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Greenfield-Ansatz in der Private Cloud: Auf zwei Gleisen zum S/4-Big-Bang

Die Fischer Group modernisiert ihr ERP-System mit S/4 Hana in der Private Cloud. Ziel sind eine zukunftssichere IT-Landschaft, transparente Prozesse und höhere Effizienz. Die Umstellung verbessert Planung, Produktion und Steuerung und schafft die Basis für eine internationale Expansion.
Consilio
27. März 2025
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Um zukunftsweisende Technologien wie Analytics, künstliche Intelligenz, Machine Learning, Supply Chain Planning und moderne Finanzlösungen langfristig zu integrieren, hat sich der international tätige Edelstahlrohrhersteller Fischer für den Wechsel auf SAP S/4 Hana in der Private Cloud entschieden. Das bisherige ERP-System war veraltet und wurde nicht mehr weiterentwickelt – ein Neustart war erforderlich. Die Geschäftsleitung setzte daher bewusst auf einen Greenfield-Ansatz, um eine moderne, skalierbare IT-Landschaft aufzubauen. „Unser altes ERP-System wurde nicht mehr weiterentwickelt. Mit S/4 gehen wir den Schritt in die Zukunft und treiben die Internationalisierung der Fischer Group voran“, erklärt Hans-Peter Fischer, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe.

Transparenz und Traceability

Mit der Umstellung verfolgt die Fischer Group das Ziel, eine zukunftsfähige Produktionsumgebung zu schaffen: mehr Transparenz und Rückverfolgbarkeit (Trace­ability) in der Fertigung, verbesserte Prozesse im Shopfloor und im Manufacturing Execution System (MES) sowie die Integration modernster Qualitätsmanagement-Technologien, etwa die Anbindung von Messmaschinen in der Produktion und in Laboren.

„Wir wollten eine einheitliche ERP-Plattform, die alle Prozesse abbilden kann. SAP S/4 Hana bietet dafür die optimalen Voraussetzungen“, betont Hans-Peter ­Fischer. Auch Thorsten Obert, CIO der ­Fischer Group, unterstreicht die strategische Bedeutung der Entscheidung: „Mit dem Greenfield-Ansatz in der Private Cloud haben wir nicht nur eine flexible und skalierbare IT-Landschaft geschaffen, sondern konnten auch Altlasten bereinigen und eine völlig neue Architektur aufbauen.“

Wie hat Fischer bislang gearbeitet?

Der Unternehmensbereich fertigt Rohre mit unterschiedlichen Außendurchmessern. Um die Rüstkosten an der Maschine gering zu halten, fassten die Verantwortlichen die Bedarfe mit identischem Durchmesser zu einer „Kampagne“ zusammen. Das bedeutete, dass die Maschine auf einen bestimmten Durchmesser eingerichtet und anschließend die benötigten Rohre für die kommenden vier Wochen produziert wurden.
Im alten System war das ein hoher Aufwand, weil die Bedarfe nicht nach Durchmesser sortiert werden konnten, sondern lediglich nach dem Bedarfsdatum. Um diesen ineffizienten Prozess zu verbessern, entwickelte Fischer eine Schnittstelle, die jede Nacht die aktuellen Bedarfszahlen aus dem System abrief und in einem PDF-Dokument speicherte. In dieser Datei wurden die Bedarfe manuell nach Durchmessern, Werkstoffen und Wandstärken sortiert.

Tägliche Medienbrüche

Manuel Hoferer, stellvertretender Produktionsleiter bei Fischer Edelstahlrohre, war mit diesem Prozess nicht glücklich: „Die Planung auf diese Art war unheimlich mühsam, da wir mit täglichen Medienbrüchen in der Planung zu kämpfen hatten. Auf der einen Seite hatten wir das PDF mit der Sortierung und wir mussten quasi die Daten von links nach rechts kopieren, bevor wir dann am Ende exakt planen konnten.“ Das hat sich mit dem Wechsel auf das neue SAP-System komplett gedreht. „Mit der Einführung von S/4 Hana in der Private Cloud haben wir die einzelnen Schritte vereint. Das heißt, mit dem neuen SAP-System gibt es keinen Medienbruch mehr – wir müssen also die Bedarfe nicht mehr von links nach rechts kopieren, sondern haben alle relevanten Daten in der Ressourcenplantafel in PP/DS abgebildet und können so direkt die Planaufträge im System umsetzen“, beschreibt Hoferer.

“Die große Herausforderung im Projekt war, die ganzen Zusammenhänge auf den Punkt zu bringen.”
Manuel Hoferer, stellvertretender Produktionsleiter, Fischer Edelstahlrohre

Die Planer bei Fischer arbeiten so nicht nur erheblich effizienter, sondern der gesamte Planungsprozess ist dadurch deutlich robuster und weniger fehleranfällig geworden, da jetzt der Kopierschritt für die Mitarbeiter wegfällt.

Einführung mit Hindernissen

Der Wechsel auf S/4 Hana verlief bei der Fischer Group anfangs nicht immer einfach. Das größte Hindernis dabei war vor allem die Ressourcenplanung der Mitarbeiter. „Jeder Mitarbeiter sollte anfangs eine Schätzung abgeben, wie viel Zeit er in diesem Projekt verbringen kann“, erinnert sich Hoferer. „Manche sagten, maximal eine Stunde am Tag.“ Hintergrund: Das Problem war, dass sich am Anfang des Projektes niemand so wirklich vorstellen konnte, was da losgetreten wurde.“ Das änderte sich erst, als Consilio mit den beiden Partnern David Reibnegger und Martin Kreutz von Consilio das Projekt von NTT übernahm.

Die neuen Projektverantwortlichen erklärten gleich: „Ob auf einem Auftrag das Werk 1030 oder 1010 steht, ist heute völlig egal, denn die Prozess-Abläufe sind jetzt unter S/4 Hana de facto identisch.“ Am Anfang war der Belegschaft nicht klar, was die Fischer Group mit der Transformation bezweckt und wie alle davon profitieren können – auch die einzelnen Mitarbeiter.

„Unter S/4 Hana können die Mitarbeiter ihr technisches Know-how mit dem ERP-Know-how verknüpfen. Dadurch steigern sie die Wertschöpfung nicht nur für das Unternehmen, sondern erschließen auch viele positive Effekte für sich persönlich“, beschreibt David Reibnegger. Für die Mitarbeiter war diese Aussage nach eigenen Angaben ein regelrechter Augenöffner, da sie nun sehen konnten, was das neue System für das Unternehmen und für sie selbst bringt. „Zuvor hatte uns niemand wirklich plausibel erklärt, was das Ziel ist und wie wir davon profitieren können“, bringt es Hoferer auf den Punkt.

Zwar kannten die Mitarbeiter jetzt die Intention der Veränderung, doch waren sie sich nicht bewusst, wie viel Arbeit noch vor ihnen liegt. Denn der Wechsel auf S/4 Hana hatte auch einen gravierenden Einfluss auf die bisher gelebten Prozesse. Hoferer beschreibt das so: „Die große Herausforderung im Projekt war, die ganzen Zusammenhänge auf den Punkt zu bringen. So haben wir als Mitarbeiter im Projektteam ein Klassensystem aufgebaut, Merkmale für Produkte definiert, unsere Arbeitsplätze klassifiziert, die für eine realistische Planung relevant sind.“ Diese komplexe, ineinander verwobene Planung in die Realität zu bringen, war nach Aussagen der Beteiligten relativ schwierig, wurde aber von Consilio sehr gut unterstützt. Während sich der Wechsel auf S/4 Hana bei manchen Unternehmen zunächst auf eine rein technische Migration des Altsystems beschränkt, hat die Fischer Group einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt.

Herkulesaufgabe Transformation

Statt lediglich das bestehende System zu konvertieren, wurde die gesamte IT-Landschaft konsolidiert. Drittsysteme wurden abgelöst oder nahtlos in S/4 integriert, während die SAP-Experten von Consilio die Planungsoberflächen individuell an die Bedürfnisse der Fischer Group anpassten. Das Resultat: ein vollständig integriertes Gesamtsystem, das höhere Transparenz im Shopfloor, in der Produktion und im MES bietet. Dank der tiefgreifenden Systemintegration wurden die Logistik-, Produktionsplanungs- und Steuerungsprozesse über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg miteinander vernetzt. Zudem kamen State-of-the-Art-Funktionalitäten im Extended Warehouse Management (EWM) zum Einsatz.

Dadurch konnte die Fischer Group nicht nur eine höhere Transparenz im Lagersystem erreichen, sondern auch ihre Fertigungsprozesse deutlich effizienter gestalten. Eine neue Materialbereitstellungsmethode im EWM sorgt dafür, dass die Maschinen optimal ausgelastet sind und produktiver arbeiten. Consilio begleitete diesen Transformationsprozess kontinuierlich und optimierte die Abläufe fortlaufend. Das Ergebnis: maximale Transparenz in der Logistik und Produktion sowie signifikante Kosteneinsparungen. Die erfolgreich umgesetzte Transformation bildet zudem die Basis für die anstehenden weltweiten Roll-outs, die ebenfalls mit Consilio als strategischem und fachlichem Partner durchgeführt werden.

Am Hauptsitz von Fischer in Achern-­Fautenbach ballt sich die gesamte Expertise des Unternehmens. Das bedeutet, alle Bereiche sind hier vertreten. Dazu gehören die Fischer Edelstahlrohre, Fischer Power Solutions, Fischer Rohrtechnik, Fischer Maschinentechnik. Bislang hatten alle Bereiche ihre eigenen Prozesse entwickelt und angewandt. Letztlich handelte es sich vor der Transformation um eigene Werke – auf Neudeutsch: Inseln oder eigene Welten. Mit dem S/4-Hana-Projekt sollte sich alles ändern. Consilio veranstaltete werksübergreifende Workshops, in denen die Verantwortlichen sich über ihre Prozesse und die Gründe dafür austauschen konnten.

Verbinden, was zusammengehört

Hoferer erinnert sich: „Bis vor dem Wechsel waren die Bereiche wie getrennte Welten. Für mich war daher der beste Effekt aus dem Projekt, dass sich im Verlauf und aufgrund der Workshops ein internes Fischer-Netzwerk über alle Bereiche aufgebaut hat. Etwa Edelstahlrohre, Rohrtechnik, Maschinentechnik, QM und Vertrieb.“ Laut seinen Aussagen kannte man die Kollegen zwar vom Telefon, doch damit hat sich der Austausch auch schon erledigt. Die Vereinheitlichung war ein großer Profit für die Fischer Group als Ganzes, weil ein großer Overhead abgeschafft wurde. Philipp Schneider bringt es auf den Punkt: „Im Rahmen des Projektes haben wir die Prozesse neu strukturiert und harmonisiert. Zuvor wurden sie je nach Werk anders gehandhabt.“ In anderen Worten: Jeder Bereich bei Fischer hatte seine eigenen Prozesse entwickelt, ein Austausch fand bislang nicht statt. Die Umstrukturierung entwickelte sich hauptsächlich in Arbeitsgruppen. Bei diesen Arbeitsgemeinschaften wurden die einzelnen Prozesse zur Diskussion gestellt, besprochen, im Detail analysiert und auf Praktikabilität geprüft.

“Im Rahmen des Projektes haben wir die Prozesse neu strukturiert und harmonisiert.
Zuvor wurden sie je nach Werk anders gehandhabt.”
Philipp Schneider, Senior Consultant, Consilio

Wenn die Experten meinten, das wäre der optimale Prozess, hat man ihn angenommen. In vielen Fällen wurde so erreicht, eine Harmonisierung der Prozesse so zu gestalten, dass sich jeder Bereich wiederfindet. Damit fand de facto eine Prozesskonsolidierung statt. Die so entstandenen neuen Prozesse vereinen das Beste aus allen Welten. „Da nicht nur eine Conversion der Prozesse durchgeführt wurde, sondern auch viele Prozesse neu designt wurden, mussten wir in den Arbeitskreisen vieles neu denken und die unterschiedlichen Ansätze zusammenbringen. Das war eine nicht zu unterschätzende Herausforderung“, betont Thorsten Obert.

Im Detail sah das so aus: In einem Arbeitskreis setzten sich elf technische Planer zusammen und führten gemeinsam eine Planung durch. So haben alle Beteiligten bereits sehen können, wie man künftig plant. Diese Form des Change-Managements kam bei den Kollegen gut an. Auch die neuen Strukturen in Teams, die neue Hardware-Ausstattung mit Laptops, der einfache Zugang zu den Besprechungsräumen und die sehr kurzen Kommunikationswege zu Kollegen und Führungskräften haben sich sehr positiv auf das gesamte Projekt ausgewirkt. „Im Vergleich zu vorher hat sich die Fischer Group im Rahmen des Projektes digital neu erfunden, was wir alle schätzen“, betont Hoferer. Die Prozesskonsolidierung ging einher mit der Harmonisierung der Stammdaten im PLM-Bereich, bei der Consilio maßgeblich unterstützt hat.

Unter Product Lifecycle Management (PLM) versteht man die systembasierte ­Abbildung und Verwaltung des Produkt­lebens von der Idee über Anforderungen, logische und funktionale Strukturierung und dabei Abbildung in Produktbeschreibungen, Eigenschaften und Validierung von der Planung über die Herstellung und Dokumentation bis zum Recycling. Die Harmonisierung der Stammdaten ermöglicht der Fischer Group eine ganzheitliche Sicht auf die Produktentwicklung, optimiert die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen und reduziert Fehler sowie Kosten. So erhält das Unternehmen eine zentrale Datenbank für alle Produktinformationen, was die Entscheidungsfindung beschleunigt und die Markteinführungszeit verkürzt. Damit maximiert PLM die Effizienz, Qualität und Rentabilität von Unternehmen in einer zunehmend digitalisierten Welt.

Optimales Change-Management

Auch das Change-Management von Consilio wurde von den Mitarbeitern als passend betrachtet. So gab es in den Schulungsräumen eine Art „Kommandobrücke“, an die sich jeder wenden konnte, der Probleme oder Fragen hatte. „Die Wege waren sehr kurz, da das Schulungszentrum sehr mittig im Werk platziert ist, und so hatten wir nicht viel Wegezeit, wenn mal Not am Mann war“, erinnert sich Philipp Schneider, Senior Consultant bei Consilio. „So konnten wir einfach mit den Mitarbeitern mitgehen und uns die Herausforderung ansehen und gemeinsam bewältigen.“ Manuel Hoferer ergänzt: „Die Consilio-Mitarbeiter waren fast rund um die Uhr verfügbar, Philipp vor allem in der Frühe und David und Martin übernahmen dann später – so stellt man sich Service vor.“

Wechsel in einem Rutsch

Anfang April 2024 wurden dann die vier Hauptwerke in Achern-Fautenbach in einem Big-Bang-Ansatz auf S/4 umgestellt – kleinere Werke in den umliegenden Regionen wurden im Anschluss nachgezogen. Im Zuge der S/4-Greenfield-Private-­Cloud-Implementierung unterstützte die Consilio in den Bereichen Produktion, Planung, Qualitätsmanagement, Technologie & Development, EWM & Logistik, Finance und trug somit maßgeblich zum erfolgreichen Produktivstart bei. In den darauffolgenden Wochen wurden alle Produktions­stätten und Bereiche am Standort in Achern-Fautenbach auf Volllast hochgefahren und erreichten ein Volumen wie vor dem Umstieg.

„Bereits am ersten Tag nach dem Umstieg termingerecht zu liefern, war immer unsere erste Priorität, und das haben wir geschafft“, erinnert sich Manuel Hoferer. „Verschiedene Kunden haben uns dafür auch ein Lob zugesprochen. Vor allem, weil wir in diesem Mammutprojekt sowohl unser ERP- als auch das MES-System gewechselt haben. Auf diese Leistung sind wir wirklich stolz.“

Zweigleisige Strategie

Dass der Umstieg so reibungslos lief, ist wahrscheinlich auch der gewählten Strategie zuzurechnen. So fuhr Fischer mehrere Wochen vor dem Go-live zweigleisig. Das bedeutet: „Wir haben ein paar Wochen vor dem Go-live unser komplettes ERP-System auf einem Testsystem mitlaufen lassen“, erinnert sich Obert.

Für die Mitarbeiter auf dem Shopfloor und in der Planung bedeutete das ein erhöhtes Arbeitspensum, da sie die rele­vanten Daten doppelt pflegen mussten. „Aber das war für uns wahrscheinlich der Schlüssel zum Erfolg, da wir dadurch bereits im Vorfeld unsere Planung auf Herz und Nieren testen konnten“, betont Hoferer. Das Engagement der Mitarbeiter ist ein Alleinstellungsmerkmal für die Fischer Group, da sie während dieser Vorbereitungsphase sprichwörtlich den Button zwei Mal drücken mussten.

Das Ergebnis zeigt, dass sich diese Herangehensweise ausgezahlt hat. Ein weiterer Vorteil dieser Implementierungsstrategie war, dass sich die Mitarbeiter so einerseits bereits frühzeitig mit dem neuen System vertraut machen konnten und andererseits sahen, wie die Prozesse künftig ablaufen. „Das hat vielen Kollegen die Angst genommen, weil sie so bereits frühzeitig erfuhren, was auf sie zukommt“, beschreibt Obert. Zusätzlich dazu unterstützte die Consilio mit Schulungen der Key-User.

“Die Fischer Group hat sich aus einer strategischen Überlegung heraus für den Greenfield-Ansatz in der
Private Cloud entschieden.”
Thorsten Obert, CIO, Fischer Group

Papierlos mit S/4 Private Cloud

Dass die S/4 Hana Private Cloud der Einstieg in das intelligente, digitale Unternehmen ist, zeigt sich auch an anderer Seite. „Die Anforderungen an die Digitalisierung und Automatisierung lassen sich nur auf diese Art und Weise ideal umsetzen“, ist Thorsten Obert überzeugt. So arbeitet Fischer seit dem Go-live 2024 zu 100 Prozent papierlos – davor waren es zu 100 Prozent Papier. Grund: Alle Labels werden jetzt seit der EWM-Einführung in der Produktion mit Label-Druckern ausgedruckt. Ein witziges Detail am Rande: „Da wir daran zweifelten, dass die papierlose Planung und Fertigung möglich ist, hatten wir uns vor dem Go-live noch mit ausreichend Aktenordnern eingedeckt. Diese Ordner brauchen wir jetzt nicht mehr und können sie an andere Kollegen für ihre Ablage abgeben“, schmunzelt Obert. Künftig planen die Verantwortlichen, diese Fähigkeiten noch weiter auszubauen.

Nach dem Go-live übernahm Consilio die Hypercare-Phase. Dabei optimierten die SAP-Spezialisten von Consilio die neuen Prozesse, behoben auftretende Fehler und passten die Prozessstrukturen an den Unternehmensalltag an, um einen sauberen Projektabschluss zu gewährleisten. Fischer hat im Juli 2024 den kompletten AMS-Service über alle Bereiche inklusive der Beratung und Optimierung an die Consilio übertragen. Hintergrund: Heute entstehen Technologien und neue Lösungen schneller als jemals zuvor. Damit ändern sich nicht nur die geschäftlichen Anforderungen, auch die IT hat sich von ihrer unterstützenden zu einer aktiven Rolle bei der digitalen Transformation von Unternehmen entwickelt.

Doch wie lässt sich die Annäherung von IT- und Geschäftsstrategie erreichen, wenn die Verantwortlichen mit der Verwaltung der aktuellen IT-Landschaft alle Hände voll zu tun haben? Das Zauberwort lautet: Application Management Services (AMS). Die Dienstleistung zielt darauf ab, der IT die nötige Zeit und die Ressourcen zu ermöglichen, die sie für Routineaufgaben benötigt. Mit dem Consilio-AMS reduzieren Unternehmen wie die Fischer Group ihre operative Arbeitsbelastung in der IT erheblich – damit gewinnen sie den Freiraum zurück, den sie benötigen, um innovativ zu sein und ihr Business in ein intelligentes Unternehmen zu verwandeln. Consilio unterstützt mit seinen Application Management Services bei der Überwachung und Optimierung der Applikationen im Tagesbetrieb und sorgt so proaktiv für eine einwandfreie Funktion kritischer Geschäftsprozesse, Workflows und Schnittstellen.

Mit dem Engagement der Fischer Group beim Application Management Service von Consilio ist eine langfristige Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gelegt. Ziel der strategischen Partnerschaft sind die Weiterentwicklung sowie die gemeinsame Betreuung und Projekt­umsetzung mit der Fischer Group in den Bereichen SD, PP, QM, PP/DS, EWM, Pro­curement, GTS, Technologie & Entwicklung, Finance, Controlling sowie Basis & Berechtigungen. In diesem Rahmen hat die Consilio mittlerweile einen Nacharbeitsprozess in den Bereichen PP/EWM/MES und PP/DS eingeführt. Damit ist eine effiziente Nacharbeit über alle Ebenen mit Chargenführung realisiert. Die von Consilio implementierte Lösung stärkt nicht nur die Prozesssicherheit in der Fischer Group, sondern trägt erheblich zur Optimierung der implementierten Prozesse bei.

Weltweite Roll-outs geplant

Nachdem die Zentrale mit ihren Werken auf S/4 umgestellt wurde, sind die restlichen Niederlassungen an der Reihe. Zur Fischer Group gehören insgesamt 18 Unternehmen in acht Ländern. Ausgehend vom Hauptsitz im süddeutschen Achern-Fautenbach liegen die Standorte strategisch über den Globus verteilt – vor allem an den Hotspots der Automobilindustrie. Da die Standorte zeitversetzt auch an das System gebracht werden sollen, hat die Projektgruppe – zusammengesetzt aus Mitarbeitern von Consilio und der Fischer Group – das Thema bei der Transformation berücksichtigt. Während dieser Zeit ist ein Template entstanden, das zu 90 bis 95 Prozent den Anforderungen der Unternehmensgruppe entspricht.

Warum nicht 100 Prozent?

Für Deutschland deckt das Template die Anforderungen zu 100 Prozent ab, doch im Ausland gibt es andere Anforderungen, beispielsweise weil die Dokumentation von den Behörden für ein Thema vorgegeben ist oder die Bürokratie spezielle Aufzeichnungen benötigt. Bei Fischer hatte es sich das Projektteam zur Aufgabe gemacht, das Template so zu gestalten, dass es dynamisch auf andere Länder und Gegebenheiten vergleichsweise einfach ausgerollt werden kann. So verlangt Deutschland möglicherweise eine andere Dokumentation – etwa von Gefahrstoffen – als Kanada, die USA, Mexiko oder Südafrika und China. „Wir haben bereits während der Transformation sehr penibel darauf ­geachtet, dass das Template nicht nur auf bestehende, sondern auch auf potenzielle neue Standorte vergleichsweise leicht angepasst werden kann“, erinnert sich Hoferer. Da Achern-Fautenbach nach Unternehmensangaben die komplexeste Fertigung im Unternehmensverbund hat, entschied die Unternehmensleitung, dass hier die optimalen Voraussetzungen gegeben sind, den Prototyp für ein Template zu entwickeln, das man dann auch an die Auslandstöchter ausrollt.

„Wir sind international sehr stark aktiv und unsere Kunden fordern weltweit die gleichen Prozesse, weshalb es für uns essenziell ist, einen starken Partner wie Consilio an unserer Seite zu wissen, der uns beim internationalen Roll-out begleitet“, betont Hans-Peter Fischer. Um eine möglichst hohe Flexibilität beim Roll-out zu gewährleisten, wurde das Template von den Entwicklern nicht hardcodiert – also auf Werke ausgerichtet. Die Entwickler von Consilio wählten vielmehr einen dynamischen Ansatz. Das gewährleistet im Nachhinein die benötigte Flexibilität, das Template sowohl konzeptionell als auch prozessseitig und bei der technischen Realisierung anzupassen.

Fazit

Mit der Umstellung geht Fischer einen wichtigen Schritt in Richtung zukunftsfähige Fertigung. Mit dem neuen System ist der Grundstein gelegt, die Transparenz sowohl in der Planung als auch in der Fertigung zu steigern. Außerdem besteht jetzt die Möglichkeit, die Fertigung weltweit auf ein gemeinsames Niveau zu heben. Somit haben die Verantwortlichen im Unternehmen einen konkreten Überblick darüber, was im Unternehmen vor sich geht, und können im Ernstfall proaktiv gegensteuern – egal, in welchem Land die Fertigung sitzt. Philipp Schneider, Senior Solution Consultant SCM bei Consilio, bringt es auf den Punkt: „Die Transparenz in der Logistik und der Fertigung ist bei Fischer enorm gestiegen. Die Reibungsverluste zwischen den Prozessen sind jetzt minimiert und die Verantwort­lichen können auf Anhieb sagen, wie und wo ihre Waren produziert werden – das erleichtert die Terminplanung erheblich.“

Fischer Group

Die Fischer Group zählt weltweit zu den führenden Anbietern längsnahtgeschweißter Edelstahlrohre und -bauteile. Die Unternehmensgruppe mit Sitz in Achern-Fautenbach in Baden-Württemberg vereint die Geschäftsbereiche Fischer Edelstahlrohre, Fischer Power Solutions, Fischer Rohrtechnik und Fischer Maschinentechnik. Jährlich produziert das Unternehmen nach eigenen Angaben 127 Millionen Meter Rohr und verarbeitet dabei über 169.000 Tonnen Material. Die Fertigung erfolgt präzise nach individuellen Kundenanforderungen – von der Bearbeitung des Spaltbands bis zur Herstellung hochkomplexer Bauteile. Jeder Produktionsschritt wird von Spezialisten überwacht und kontinuierlich optimiert. Darüber hinaus entwickelt Fischer Power Solutions innovative Batteriespeichersysteme für Indus­trie, Energiewirtschaft und Hersteller von Sonderfahrzeugen.
fischer-group.com

Argumente für die Cloud

Die Fischer Group ist ein Unternehmen, das technologieoffen handelt. Um künftig für die Herausforderungen eines volatilen Marktes gewappnet zu sein, hat man sich für das Private-Cloud-Konzept entschieden. Mehrere gute Gründe sprechen für den Wechsel in die Private Cloud: Erstens steht die Cloud-Technologie bei der SAP momentan im strategischen Mittelpunkt und zweitens lässt sich mit diesen flexiblen, skalierbaren Technologien nicht nur die Effizienz der Verwaltungs-, sondern vor allem auch der Fertigung-Prozesse positiv vorantreiben. Außerdem kann Fischer mit dem Konzept personelle Ressourcen einsparen, da die Wartung der Systeme ausgelagert ist.


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Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

FourSide Hotel Salzburg,
Trademark Collection by Wyndham
Am Messezentrum 2, 5020 Salzburg, Österreich
+43-66-24355460

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 21. Mai, und
Donnerstag, 22. Mai 2025

Reguläres Ticket

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Hotel Hilton Heidelberg
Kurfürstenanlage 1
D-69115 Heidelberg

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Donnerstag, 23. April 2026

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Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2026, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.

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