Runderneuerung der E2E-Prozesse
In SAP-Umgebungen steht mittelfristig eine Reihe einschneidender Technologie-Änderungen an. Sie betreffen vor allem die Migration aller Datenbanken (AnyDB) auf Hana, die Migration der existierenden SAP-Applikationen auf S/4, aber beispielsweise auch die Integration der vorhandenen Datensilos mit SAP Data Hub. Zwei Beispiele zeigen, wie die Modernisierung einfach und schnell erfolgen kann.
Zu den zentralen Innovationsprojekten im SAP-Umfeld gehört die Integration der vorhandenen Datensilos mit SAP Data Hub. Es ist eine All-One-Orchestrierungslösung für die Koordination von Daten, mit der jede Datenform und -art und jedes Datenvolumen in der gesamten verteilten Datenlandschaft erkannt, verfeinert, angereichert und verwaltet werden kann.
Beispielsweise werden auch interaktive Analysen von Beständen aus Datenquellen wie traditionellem Storage, Hadoop und Amazon Simple Storage Service (Amazon S3) unterstützt.
Damit ist die Grundlage geschaffen, neue und bessere Einsichten zu gewinnen. Und die nahtlose Integration mit Hana ermöglicht es, die erhaltenen Big-Data-Insights und handlungsrelevanten Informationen im Kontext von Geschäftsprozessen effektiv zu nutzen.
SAP Data Hub und OpenShift
Die verteilte Runtime-Engine des Data Hub und auch die Daten-Pipeline-Engine werden als Container-Images bereitgestellt. Das Management erfolgt mittels Kubernetes.
Die Nutzung der Container-Technologie reduziert die Komplexität von Deployments und erleichtert die Installation, Wartung und Aktualisierung von Anwendungen.
Zudem ist durch die Containerisierung eine Skalierbarkeit gewährleistet. Data Hub unterstützt sowohl die On-prem- als auch eine Cloud- oder Hybrid-basierte Bereitstellung.
SAP Data Hub bedeutet also Containerisierung von Services und Nutzung von Kubernetes-Clustern. Und an diesem Punkt kommt die Kubernetes-Container-Plattform Red Hat OpenShift ins Spiel, die für SAP Data Hub zertifiziert ist.
Anders als einfache oder isolierte Kubernetes-Services bietet OpenShift eine Container-Infrastrukturlösung einschließlich Lifecycle Management, Automatisierung, Security und hoher Skalierbarkeit.
Mit diesen Funktionalitäten erfüllt OpenShift die Anforderungen an eine produktive Nutzung von Containern im größeren Umfang; bei der Deutschen Bank etwa sind zigtausende von Containern im Produktivbetrieb.
Kubernetes und Big Data
Mit Data Hub auf OpenShift entsteht eine integrierte Lösung, die Kubernetes mit handlungsrelevanten Big-Data-Erkenntnissen verknüpft. Die Lösungskombination ist die Basis für bedarfsabhängige In-memory-Big-Data-Analysen, ein vereinfachtes Management umfangreicher Big-Data-Analysen und eine leichtere Integration von SAP Data Hub und Hana.
Als Kriterien für eine professionell konzipierte und verwaltete hybride IT-Landschaft gelten vor allem Skalierbarkeit, nahtlose Integration, Einhaltung von Unternehmensrichtlinien, Sicherheit und offene Schnittstellen, die zusätzliche Business-Funktionalitäten bereitstellen. Eine entscheidende Rolle in diesen offenen hybriden Szenarien spielen dabei Application Programming Interfaces (API).
API-Management-Lösungen, wie sie Enterprise-tauglich von Red Hat angeboten werden, sind offen, modular, hochskalierbar und kompatibel mit den APIs der SAP Cloud und mit nahezu allen IT-Systemen von Drittanbietern.
Die „Power of Open Source“ kommt besonders in hybriden Cloud-Szenarien zum Tragen, denn das Serviceangebot aus der Cloud wächst jeden Tag und Unternehmen haben die Wahlfreiheit, diejenigen Cloud-Funktionalitäten und -Services einzubinden, die ihre Anforderungen am besten erfüllen.
Ein Charakteristikum der API-Ökonomie ist, dass jedes Unternehmen gleichermaßen Konsument und Produzent von Funktionalität, Daten und Diensten ist.
SAP-Kunden könnten zum Beispiel die über ein Red Hat Intelligent Gateway erfassten IoT-Daten über eine API anbieten und damit neue Einnahmequellen erschließen. Einige Unternehmen generieren branchenübergreifend mittlerweile einen beträchtlichen Teil ihres Umsatzes durch APIs.
Und auch SAP-Anwender sollten diese Entwicklung nicht ignorieren. Der durchdachte, professionell gemanagte Einsatz von APIs zahlt sich für sie immer aus: sowohl im Hinblick auf die Umsetzung innovativer Geschäftsmodelle als auch hinsichtlich der Generierung zusätzlicher Umsätze.
Doch wie sollten Unternehmen die SAP-Modernisierung in Angriff nehmen? Zu nennen ist hier das von SAP empfohlene neutrale und unabhängige Red Hat Migration Assessment for SAP Landscapes, das auf der KPI Analyzer App powered by West Trax basiert.
Es wurde um die Analyse spezieller System- und Schnittstellen-KPIs erweitert, die es Red Hat und seinen Partnern erlaubt, konkrete Handlungsempfehlungen auch in Bezug auf passende Infrastrukturen und Integrationsoptionen zu liefern.
Die App ermöglicht es, innerhalb von nur einem Tag alle relevanten Fakten über den Ist-Zustand auf Prozessebene der Produktivsysteme sowie der Eigenentwicklungen, Background-Jobs und S/4-Hana-Kompatibilität zu erhalten.
Sie ergänzt die vorhandenen SAP-Bordmittel beispielsweise um detaillierte Drill Downs in Mandanten, Buchungskreise und Standorte sowie einen Industrie-Benchmark mit über 1700 Vergleichsanalysen aus 15 verschiedenen Branchen. Zudem beinhaltet sie konkrete House-Keeping-Details und Quick Wins.
Spätere Migrationskosten und -zeiten können so um bis zu circa 60 Prozent reduziert werden. Der Mehrwert liegt jedoch in der Kombination des Assessments mit der Analyse passender Architekturen und Technologien für die Innovationsplanung auf Basis von Red Hat Open Hybrid Cloud Infrastructure.