S/4-Hana-Stauwarnung
Mit der ehrgeizigen „Deadline 2025“ wären zu wenig Ressourcen für alle SAP-Bestandskunden zur Verfügung gestanden. Was Mehrtens nicht sagte, ist wie es um die AnyDB- und NetWeaver-Roadmap steht.
Selbst der anwesende SAP-Partner kennt keinen aktuellen AnyDB-Status. Was nun? Auch wenn DSAG-Vorstand Andreas Oczko davor warnt, jetzt nicht die Business-Suite-7-Wartungsverlängerung zum Aufschub von S/4-Projekten zu verwenden – letztendlich werden die meisten Bestandskunden erst mit ihrer S/4-Planung beginnen, wenn sie alle Information zu diesem Thema von SAP bekommen.
Anfang dieses Jahres hat der Anwenderverein DSAG e.V. seinen alljährlichen Investitionsreport veröffentlicht (noch vor der Wartungsverlängerung): 40 Prozent der befragten DSAG-Mitglieder werden erst in den Jahren 2021 bis 2023 den Umstieg auf S/4 in Angriff nehmen. 23 Prozent der Mitglieder wollen mehr als drei Jahre zuwarten und 13 Prozent haben noch keine Entscheidung getroffen.
Über ein Drittel der DSAG-Mitglieder lässt es somit auf eine S/4-Entscheidung in „allerletzter Sekunde“ ankommen. In absoluten Zahlen sind das einige Tausend SAP-Bestandskunden, die in den Jahren 2024 und 2025 einen „technischen“ Releasewechsel auf Hana und S/4 stemmen wollen – rechtzeitig um dann mit Testen und Schulungsmaßnahmen bis 2027 produktiv zu gehen.
Jeder in der SAP-Community, der zuvor schon einmal einen SAP-Versionswechsel organisieren durfte, weiß, dass aufgrund der Stauwarnung die Jahre 2025 bis 2027 eine heiße Phase werden und viele Bestandskunden wahrscheinlich plus zwei Prozentpunkte mehr Pflegegebühr zahlen, um bis 2030 zu „überleben“.