Hier fühle ich mich wohl, hier lasse ich mich nieder
Krisen um ihren Scheitelpunkt herum sind keine guten Zeiten für einen Jobwechsel. Die meisten Unternehmen schauen mit wenig Zuversicht in die Zukunft und halten sich mit Neueinstellungen und Investitionen zurück.
Bis wir wissen, wie lange die Pandemie anhält und wann sich die eigenen Kunden wieder engagieren, wird sich dies auch nur langsam ändern. Bezogen auf den eigenen Job sind im Moment die meisten Fachleute froh, wenn sie ein festes Engagement oder einen festen Arbeitgeber haben.
Diese Situation wird sich am schnellsten für IT- und insbesondere SAP-Fachkräfte ändern, voraussichtlich bereits vor der wirtschaftlichen Erholung. Der Nachholbedarf der Unternehmen ist jetzt schon erkennbar.
Die Gründe sind vielfältig: Zum einen wurden aktuelle Projekte gestoppt und müssen, wenn die Unternehmen wieder positiv in die Zukunft schauen, wieder gestartet, weitergeführt und erfolgreich beendet werden. Vor allem ergibt sich ein vollkommen neuer Bedarf.
Wie viele Unternehmen festgestellt haben, sind sie auf das Phänomen Homeoffice nicht eingestellt und müssen sich neu justieren. Die elektronische Kommunikation im und zwischen Unternehmen ist – gelinde gesagt – noch weit ausbaufähig. Auch werden viele Geschäftsprozesse, die bisher analog durchgeführt wurden, digitalisiert werden.
Ein Phänomen, welches zumindest für einen Teil der Freelancer gilt, ist der digitale Nomade. Er ist unter anderem dadurch gekennzeichnet, dass er sich den Ort seiner Tätigkeit frei aussuchen kann.
Die zunehmende digitale Transformation, die durch Covid-19 beschleunigt wird, sorgt dafür, dass immer mehr Arbeitsplätze im Homeoffice durchgeführt werden können und damit unabhängig vom Unternehmensstandort beziehungsweise seiner Filialen.
Damit gewinnt die besagte Studie an Bedeutung, zumal das nicht heißt, dass wir alle nach Singapur ziehen müssen, der Stadt, die die höchste Punktzahl erreicht hat. Auch mehrere deutsche Städte sind unter den Top 20, darunter auch eine – zumindest aus meiner Sicht – Überraschung.
Bei der Studie – die im Übrigen vor Covid-19 begonnen wurde – wurden weltweit 100 Städte ausgewählt und anhand von Kriterien wie ihrem ökonomischer Status, politischen Regeln, Lebensqualität und Gleichberechtigung in insgesamt 15 Kriterien bewertet.
Die verwendeten Kriterien gehören zu den Messgrößen, die für die Bewertung von Ökonomien zum Status der digitalen Transformation verwendet werden, und repräsentieren damit gut den Reifegrad.
Ich gehe davon aus, dass die am besten bewerteten Städte ihre Position weiter ausbauen können. Umgekehrt werden die am schlechtesten bewerteten Städte die rote Laterne wahrscheinlich weiter tragen.
Auf Platz eins, wie schon erwähnt, steht Singapur mit 100 Punkten gefolgt von fünf skandinavischen Städten, nämlich Kopenhagen (95 Punkte), Helsinki (90 Punkte), Oslo (89 Punkte), Göteborg (81 Punkte) und Malmö (77 Punkte). Nur auf Platz fünf hat sich Dubai (85 Punkte) dazwischengeschoben.
In den Top 20 sind die deutschen Städte München (Platz 9), Stuttgart (13), Dresden (14) und Frankfurt (19). Weitere sind Berlin (22), Leipzig (28), Hannover (39) und Hamburg (42). Die Schweiz ist prominent mit Genf (10), Zürich (11) und Basel (25) dabei, Österreich mit Graz (23), Linz (33) und Wien (35).
Wir können davon ausgehen, dass die Unternehmen in den höher gerankten Städten im Schnitt schneller wiedereinstellen werden und auch die Anzahl offener Positionen größer ist.
Auch ist zu erwarten, dass neu geschaffene Positionen eher in den topgerankten Städten entstehen werden. Schauen Sie optimistisch in die Zukunft und bleiben Sie gesund!
Wenn Sie sich die Auswertung selber anschauen wollen, hier der Link zur Studie, den Kriterien und der Möglichkeit, die Daten frei zu sortieren: https://www.futurelearn.com/info/2020-best-cities-for-jobs-index