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SAP-Bestandskunde Diehl Metering implementiert globales One-Finance-Steuerungskonzept

Das Technologieunternehmen Diehl Metering hatte sich zum Ziel gesetzt, ein modernes Finance System im SAP ERP/ECC 6.0 zu implementieren, um die Transparenz für das Management zu erhöhen und das Konzernreporting deutlich zu vereinfachen.
Dominik Eller, cbs Corporate Business Solutions
12. Februar 2024
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Die Herausforderung für Diehl Metering mit Sitz im fränkischen Ansbach (322 Millionen Euro Umsatz, 1700 Mitarbeiter) bestand darin, einerseits den Anforderungen des Konzernprojekts Future Finance zu entsprechen und anderseits die bereits implementierte globale Matrixorganisation mit sieben historisch unterschiedlich gewachsenen Landesgesellschaften im System abzubilden.

Mit einem minimal-invasiven Transformationsansatz und der Standardsoftware cbs ET wurde die neue Finanzarchitektur zukunftsweisend im ERP-System umgesetzt. Dabei wurde das Neue Hauptbuch implementiert, verschiedene Kontenpläne und Kostenrechnungskreise harmonisiert sowie die neue Anlagenbuchhaltung und die Ledger-Lösung mit eingeführt. Diehl Metering verfügt inzwischen über eine moderne One-Finance-Zielstruktur mit Vorbildcharakter. Der Nutzen liegt auf der Hand: höhere Transparenz, eine bessere Steuerung, geringere Kosten und die Sicherung der langfristigen Innovationsfähigkeit.

Erst One-Finance, dann S/4


Um globale Transparenz zu schaffen und seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, beschloss die Diehl-Gruppe, mit Future Finance ein neues, zeitgemäßes Steuerungskonzept zu etablieren. Die Strukturen im Finanzbereich galt es, gruppenweit zu harmonisieren. Ziel war es, die Transparenz auf Geschäftsbereichsebene zu erhöhen und ein global einheitliches Verständnis zu erreichen. Zudem galt es, den Planungsaufwand sowie die Kosten durch integrierte IT-Systeme zu reduzieren.

Den Verantwortlichen von Diehl Metering, einem Teilkonzern der Diehl-Gruppe, war von Anfang an klar, dass man die anstehende One-Finance-Transformation im Einklang mit der gerade entstehenden S/4-Roadmap planen und umsetzen muss. Daher ist man frühzeitig auf die cbs-Experten zugegangen, um deren Prozess- und SAP-Expertise für sich zu nutzen.

Bei der Diskussion der Konzepte kam man schnell auf die Lösung, One-Finance und den S/4-Umstieg getrennt zu realisieren, um den Stresslevel für die gesamte -Organisation möglichst gering zu halten. „Hätten wir beides in einem Rutsch gemacht, hätte das wahrscheinlich noch mal deutlich länger gedauert. So haben wir jetzt schon die Möglichkeit, erste Früchte zu ernten, und können dann gegebenenfalls im Brownfield rübergehen“, erklärt Sigrid Heubeck, Head of Enterprise Resource Planning bei Diehl Metering.

„Prozesstechnisch haben wir im Rahmen von Future Finance erst mal gar keinen großen Change gemacht, wir haben ja im ersten Schritt vorwiegend grundlegende Finance-Strukturen im SAP ERP/ECC harmonisiert, also konnten die Kollegen erst mal weiterbuchen wie bisher“, so Heubeck. Es gab sieben Buchungskreise mit sieben unterschiedlichen Kostenrechnungskreisen, die alle in einem neuen Kostenrechnungskreis zusammengefasst wurden. In diesem Zusammenhang hat man die Kostenstellenstruktur, Leistungsarten und weitere Stammdaten des Controllings standardisiert, um die Grundlage für weitere Schritte zur Harmonisierung der einzelnen Gesellschaften zu legen.

Ein wesentlicher Bestandteil dessen war die Verschmelzung von drei unterschiedlichen Kontenplänen in einen einzelnen: den Kontenplan für die chinesische, die französische und den gemeinsamen Plan für die übrigen Einheiten von Diehl Metering. Beibehalten wurde lediglich der lokale Kontenplan für Frankreich.

Zudem wurde das klassische Hauptbuch mit der Kontenlösung durch die neue Hauptbuchhaltung inklusive der Ledger-Lösung ersetzt. Somit war Diehl Metering in der Lage, seinen Kontenplan weiter zu entschlacken und rechnungslegungsspezifische Sachkonten weitestgehend aus dem Kontenplan zu entfernen. Insgesamt wurden vier Ledger zur Abbildung der für Diehl Metering relevanten Rechnungslegungsvorschriften eingeführt. Dabei wurde auch die klassische Anlagenbuchhaltung durch die neue Anlagenbuchhaltung abgelöst und die Anlageklassen harmonisiert.

Relevante Zahlen auf einen Blick


Erste Benefits durch Future Finance zeigten sich sehr schnell, zum Beispiel in den Folgeprojekten. So konnte Diehl im Anschluss das Umsatzkostenverfahren (UKV) mit Funktionsbereichen einführen. „Zudem hatten wir direkt danach einen Roll-out nach USA, das ging im Finance und Controlling natürlich deutlich schneller, weil wir uns nicht mehr neu abstimmen mussten“, erklärt Projektleiterin Sigrid Heubeck. „Danach haben wir noch für unsere polnische und chinesische Gesellschaft eine Abweichungsermittlung für Fertigungsaufträge eingeführt, und das war dann eigentlich ein leichtes Spiel, weil wir schon alles in einem Kostenrechnungskreis hatten und das Customizing schon da war“, so die ERP-Leiterin.

Es gab also eine ganze Reihe von Folge-effekten, von denen Diehl aus der IT-Sicht, aber auch aus der Fachbereichssicht, etwa im Controlling, profitiert hat. Diese Effekte haben die laufenden Projekte merklich beschleunigt, weil schon bestimmte Vorgaben da waren.

„Für unser Reporting ist es ein Riesenvorteil, jetzt alle relevanten Zahlen auf einer Ebene zu haben, ich muss also nicht mehr Äpfel mit Birnen vergleichen, sondern ich kann jetzt wirklich alles sauber auf einen Blick einsehen“, so Sigrid Heubeck. „Bisher haben die einzelnen Unternehmenseinheiten praktisch sehr autonom agiert. Jeder hatte seinen eigenen Kontenplan, buchte, wie er wollte. Jetzt haben wir die Neuorganisation von Diehl Metering auch im SAP sauber abgebildet“, erläutert Heubeck.

Konsolidierte Sichtweise

Jede Landesgesellschaft bucht auf dasselbe Konto – so lassen sich die Ergebnisse am Monats- und Geschäftsjahresende auch leichter an die Hauptverwaltung berichten.„Wir haben dadurch eine bessere Transparenz über unsere Zahlen, also Soll-Zahlen, Ist-Zahlen, Forecasts etc. und können so viel schneller und agiler reagieren und planen“, unterstreicht Sigrid Heubeck. „So haben wir die Effizienz im Finanzwesen erhöht und eine Basis für künftige Innovationen geschaffen. Wir sind für zukünftige Projekte und den Einsatz neuer Technologien viel besser aufgestellt“, so die ERP-Chefin.

Die Transformation war durchweg erfolgreich. Die Konsolidierung hat die Abläufe vereinfacht und die Transparenz erhöht. Die Umstellung mithilfe des cbs-Enterprise-Transformer erfolgte in einem herausfordernden Big Bang an einem Wochenende, ohne Reibungsverluste.

„Wenn man auf diese Zusammenarbeit blickt, war das pragmatische Vorgehen im Sinne der Lösung und der enge Austausch auf Augenhöhe mit cbs der Schlüssel zum Erfolg. Entscheidend war in dem Projekt, dass wir uns viel Feedback gegeben haben. Es gab Fehler, es gab Umwege, es gab Diskussionsbedarf, aber das ist auch normal. Die Herangehensweise war immer sehr pragmatisch. Wir haben uns das immer in Ruhe angeschaut und dann gemeinsam beschlossen, was als Nächstes zu tun ist“, blickt Heubeck zurück. „cbs hat zu Beginn gesagt, man versuche immer, die Probleme des Kunden zur eigenen Aufgabenstellung zu machen und diese zu lösen, zum eigenen Ziel zu machen. Genau das ist auch so gelungen, sodass wir immer zielorientiert gearbeitet haben“, lobt Heubeck. 

Ein Beispiel war das HCM der polnischen Gesellschaft, das im ERP von Diehl Metering aktiv ist. Heubeck: „Da wollten wir nur die Personal-Stammdaten anpassen, alles andere sollte der polnische Berater erledigen. Aber dann wurde es schnell kompliziert.
cbs hat dann einen Experten aus dem HCM-Team hinzugezogen und so haben wir gemeinsam einen passenden Lösungsweg gefunden“, erklärt die Leiterin Applikationen.

Sigrid Heubeck weiß: „Das erfolgreiche One-Finance-Projekt hat konzernweit Eindruck gemacht, wir sind wirklich wahrgenommen worden. Dass wir jetzt auf Augenhöhe mit allen anderen Sparten agieren können und ein Vorreiter im Finanzwesen sind, das wurde im gesamten Diehl-Konzern sehr positiv aufgenommen.“

„Mit der professionellen System-Transformation sowie der Expertise von cbs im Finance-Bereich sind wir hochzufrieden“, resümiert die ERP-Verantwortliche.

Diehl ist jetzt präpariert, um im nächsten Schritt das S/4-Hana-Thema strukturiert anzugehen. Der Plan ist, jetzt mit den Vorbereitungen für S/4 anzufangen und 2024/25 im Rahmen einer Brownfield Conversion in die neue SAP-Welt umzusteigen. „Das wird sicher herausfordernd, aber mit einem starken Partner an unserer Seite haben wir sicher die Chance, einen echten Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen“, meint Sigrid Heubeck.

Inklusive SAP Analytics Cloud

Parallel sind die Verantwortlichen weiter dabei, Strukturen und Prozesse im Finance-Umfeld zu optimieren. Nach dem Umsatzkostenverfahren wird auch eine Konzernkalkulation eingeführt. Und nun geht es darum, möglichst viele Daten in die SAP Analytics Cloud (SAC) zu bringen, damit alle Unternehmensbereiche praktisch einheitlich reporten können.

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Dominik Eller, cbs Corporate Business Solutions

Manager im Bereich SAP Financials, cbs Corporate Business Solutions


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