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Industrie 4.0 nur mit verlässlichen Stammdaten

Industrie 4.0, so heißt es bei der vom Bundeswirtschafts- und Bundesforschungsministerium gemeinsam gesteuerten Plattform Industrie 4.0, verzahnt die Produktion mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik.
Monika Pürsing, zetVisions AG
6. Juli 2017
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Technische Grundlage hierfür seien intelligente, digital vernetzte Systeme, mit deren Hilfe eine weitestgehend selbstorganisierte Produktion möglich wird:

Menschen, Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte kommunizieren und kooperieren in der Industrie 4.0 direkt miteinander. Produktions- und Logistikprozesse zwischen Unternehmen im selben Produktionsprozess werden intelligent miteinander verzahnt, um die Produktion noch effizienter und flexibler zu gestalten.

Durch die Vernetzung der Unternehmen der Wertschöpfungskette sei es möglich, nicht mehr nur einen Produktionsschritt, sondern die ganze Wertschöpfungskette zu optimieren.

So können intelligente Wertschöpfungsketten entstehen, die zudem alle Phasen des Lebenszyklus des Produktes miteinschließen – von der Idee eines Produkts über die Entwicklung, Fertigung, Nutzung und Wartung bis hin zum Recycling.

Puersing Das AktuelleSo weit die Idee. Das Würzburger Forschungs- und Beratungsinstitut für Unternehmenssoftware Business Application Research Center (Barc) hat in der aktuellen Studie untersucht, ob und inwiefern verlässliche Stammdaten eine Voraussetzung für erfolgreiche Industrie-4.0-Anwendungen sind.

Der Titel der Studie „Mit durchgängig transparenten Stammdaten die Voraussetzung für Industrie 4.0 schaffen“ nimmt das Ergebnis vorweg. Erfolgreiche Industrie-4.0-Anwendungen brauchen verlässliche Stammdaten – zwingend.

Das gelte, so die Studie, sowohl für den Datenaustausch über innerbetriebliche Systeme als auch zwischen Geschäftspartnern und externen Systemen. Allerdings hätten Unternehmen oft noch mit Datenmanagement-Problemen zu kämpfen.

Daten seien über verschiedene Datensilos verstreut, dabei unterschiedlich strukturiert und definiert, nicht zugreifbar, haben keine ausreichende Datenqualität und seien schlecht dokumentiert. Kurzum: Es fehle an einem geeigneten Daten- und insbesondere auch Stammdatenmanagement.

Auf Probleme beim Daten- oder Stammdatenmanagement wird allerdings nicht erst seit gestern hingewiesen. Zahlreiche Untersuchungen aus den letzten Jahren sind der Beleg dafür, darunter Steria Mummert Consulting (2013), Barc (2011, 2013, 2014, 2016), Fraunhofer IAO (2013, 2014) und zuletzt Lünendonk (2016).

Danach sind zahlreiche Unternehmen in Deutschland aktuell für die Herausforderungen der digitalen Transformation nicht in ausreichendem Maße gerüstet.

Nur etwa jedes siebte (15 Prozent) der befragten 155 deutschen Unternehmen sieht sich bei dem dafür wichtigen Fundament Stammdatenmanagement gut aufgestellt. 72 Prozent stufen sich als „mittelmäßig“, 13 Prozent gar als „schlecht“ ein.

Seit Jahren die immer gleichen Erkenntnisse zur Datenqualität und zum Stammdatenmanagement. Dabei sind die Ursachen für schlechte Datenqualität vielfältig, in der Regel aber überall dieselben: fehlende Einbettung des Stammdatenmanagements in die Unternehmensstrategie, keine klar definierten Prozesse und Verantwortlichkeiten für die Dateneingabe, -freigabe und -pflege sowie ein Wildwuchs an Datenquellen und Systemen.

Jetzt wird die Lage durch Industrie 4.0 einmal mehr verschärft. Die Angebote der Technologieanbieter rund um Industrie 4.0 versprächen, so die Barc-Studie, IT- und Maschinensysteme besser miteinander zu vernetzen, mehr Daten kostengünstig abzuspeichern, sie mittels moderner Analysewerkzeuge intuitiv auszuwerten, um schließlich bessere Entscheidungen zu treffen, Prozesse zu beschleunigen und neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln und anzubieten.

„Daten spielen dabei eine zentrale Rolle. Das geforderte Zusammenspiel der Systeme kann nur funktionieren, wenn diese auch auf einer gemeinsamen Datengrundlage, wie einheitlichen und zentral verwalteten Rohstoff-, Anlagen- und Produktstammdaten, arbeiten“

sagen Lars Iffert und Timm Grosser, die Autoren der Studie.

Industrie-4.0-Anwendungen – denkbar über die gesamte Wertschöpfungskette von Forschung und Entwicklung über Beschaffung und Produktion bis zu Marketing, Vertrieb und Service – seien hauptsächlich datengetrieben, ihr Erfolg somit unmittelbar von integrierten, verlässlichen und zugreifbaren Daten abhängig.

„Industrie 4.0 steht und fällt mit Datenverfügbarkeit“

betonen Iffert und Grosser.

Datenqualitäts- und Stammdatenmanagement-Initiativen seien daher unumgänglich. Unternehmen müssten die richtigen Voraussetzungen für verlässliche Stammdaten schaffen durch eine Stammdatenmanagement-Strategie im Rahmen einer Data Governance. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Außer: Mögen die Worte gehört werden!

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Monika Pürsing, zetVisions AG

Chief Executive Officer (CEO) bei der zetVisions AG


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