IoT – was es wirklich ist?

Früher war alles besser? Vielleicht, aber unter Ex-SAP-CEO Professor Henning Kagermann hätte es eine solche Luftnummer nicht gegeben.
SAP-Chef Bill McDermott hingegen ist ein Verkäufer und keine Techniker, somit geht es mehr um die strategische Positionierung im Milliardenschweren IoT-Markt als um konkrete Antworten.
Professor Kagermann war natürlich auch in Frankfurt/M als Vater von Industrie 4.0 und Acatech-Chef (Deutsche Akademie der Technikwissenschaften).
SAP hat die Bedeutung von IoT und Industrie 4.0 richtig erkannt und mit Leonardo eine erste Marketing-Antwort gegeben – mehr nicht! In Frankfurt/M wurden Visionen und Versprechen sowie Möglichkeiten präsentiert.
Die knapp über 1000 Besucher waren enttäuscht. Allgemein stellt sich die Frage, ob hier SAP jemals einen Mehrwert liefern wird können. Aktuell meint Crisp-Research-Analyst Stefan Ried:
„SAP claimt mit Leonardo ein breites Spektrum von IoT-Diensten“.
Braucht ein IoT-Anwender SAP?
Wahrscheinlich nicht, denn IoT ist: Sensoren, M2M-Kommunikation, Edge-Computing und neue Geschäftsprozesse in der Smart Factory (siehe auch E-3 Coverstory Juli/August 2017).
Tausende von Sensoren in tausenden CNC-Maschinen erzeugen Millionen von Daten, diese schaffen aber nicht in „Echtzeit“ den Weg in den Hauptspeicher einer Hana-Maschine, womit man Hana auch nicht brauchen wird! Die Antwort heißt Edge-Computing.
Aufgrund der Latenz-Zeit werden die IoT-Sensor-Daten direkt am Ort des Geschehens sortiert, verifiziert und konsolidiert. Ein eher kleiner Datenstrom geht dann Richtung ERP-System, wird dort visualisiert und weiterverarbeitet – und das schafft auch jeder Windows-Server mit einer SQL-Datenbank oder AWS und Google in der Cloud.
Eine umfangreiche Analyse und Nachberichterstattung von der SAP-Leonardo-Hausmesse lesen Sie im kommenden E-3 Magazin September 2017.