Rückenwind für Containerisierung
Zugegeben ist es für Teilnehmer oder Beobachter bei größeren SAP-Veranstaltungen nicht ganz leicht, vorgestellte Neuerungen in ihrer Gesamtheit zu erfassen respektive einzelne nach Wichtigkeit beziehungsweise als eine Art Trend einzuordnen.
So beispielsweise auch, als SAP-CTO Jürgen Müller im Rahmen der TechEd-Konferenz im vergangenen Herbst sinngemäß an einer Stelle erläuterte, dass sich SAPs In-memory-Datenbank Hana in ein Set von Microservices weiterentwickelt, um etwa die Skalierbarkeit respektive Verwendbarkeit durch isolierte Services auf Kubernetes-Basis und durch die Nutzung von APIs zu steigern. Diese Aussage erweist sich immer mehr als Wegweiser der Nutzung von Kubernetes in SAP-Systemen.
Kubernetes als Basis
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Kubernetes bedeutet Container und Container bedeutet Kubernetes. Umgemünzt auf das zuvor Skizzierte heißt dies, dass Hana als Container läuft oder laufen wird. Auszugehen ist davon, dass die Hana-Container-Entwicklung weit vorangeschritten ist und demnächst abgeschlossen sein dürfte.
Ein wichtiger Hintergrund für diese Entwicklung ist sicherlich die Tatsache, dass mit dem Einsatz von Kubernetes die Basis geschaffen werden kann, um einmal entwickelte Software oder Softwaresysteme in multiplen Cloud-Umgebungen laufen zu lassen oder zu betreiben. Sind sie einmal Kubernetes-native (oder Cloud-native) entwickelt, laufen sie praktisch in jeder Cloud. In einer Private Cloud ebenso wie in einer Public Cloud.
Im Blick haben darf man in diesem Zusammenhang natürlich Hana als Fundament für SAP-Anwendungen. Aber auch als allgemein einsetzbares Datenbank-Management-System (DBMS) für alle erdenklichen datenbankgestützten Anwendungen in Unternehmungen, das mit anderen DBMS im Markt und um die Kundengunst konkurriert.
Das zuvor Ausgeführte macht deutlich: SAP setzt stetig weiter auf Open Source und auf die Container-Managementtechnologie Kubernetes. Was nichts anderes untermauert, als dass es einen gewissen Rückenwind für die Containerisierung im SAP-Umfeld gibt.
Was aber nicht wirklich verwundert, schließlich ist SAP seit Oktober 2017 Mitglied der Cloud Native Computing Foundation (CNCF), wie andere IT-Branchenschwergewichte auch. Ein Projekt, dem sich die CNCF widmet, ist – genau: Kubernetes.
Begonnen mit SAP Data Hub
Kubernetes ist in der Lage, Container-Apps in Cluster-Umgebungen (physikalische oder virtuelle Maschinen) vorteilhaft zu unterstützen. Ebenso steht Kubernetes hoch im Kurs, wenn es darum geht, eine Container-zentrische Infrastruktur effizient in die Tat umzusetzen (anstelle einer eher starren Host-zentrischen).
Mit einer Container-Infrastrukturlösung wie der CaaS-Plattform von Suse ist zweierlei möglich: entweder eine direkte Containerisierung der Anwendungen oder die Verwendung einer Microservices-Architektur. Suse CaaSP unterstützt beides.
Ziel ist einerseits, die Agilität zu forcieren, andererseits die IT-Betriebskosten zu reduzieren. CaaSP war die erste „Container-Lösung“ für die (aus Architektursicht) kombinierte Systemlösung SAP Data Hub. Hier wurde auch erstmalig die Container-Technologie in einer SAP-Lösung eingesetzt.
Damit wird vor allem sichergestellt, dass flexible, vereinfachte und automatisierte Möglichkeiten zur Auslieferung von kleinteiligen Services (Microservices) bereitgestellt werden, samt der Verwendung von Kubernetes.
Auch kommt Suse Linux Enterprise Server (SLES) als Container Host OS in einer spezialisierten Version (Suse Linux Enterprise Server Micro OS) zum Zug. Der Nutzen: ein geringer Footprint bei einer optimalen Ressourcenverwendung. SLES Micro OS ist Bestandteil von Suse CaaSP und findet damit auch als eine Art Linux-Container in SAP Data Hub Verwendung. Übrigens ist Suse zertifizierter Kubernetes-Service-Provider.