandskunden, die sich für HEC, das Hana-Hosting bei SAP, entscheiden, müssen die Projekte abbrechen, weil Integrationswissen und Projekterfahrungen fehlen.
Ähnlich wie SAP im Jahr 2004 das Hosting-Fachwissen „wegrationalisierte“ haben mittlerweile auch einige SAP-Bestandskunden ihr „IT-Wissen“ wegrationalisiert, weil man ohnehin in die Cloud will.
Nun haben sich diese Anwender gegen die „billigen“ Angebote von AWS, MS-Azure und Google entschieden und die teure HEC (Hana Enterprise Cloud) bestellt – in der Hoffnung, dass der Mehrpreis auch ein Mehr als Leistung und Wissen mit sich bringt.
Die Bestandskunden haben das aber genau so verstanden: Für die weit über dem Markt liegenden Preise liefert SAP das für einen solchen Betrieb notwendige Fachwissen eben mit. Fehleinschätzung!
Nun fehlt auf beiden Seiten das IT-Wissen: bei den Anwendern, weil man „Cloud Computing“ plante und bei SAP, weil man zu spät mit dem Aufbau von Ressourcen begann.
HEC-Projekte wurden abgebrochen und storniert! In einer zweiten sich momentan verstärkenden Welle wechseln nun immer mehr SAP-Bestandskunden zu lokalen Cloud-Anbietern, die noch SAP-Know-how haben, oder auch zu Azure, denn Microsoft ist seit vielen Jahren im SAP-Geschäft tätig, weiß um die ERP-Komplexität und hat entsprechend für Wissen und Erfahrung gesorgt.
SAP hingegen wird seine Cloud-Preise senken oder massiv in Beratungsleistung investieren müssen – keine guten Aussichten für eine befriedigende Cloud-Rendite.