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Braucht SAP wirklich KI? SAP-Chef Christian Klein hat diesen Megatrend für sich entdeckt und kann sich ein ERP-System ohne KI nicht mehr vorstellen. Viele Aufgaben lassen sich aber ohne KI mit SAP Hana PAL lösen. Also nur viel Lärm um nichts?
Peter M. Färbinger, E3 Magazin
24. April 2024
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SAP-KI-Copilot versagt

Es gibt Themenfelder der Informatik, wo generative KI überzeugen kann, genau dort aber versagt SAP. Ende vergangenen Jahres präsentierte Technikvorstand Jürgen Müller einen Copilot für die Erstellung von Software. Auf Nachfrage stellte sich heraus, dass dieser Copilot zwar JavaScript beherrscht, aber nicht die für SAP-Bestandskunden wichtige Sprache Abap.

Inoffizielle Begründung für die mangelnde Abap-Sprachkenntnis des Copilot: Es gibt zu wenig Abap-Code als Trainingsunterlage für ein Large-Language-Modell (LLM), aus dem eine generative KI beziehungsweise ein Copilot für Abap entstehen könnte. Dumm gelaufen, oder?

Ein Mitarbeiter von Microsoft erklärte jedoch auch wieder inoffiziell gegenüber dem E3-Magazin, dass es in den Microsoft-Labors sehr wohl einen Abap-Copilot gibt. Eine peinliche Situation für SAP, die Vorstandsmitglied Jürgen Müller bis heute nicht reparieren konnte.

Perfekte Kombination: Signavio und Aleph Alpha

SAP hätte es in der Hand, die IT-Welt mit KI-gestützter Innovation zu überraschen. Kein anderer IT-Konzern weiß ähnlich viel über Geschäftsprozesse wie SAP. Würde es gelingen, mit diesem Prozesswissen ein Large-Language-Modell von Aleph Alpha zu trainieren und dieses mit dem Process Mining von Signavio zu verheiraten, dann hätte SAP abermals ein Alleinstellungsmerkmal in der B2B-Welt.

SAP-Chef Christian Klein besinnt sich nicht der Stärke von SAP, sondern sucht sein Heil im Kopieren vermeintlicher Megatrends. Warum beschäftigt sich SAP mit dem Thema generative KI, wenn betriebswirtschaftliche Prozesse das vorherrschende Thema der SAP-Bestandskunden sind? Copilots für Low-Code/No-Code sollen die globalen Informatikkonzerne entwickeln. SAP sollte betriebswirtschaftliche Algorithmen zur Verfügung stellen. SAP kann mehr, vergeudet aber Ressourcen beim Kopieren technischer Spielereien.

SAP Hana Graph und Vektor-DB

In einigen Fällen sind gerichtete Graphen einem relationalen SQL-Konstrukt überlegen. Auf der Hana-Plattform gibt es eine Graph-Engine, die auf den Erkenntnissen der Graphentheorie basiert. Damit würden sich viele innovative Funktionen etwa zur Lösung von Logistikproblemen bauen lassen. Auch eine Vektor-Datenbank kann Aufgaben übernehmen, die für eine SQL-Datenbank mühsam sind. Es muss nicht immer In-memory-Computing sein, um schnelle Antworten zu bekommen.

SAP hat für viele Probleme gute Antworten, wenn diese aber nicht dem Zeitgeist entsprechen, dann werden sie von SAP-Chef Christian Klein ignoriert. Mehr Eigenständigkeit und Selbstbewusstsein sind SAP zu wünschen, was aber durch den Abgang des Aufsichtsratsvorsitzenden Professor Hasso Plattner kaum stattfinden wird. Sein Nachfolger ist eine Lame Duck, wie die Amerikaner sagen würden, und Christian Klein ist ein gewissenhafter Sanierer, aber kein Innovator und Entrepreneur. Schade um die SAP.

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Peter M. Färbinger, E3 Magazin

Peter M. Färbinger, Herausgeber und Chefredakteur E3-Magazin DE, US und ES (e3mag.com), B4Bmedia.net AG, Freilassing (DE), E-Mail: pmf@b4bmedia.net und Tel. +49(0)8654/77130-21


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Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren. Alle Informationen zum Event finden Sie hier:

SAP Competence Center Summit 2024

Veranstaltungsort

Eventraum, FourSide Hotel Salzburg,
Am Messezentrum 2,
A-5020 Salzburg

Veranstaltungsdatum

5. und 6. Juni 2024

Reguläres Ticket:

€ 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Eventraum, Hotel Hilton Heidelberg,
Kurfürstenanlage 1,
69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

28. und 29. Februar 2024

Tickets

Regular Ticket
EUR 590 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2024, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.