Heiter bis wolkig
SAP hat nach einer ersten Durchsicht der Ergebnisse für das erste Quartal 2021 (1. Januar bis 31. März) die vorläufigen Ergebnisse bereits Anfang April veröffentlicht. SAP verbuchte ein deutliches Wachstum beim Cloud-Neugeschäft und hatte nach eigenen Angaben einen starken Start mit dem Angebot „Rise with SAP“, das Kunden helfen soll, die S/4-Hana-Transformation in der Cloud voranzutreiben.
Rise ist ein Angebot inklusive Einzelvertrag, das jedem SAP-Bestandskunden einen Weg zum intelligenten Unternehmen eröffnen soll, unabhängig von Startpunkt oder Komplexität. Bei Angeboten auf Abonnementbasis gibt es einen einzigen zuständigen Vertragspartner für Service Level Agreement (SLA), Betrieb und Support, was den SAP-Umsatz weiter steigern könnte, aber viele Partner im Ungewissen lässt.
Dieser, aus SAP-Sicht, ganzheitliche Ansatz soll Unternehmen helfen, ihre Geschäftsprozesse grundsätzlich zu verändern. Er geht über eine technische Migration in die Cloud hinaus, um eine kontinuierliche Transformation zu ermöglichen.
„Wir verzeichnen ein sehr starkes Wachstum bei allen unseren Anwendungen und stehen dabei erst am Anfang“, erklärte SAP-Chef Christian Klein bei der Präsentation der Q1-Zahlen. „Unser neues Angebot Rise with SAP wird mit unserer Plattform maßgeblich die Geschäftstransformation unserer Kunden beschleunigen. Zusammen mit unserem einzigartigen Netzwerk von mehr als 22.000 Partnern und einer starken Innovations-Pipeline für das Jahr liegen wir mit unserer Strategie genau auf Kurs, robustes Cloud-Wachstum zu erzielen.“
Bei den Softwarelizenzerlösen wurde währungsbereinigt ein starkes zweistelliges Wachstum erzielt. Obwohl die weltweiten Reisebeschränkungen das Concur-Geschäft weiterhin belasteten, verzeichneten die SAP-Cloud-Erlöse im ersten Quartal ein robustes Wachstum von währungsbereinigt 13 Prozent.
Die Cloud-Erlöse aus den SaaS/PaaS-Angeboten der SAP, die nicht zu Intelligent Spend gehören, wuchsen währungsbereinigt um 24 Prozent. SAP geht davon aus, dass die starke Entwicklung beim Cloud-Neugeschäft das Wachstum der Cloud-Erlöse in Zukunft weiter beschleunigen wird.
Luka Mucic, SAP-Finanzvorstand, bestätigt: „Das erste Quartal 2021 war in vielerlei Hinsicht einzigartig. Wir hatten beim Auftragseingang für das Cloud-Geschäft und die Softwarelizenzen das höchste Wachstum seit fünf Jahren und verzeichneten beim Betriebsergebnis, Non-IFRS, und bei der operativen Marge, auch Non-IFRS, den stärksten Anstieg seit zehn Jahren. Mittelfristig wird die beschleunigte Umstellung der SAP auf das Cloud-Geschäft das Umsatzwachstum beschleunigen und unserem Unternehmen deutlich mehr Widerstandsfähigkeit und Planungssicherheit verleihen.“
Während der Coronakrise betreut SAP die Bestandskunden mit einer Strategie, die einen integrierten virtuellen Vertrieb und Remote-Implementierungen ermöglicht. Und SAP übt nach eigenen Angaben bei der Einstellung neuer Mitarbeiter und bei den kurzfristig anpassbaren Ausgaben weiterhin Kostendisziplin aus und nutzt gleichzeitig Einsparmöglichkeiten wie beispielsweise weniger Geschäftsreisen, geringere Gebäudekosten und virtuelle Veranstaltungen.
Das Vorjahr beinhaltete Kosten in Höhe von etwa 36 Mio. Euro im Zuge der Absage der jährlichen Hausmesse Sapphire und anderer Kundenevents sowie Reisekosten aufgrund normalen Geschäftsreiseverhaltens. Zusammen mit der starken Umsatzentwicklung führten diese Faktoren zu einem wesentlich höheren Betriebsergebnis, Non-IFRS sowie währungsbereinigt, und einer wesentlich höheren operativen Marge, die beide deutlich über den Markterwartungen lagen.
SAP hat somit den Ausblick für das Gesamtjahr 2021 angehoben: Dieser spiegelt die starke Entwicklung beim Cloud-Neugeschäft wider, die das Wachstum der Cloud-Erlöse voraussichtlich weiter beschleunigen wird. SAP geht weiterhin von einem Rückgang der Softwarelizenzerlöse im Gesamtjahr aus, da sich mehr Kunden für das Subskriptionsangebot Rise zur Abwicklung ihrer geschäftskritischen Kernprozesse entscheiden sollen.
Dieser Ausblick geht außerdem weiter davon aus, dass die Coronakrise langsam abklingen wird, während die Impfprogramme weltweit voranschreiten, sodass sich die globale Nachfrage im zweiten Halbjahr 2021 allmählich verbessern könnte.