SAP´sche Personalpolitik

Was die SAP-Community sieht, sind immer nur die Verwerfungen an der Oberfläche des ERP-Weltmarktführers: Björn Goerke, Bernd Leukert und jetzt Rob Enslin haben mehr oder weniger freiwillig den Konzern verlassen.
Peter M. Färbinger, E3 Magazin
10. April 2019
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Warum. Weshalb, wie und wo – darüber kann man trefflich spekulieren. Letztendlich sind es interne Entscheidungen, die uns nicht zu interessieren haben! Die wesentlich wichtigere Frage: Was bedeutet diese Personalpolitik des Aufsichtsrats und des SAP-Chefs Bill McDermott für die Community?

Wir wissen, dass SAP-Aufsichtsratsvorsitzender Professor Hasso Plattner und McDermott ein besonderes Vertrauensverhältnis verbindet: Plattner hat McDermott beim Mobbing gegen den ehemaligen Co-CEO Jim Hagemann Snabe gewähren lassen; Plattner hat McDermot nach seinem Unfall gedeckt und in Schutz genommen; Plattner hat McDermott beim Abservieren von Bernd Leukert nicht widersprochen.

Naturgemäß ist es die Aufgabe des Aufsichtsratsvorsitzenden hinter oder vor seinem Vorstandsvorsitzenden zu stehen – aber zum Nachteil des Unternehmens und der Community?

Die Antwort liegt in der Symbiose von Plattner und McDermott: Plattner will seinen ehemaligen HPI-Studenten Jürgen Müller auf dem Platz des Technikvorstands sehen (wie das zuvor schon mit Shai Agassi und Vishal Sikka erfolgte); McDermott „befördert“ Technikvorstand Bernd Leukert auf den Platz von Service-Vorstand Michael Kleinemeier, der Ende dieses Jahres in den Ruhestand gehen wollte; der sehr junge Müller wird Technikvorstand; dafür muss „Cloud First“-Chef McDermott auf seinen erfahrenen Cloud-Presidenten Björn Goerke verzichten, der wollte Leukert-Nachfolger werden; Leukert wird auf seinem neuen Platz für McDermott zu gefährlich (Achtung: Da gibt es in Walldorf einige Leichen im Keller.) und muss sehr überraschend abgehen; jetzt muss Michael Kleinemeier verlängern; der Cloud-Business-Vorstand Rob Enslin verkündete noch schnell die jahrelang auf sich warten lassende Integration von SuccessFactots in den SAP´schen ERP-Kern, schmeißt dann aber auch hin.

Diesmal gibt es aber einen ausführlichen Nachruf von Bill McDermott, der nun ohne „Cloud-Kompetenz“ von Goerke und Enslin seine Cloud-Strategie allein weitertreiben muss. Stringente und transparente Personalpolitik schaut anders aus, oder?

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Peter M. Färbinger, E3 Magazin

Peter M. Färbinger, Herausgeber und Chefredakteur E3-Magazin DE, US und ES (e3mag.com), B4Bmedia.net AG, Freilassing (DE), E-Mail: pmf@b4bmedia.net und Tel. +49(0)8654/77130-21


1 Kommentar

  • Maria

    Personalpolitik ala SAP sieht auch so aus, dass man unbequeme Leute einfach rausschneisst, wie es in einem neoliberalistischen System üblich ist.

    So geschehen jüngst bei einem Betriebsrat, der es wagte, intern Probleme bei bekannten Beförderungsprozessen kritisch zu hinterfragen. Das Ergebnis war, dass SAP die Kanzlei Kliemt&Vollstädt, auch bekannt unter dem Stichwort Union-Busting in einschlägigen Internetblogs einschaltete, um medienwirksam einen Menschen in Presse, Funk und Fernsehen (siehe Announcement im ARD von Frau Dr. Reinhard am 16.10.19) zu vernichten.

    So sieht die Personalpolitik in modernen Unternehmen aus.

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