Generationswechsel bei IG SAP Schweiz
Wäre es nach dem deutschen ERP-Riesen gegangen, hätten alle Schweizer Firmen auf den teuren Enterprise-Support wechseln müssen. Der bis dahin angebotene Standard-Support sollte abgeschafft werden. Dies wollten sich die Schweizer Anwender nicht bieten lassen. Kurzerhand gründeten 21 Teilnehmer eines CIO-Circle die Interessengemeinschaft SAP Schweiz (IG SAP CH). Sie konnten dank der gemeinsamen Anstrengungen und des Einbezugs der Wettbewerbskommission WEKO den ERP-Anbieter überzeugen, den Standard-Support nach 2008 weiterzuführen.
Auch nach dem „Franken-Schock“ Anfang 2015 wurde gehandelt. Hier half unter anderem der Preisüberwacher mit, die Wartungskosten stabil zu halten. Gemäß Rechnung der IG SAP erspart der tiefere Verlauf der Wartungsprozente den Schweizer IG-SAP-Mitgliedern rund 16 Millionen Franken pro Jahr.
Nach 15 Jahren Führung der IG SAP übergibt Peter Hartmann (68-jährig) den IG-SAP-Hut an Remo Schneider, der als 50-Jähriger die nächsten 15 Jahre sichern kann. Remo Schneider hat sich bereits im Jahr 2023 warmgelaufen, hat die Auswertungen der Kundenumfrage erstellt und präsentiert. Er ist bereit für den Lead. Damit ist ein reibungsloser Übergang gesichert. Während der Übergangszeit bis etwa 2026 wird Peter Hartmann als Stellvertreter zur Verfügung stehen.
Was als Interessengemeinschaft zum Wartungsmodell begann, hat sich aktuell dem Ziel verschrieben, die kommerziellen und rechtlichen Interessen der SAP-Anwender in der Schweiz zu bündeln. Die IG SAP versteht sich nicht als Alternative zur DSAG. Vielmehr werden hiesige Aktivitäten mit der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe abgestimmt und ergänzen sie. Die IG SAP erfreut sich eines bemerkenswerten Zuspruchs. Über die Jahre stießen viele neue Firmen zur Interessengemeinschaft hinzu, die mittlerweile auf veritable rund 130 Mitglieder angewachsen ist. Der Mitgliederzuwachs ist größtenteils auf Mund-zu-Mund-Propaganda zurückzuführen.