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Social Media in der Automobilindustrie irrelevant

Eine aktuelle Befragung von Pierre Audoin Consultants unter Entscheidern in Unternehmen der deutschen Automobilindustrie hat gezeigt, dass die neuen Kommunikationskanäle (Facebook, Twitter und Co.) bei einem Großteil der Befragten nicht von zentraler Bedeutung für die Neukundengewinnung sind.
Stefanie Naujoks, PAC
4. Oktober 2013
[shutterstock:110345132,Kzenon]
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Laut der Umfrage spielen nur bei rund einem Drittel der Befragten die Social-Media-Kanäle eine wichtige Rolle.

Dieses Ergebnis hat mich überrascht, denn ich hätte erwartet, dass die Automobilindustrie unter den Vorreitern bei der Nutzung neuer Medien ist.

Bei näherer Betrachtung ergibt sich jedoch ein differenziertes Bild, welches sich aus zwei Blickwinkeln betrachten lässt:

Zum einen ist die Bedeutung von Social Media unterschiedlich, je nachdem, welche Branche man innerhalb der Automobilindustrie betrachtet: die Automobilhersteller, die Zulieferer oder die Händler.

Bei den Fahrzeugherstellern spielt der Einsatz von Facebook, Twitter und Co. laut Umfrage eine größere Rolle als beispielsweise bei den Automobilzulieferern.

Und bei Händlern spielt die Nutzung von Social Media sogar bereits für über zwei Drittel der Befragten eine große Rolle. Diese Ergebnisse überraschen wiederum nicht.

Allerdings kann man auch das Ergebnis bei den Zulieferern noch differenzierter betrachten.

So muss bei den Automobilzulieferern unterschieden werden, ob die Hauptkunden hauptsächlich die OEMs sind (zum Beispiel Komponentenhersteller) oder Zubehörlieferanten, die ebenso auch den Endkundenmarkt direkt bedienen (zum Beispiel Reifen-, Dachboxen- oder Scheibenwischerhersteller).

Für Letztere gehe ich davon aus, dass die neuen Kommunikationsmöglichkeiten über Social Media eine größere Rolle spielen als für die Komponentenlieferanten, die ihre Kunden, also die OEMs,  in der Regel alle namentlich kennen.

Ein weiterer Erklärungsansatz dafür, warum Facebook, Twitter und Co. bei vielen Befragten nicht von zentraler Bedeutung sind, ist die Fragestellung selbst.

So wurden die Unternehmen gefragt, ob die neuen Medien in ihrem Unternehmen von zentraler Bedeutung sind. Das Ergebnis ist, dass die neuen Medien bei einem Großteil noch nicht von zentraler Bedeutung sind.

Das ist insofern überraschend, als natürlich der überwiegende Teil der Hersteller, Zulieferer und Händler diverse Facebook-Fanseiten oder Twitter-Accounts betreibt und pflegt.

Das Ergebnis lässt darauf schließen, dass zwar einzelne Insellösungen wie Facebook-Fanseiten existieren, es aber nur in wenigen Unternehmen bereits ganzheitliche Social-Media-Konzepte und -Strategien gibt.

Ganzheitliche Konzepte umfassen neben der Bereitstellung von Kommunikationskanälen, Bewertungssystemen und Plattformen für Kundenmeinungen auch Social Media Monitoring, die Integration mit Customer-Portalen oder Self-Service-Seiten sowie die Einbindung von Social Media als Contact-Center-Kanal.

Ganzheitliche Strategien würden beispielsweise auch Strategien umfassen, wie die von Social-Media-Plattformen gewonnenen und ausgewerteten Informationen direkt an die richtigen Stellen im Unternehmen weitergeleitet werden sollen (beispielsweise an die Produktentwicklung).

Zusammenfassend heißt das, Social Media wird zwar von Firmen  genutzt, aber noch nicht eingebettet in eine ganzheitliche Unternehmensstrategie.

Fazit

Social Media ist in der Automobilindustrie also keinesfalls irrelevant, aber für die einzelnen Subbranchen haben sie unterschiedliche Bedeutung.

Was die Umsetzung ganzheitlicher Strategien angeht, stehen viele Unternehmen noch am Anfang.

Stefanie Naujoks ist Analystin für Project Services & Manufacturing Markets bei PAC Deutschland. Sie ist Autorin zahlreicher Studien und Analysen zur Manufacturing-Branche und den Markt für Maintenance & Support Services in Deutschland.

 

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Stefanie Naujoks, PAC

Stefanie Naujoks ist Senior Analyst (Manufacturing Markets) bei der Pierre Audoin Consultants (PAC)


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