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SAP ohne Alleinstellungsmerkmal

Weil SAP die betriebswirtschaftliche und organisatorische Komponente seines Angebots verwässert hat, aber mit Datenbanken, Cloud und KI nur bedingt gegen übermächtige Mitbewerber ankommt, verlagert sich der Fokus auf die Pflege des Aktienkurses, was kurzfristig eine Erfolgsgeschichte ist.
Peter M. Färbinger, E3-Magazin
5. November 2024
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Die zwei Seiten von SAP R/3

Die SAP-ERP-Software R/3 hat im Wesentlichen zwei Charaktereigenschaften: Es war eine Black-Box, mit der SAP fast das Internet verschlief. Aber R/3 war auch der Inbegriff für ganzheitliche, orchestrierte ERP-Software. In keinem anderen Softwareprodukt steckte ähnlich viel betriebswirtschaftliches und organisatorisches Wissen. Es gab kaum eine Herausforderung aus der Buchhaltung, die mit R/3 nicht lösbar war – egal welche Währung, egal welches Land, egal welche Produktionsart und Industrie.

Fokussiert auf Organisation und Betriebswirtschaft

Die fünf SAP-Gründer und viele Weggefährten, wie etwa in Deutschland Professor Hans-Georg Plaut, formten ein einzigartiges Programm zur Steuerung einer betriebswirtschaftlichen Aufbau- und Ablauforganisation. Vor 50 Jahren konnte das kein anderer Software-Anbieter in dieser Klarheit und Gesamtheit. SAP-Software war komplex und manchmal kompliziert. Es dauerte einige Zeit, bis mit Hilfe der großen, globalen Beratungsunternehmen die Software ihren Weg zu den Anwendern fand.

Betriebswirtschaftliche Software-Lösungen waren die Domäne von SAP. Betriebssysteme, Datenbanken, Middleware, Clients wurden von anderen IT-Konzernen bereitgestellt. Es gab zwischen SAP, IBM, Oracle, Microsoft und vielen anderen Informatikkonzernen eine funktionierende Arbeitsteilung.

SAP-Sündenfall: Betriebswirtschaft versus Technik

SAP entwickelte in den vergangenen Jahren einen Allmachtsanspruch. Der ERP-Weltmarktführer setzte an, den gesamten IT-Stack zu besitzen: Datenbank, Middleware und GUI. Später kamen die IT-Felder Cloud und KI hinzu. Aufgrund dieser Entwicklung musste SAP seine Ressourcen aufteilen. Der Fokus auf die betriebswirtschaftliche Problemlösung ging verloren. Auf Gebieten wie Datenbanken, Cloud und KI traf SAP auf mächtige Mitbewerber. Noch immer ist SAP ein Meister des Finanzwesens, Controlling und ERP, aber viele Marktteilnehmer haben aufgeholt und SAP selbst baute den Vorsprung kaum mehr aus. Aktuell ist SAP ein erfolgreiches IT-Unternehmen unter vielen.

Verlust der SAP-Kernkompetenz

Zum SAP-Thema ERP gehören die Bereiche Supply Chain Planning und Logistik sowie die Automatisierung einer industriellen Produktion. Im Bereich der Fertigungsindustrie und teilweise im Handel war SAP ein Trendsetter. Vor wenigen Jahren wäre eine Konkurrenz zu Microsoft und Siemens im Bereich der industriellen Software nicht denkbar gewesen.

Im deutschsprachigen Handelsblatt stand vor wenigen Wochen, dass Microsoft-Chef Nadella in Berlin ankündigte, dass Thyssenkrupp Automation Engineering als erstes Unternehmen plant, den Siemens-Industrial-Copilot weltweit einzusetzen. Die Lösung von Siemens ist ein KI-gestützter Assistent, der entwickelt wurde, um die Automatisierung und Effizienz in industriellen Prozessen zu verbessern. Der Copilot basiert auf generativer künstlicher Intelligenz von Microsoft und OpenAI. (Quelle)

Siemens wird weiter in den Bereich Informatik und ERP-Software investieren: In diesen Wochen wurde bekannt, dass Siemens das US-amerikanische Unternehmen Altair übernehmen wird. Damit wird Siemens/Altair am globalen Markt für Industrieautomatisierung ein direkter Mitbewerber zu den Industrielösungen von SAP. In den Bereichen SCM, PLM und Logistik bekommt SAP immer stärkere Konkurrenz. Das einstige Alleinstellungsmerkmal schwindet. Bei CRM und HCM hat SAP schon gegen Salesforce und Workday verloren. Was wird nun aus Supply Chain Planning? Was sind die künftigen Alleinstellungsmerkmale von SAP?

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Peter M. Färbinger, E3-Magazin

Peter M. Färbinger, Herausgeber und Chefredakteur E3-Magazin DE, US und ES (e3mag.com), B4Bmedia.net AG, Freilassing (DE), E-Mail: pmf@b4bmedia.net und Tel. +49(0)8654/77130-21


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Veranstaltungsort

Mehr Informationen folgen in Kürze.

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis Freitag, 24. Januar 2025
EUR 390 exkl. USt.

Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis 24. Dezember 2024

EUR 390 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2025, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.