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Ist Rise with SAP nur eine Mutation für S/4?

Mit Rise with SAP sollen die S/4-Transformationsprojekte in die Cloud unter der SAP-Führung günstiger werden, was die Kunden aber noch nicht sehen. Für die SAP ist es das Ziel, die SAP-Cloud zu forcieren und damit die Lizenzerlöse zu steigern.
Johannes N. Szalachy
8. Juli 2021
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SAP verfügt über eine besonders vielfältig gewachsene Kundenstruktur, die verständlicherweise auf dem S/4-Transformationsweg Richtung Cloud nicht nur abgeholt, sondern auch begleitet werden möchte. Hierfür gibt es eine Reihe unterschiedlicher Programme.

Das aktuelle Problem der Kunden ist jedoch, dass diese Programme in den letzten Jahren bereits mit ähnlichen Leistungen angeboten wurden. Ein Beispiel wäre Hana Enterprise Cloud oder die Transformation von Adoption Starter Programme in das S/4 Value Starter Programme. Neu dazugekommen ist die Fokussierung auf Basistechnologien. Daher fragen sich viele SAP-Kunden, welche neuen Vorteile das Rise with SAP tatsächlich mit sich bringt.

Auf Basis erster Informationen sollte man die mit Rise with SAP verbundene Strategie näher betrachten und auf mögliche Auswirkungen bereits bekannter Inhalte hinweisen. Erfahrungsgemäß erfolgen nach jeder großen Ankündigung aber noch Kurskorrekturen in der Reifephase bis zur Umsetzung.

In der Bilanz der SAP zeigt die Unternehmensstrategie eindeutig Richtung Cloud, wobei die Umsatztreiber vor allem bei den Firmenzukäufen der vergangenen Jahre zu finden sind. Um diese Cloud- Strategie auch mit dem Core weiter zu steigern, muss SAP ihre vergangene Ausrichtung durch neue Rahmenbedingungen ergänzen.

Es ist davon auszugehen, dass der USP weiterhin auf Lizenzen einer vollintegrierten ERP-Lösung inklusive Branchen-lösungen ausgerichtet sein wird, nur mit dem Schwerpunkt Cloud. Daraus ergibt sich die Schlussfolgerung, dass das Wachstum weiterer Lizenzerlöse für applikatorische Cloud-Lösungen nur über die Basistechnologie führen kann.

Aber die Themen Sourcing und Basistechnologie sind bekannterweise bis dato „nicht die Welt“ von SAP. Daher stellen die Kooperationen mit Hyperscalern und die neue SAP Business Technology Platform die wichtigsten Bestandteile im Programm Rise with SAP dar. Ziel ist, das notwendige Wachstum durch Lizenzverkäufe in der Cloud mit Rise with SAP sicherzustellen. Die Zielarchitektur dafür wird durch den bekannten „Burger“ schmackhaft gemacht.

Rise with SAP soll folgende einfache Fragestellung der Kunden beantworten: Wie kommt man in die Cloud? Wobei hierbei jede mögliche Ausgangslage der Kunden berücksichtigt werden soll. SAP fokussiert das neue Programm auf die private Cloud mit der Zielsetzung einer Kosteneinsparung von ungefähr 20 Prozent für die Kunden.

Gleichzeitig übernimmt die SAP die Generalunternehmerschaft für die Kunden, was ein sehr mutiger Weg ist. Spannend wird auch das rechtliche Thema mit der geplanten SAP-Verpflichtung „one face to the customer“ im komplexen Vertrags- und Lizenzwesen, das sich durch die vielen Varianten und die Einbindung der Hyperscaler zu einer eigenen Herausforderung entwickeln könnte.

Zusätzlich gibt es für viele On-prem-Kunden große Bedenken bei der einmaligen Konvertierung aller Lizenzen in das Subscription-Modell und die damit verbundene wirtschaftliche Abhängigkeit. Der neue technische Transformationsweg in die S/4 Hana Cloud mit dem „Business Transformation as a Service“ besteht teilweise aus bekannten Schritten, allerdings mit neuen Tools und Technologien, zum Beispiel dem „Business Process Redesign“ zur Aufbereitung aller Prozesse.

SAP nützt damit gleichzeitig die Einbindung des jüngsten Zukaufs der Firma Signavio. Mit dem Neuzugang soll eine schnellere Einbindung der Geschäftsprozesse erreicht werden. Die anderen Phasen konzentrieren sich auf die umfangreichen und notwendigen technologischen Schritte bis hin zur produktiven Betriebsführung in der Cloud.

Eines der angebotenen Services ist es, ein komplettes R/3-ECC-System mit allen Modifikationen und Eigenentwicklungen in die S/4 Hana Cloud zu konvertieren. Die ersten praktischen Erfahrungen werden zeigen, ob diese „Mutation“ die Kun-denerwartungen erfüllen kann.

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Johannes N. Szalachy

ist SAP-Berater und DSAG-Arbeitsgruppensprecher Österreich. Sein Unternehmen ist auf S/4-Projektarbeit spezialisiert.


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Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

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Veranstaltungsort

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Am Messezentrum 2,
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Veranstaltungsdatum

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Reguläres Ticket:

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Veranstaltungsort

Eventraum, Hotel Hilton Heidelberg,
Kurfürstenanlage 1,
69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

28. und 29. Februar 2024

Tickets

Regular Ticket
EUR 590 exkl. USt
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