SAP-Wildwuchs
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Nach ein paar Jahren war R/3 oder später ECC 6.0 customized. Dann aber geschah folgendes: Der CIO wurde zunehmend skeptischer bezüglich des Preis- und Leistung-Verhältnisses der SAP-Software. Er evaluierte bei den SAP-Partnern passende Alternativen und innovative Add-ons. Die SAP-Community blieb und bleibt die Heimat, der SAP-Partner vorrangiger Ansprechpartner, ERP/ECC 6.0 war und ist das Basissystem, aber innovative Erweiterungen im Sinne der digitalen Transformation gelingen immer öfters auch mit Nicht-SAP-Produkten.
Somit nahm der SAP-Vertrieb die Fachabteilungen ins Visier und umging den CIO. Der SAP-Vorstand kaufte wahllos neue Applikationen – mit Bevorzugung von Cloud-Apps. Es entstand ein Wildwuchs sowohl bei den SAP-Bestandskunden als auch bei SAP selbst.
Der CIO „kämpft“ heute an zwei Fronten: Intern gilt es, die zahlreichen IT-Systeme und Cloud-Apps der Fachabteilungen zu konsolidieren, und im SAP-Universum treibt ihn der Releasewechsel in eine Hana-only- und Multi-App-Architektur – in der Cloud und on-prem. Nun müssen SAP-Bestandskunden und SAP selbst zusehen, wie sie gemeinsam die wachsende Komplexität in den Griff bekommen. SAP ist es in den vergangenen Monaten nicht gelungen, den horizontalen und vertikalen Wildwuchs zu reduzieren. Es wartet viel Arbeit auf die drei Musketiere aus dem SAP-Vorstand: Christian Klein, Jürgen Müller und Thomas Saueressig.