Richtige Ziele mit falschen Kennzahlen
Aber hier wurde die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Dort, wo Suse als Open-Source-Unternehmen auftritt, steht es im erbitterten Mitbewerb zu zahlreichen anderen Firmen und Organisationen; dort, wo Suse als Business-Plattform für die SAP-Datenbank Hana auftritt, hat Suse ein weitreichendes Alleinstellungsmerkmal – nur die Kennzahlen versprechen nichts Gutes.
Noch wächst das Suse-Geschäft in der SAP-Community zweistellig, aber das Ende ist bereits zum Greifen nahe: SAP S/4 und Hana als On- premises-Lösung ist ein einträgliches Geschäft, aber die Wachstumschancen sind gering.
In der Microsoft- Cloud Azure befinden sich mehr virtuelle Suse-Linux- als MS-Windows-Server, aber hier muss Suse mit Microsoft den Umsatz teilen. Immer leistungsfähigere Intel- Prozessoren lassen die absolute Zahl an Hana-Datenbankinstallationen stagnieren oder sinken, was letztendlich den Linux-Betriebssystemhersteller Suse trifft.
Ab 2020 dann der IT-Kulturschock: Die Container- Technik macht Linux zu einem Microservice inklusive Hana. Hier kann Suse nur noch ein paar Cent verdienen, wenn auch mit einem hohen Skalierungsfaktor.
Fazit: Im Open-Source-Markt hat Suse mit Red Hat und IBM einen übermächtigen Gegner. Im SAP-Markt schwinden die Business Opportunities wie der Schnee im Frühjahr (siehe oben).
Wenn jetzt auch noch Red Hat durch die Hintertür in den SAP-Markt eintritt, wird es eng. Von etwa 200.000 SAP-Kunden ist etwa die Hälfte nicht auf Hana fokussiert; vom Rest ein Drittel sind SBO-Kunden. Somit bleiben für Suse und Red Hat etwa 70.000 Kunden – zu wenig, um den Growth-Investor EQT glücklich zu machen.