Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community

S/4 – Fixstern für das System von übermorgen

Der S/4-Umstieg ist alternativlos, aber für viele noch weit weg. Zunächst braucht es eine Roadmap, ausgerichtet auf den perfekten Transformationszeitpunkt. Es gilt auch, die gegensätzlichen Erwartungen von Business und IT zusammenzubringen.
Oliver Dorsner, cbs
5. April 2018
One-Global-Corporation
avatar

Ein namhafter Technologiekonzern, 250.000 Mitarbeiter in 33 Ländern. An den CFO berichten acht Divisionen aus fünf Kontinenten. Es gibt kein einheitliches Reporting, aber elf verschiedene Kontenpläne.

Der CIO ist Herr über 14 unterschiedliche ERP-Systeme, die Prozesse sind weitgehend nicht harmonisiert. Wir treffen beide am Rande eines globalen Symposiums in Barcelona.

S/4 Hana ist mittlerweile ein viel diskutiertes Thema im Unternehmen. Das Management weiß: Bis 2025 muss die Transformation abgeschlossen sein. Die Fachbereiche erwarten, dass ein Digital Core aufgebaut wird, als Basis der hauseigenen Digitalisierungsstrategie.

Der IT-Chef steht unter Druck. Er möchte möglichst bald mit S/4-Aktivitäten starten. Aber wie? Er ist verunsichert, kein Wunder. Informationen gibt es mehr als genug. Er erkennt viele Detailthemen, hat aber kein klares Bild vor Augen.

Beispiel: Die Oracle-Datenbank-Lizenz läuft ab. Soll er die Lizenz verlängern oder gleich eine Hana-Datenbank einführen? Es fehlt ein Fahrplan.

Projektansatz und „Sweet Spot of Transition“

Fast eine halbe Stunde hat der CIO uns berichtet, bei Rioja, gefülltem Rinderfilet und Crema Catalana. Nach dem Dessert sind wir am Zug. Was braucht er für seinen Weg in die neue SAP-Welt? Zunächst einmal einen Reiseplan.

Mit dem Management gilt es, eine individuelle Roadmap zu bauen für die kommenden drei Jahre. Inhalt: sämtliche Vorbereitungsprojekte bis zur Transition. Wichtig ist dabei ein Fixstern: das Ableiten des sogenannten „Sweet Spot of Transition“. Wann ist der richtige Zeitpunkt, um auf S/4 umzusteigen?

In dem vorliegenden Fall des Hightech-Riesen wird klar: nicht vor 2023! Die Dimensionen sind zu groß, zu viele Fachbereiche sind involviert, die Vorbereitung wird Jahre in Anspruch nehmen, schließlich reden wir über globale Prozesslandschaften und Systeme.

Den „Transition Approach“ bestimmen wir aber schon heute. Die Treiber kommen gleichermaßen aus dem Business und der IT, abhängig von der Frage: Welche Prozesse sollen angepackt werden – welche Veränderungen bieten Potenziale?

Mache ich eine Radikalkur und gestalte auf Basis einer Restrukturierung alle Geschäftsprozesse neu (Greenfield-Ansatz)? Oder behalte ich meine alte Systemlandschaft und fahre ein Upgrade (Brownfield-Ansatz)?

Die Vorbereitungen können von Company zu Company ganz unterschiedlich aussehen. Abhängig vom Zielbild, das wir zusammen mit dem „Sweet Spot“ ermitteln.

Es gibt zwei Dimensionen: Welche Prozesse, Regelwerke, Stammdaten etc. sollen nach dem Umstieg in welcher Form zur Verfügung stehen? Zudem geht es um die Frage: Wie soll die künftige Systemlandschaft technisch aussehen? Daraus leiten sich die Vorbereitungsprojekte ab: Design völlig neuer Prozesse, tief greifende organisatorische Anpassungen, technische Aktivitäten, Stammdaten optimieren.

Wir sind mittlerweile beim dritten Café con ­leche. CIO und CFO haben sich viele Notizen gemacht. Sie stellen noch ein paar Fragen, dann greifen sie plötzlich nach ihren Mänteln. Die Zeit drängt, eine Telco mit den brasilianischen Kollegen. Handshakes, schneller Abgang. Ich bin nicht sicher, ob meine Botschaft angekommen ist.

Drei Stunden später, wir sind schon auf dem Weg zum Flughafen El Prat, erreicht mich eine Mail des CIO: „Vielen Dank, Herr Dorsner“, so beginnt sie. „Ich bin nun besser sortiert! Ich habe verstanden, welche Abhängigkeiten es gibt. Ich kenne Relevanz und Reihenfolge der Fragen, die wir in unserer Organisation zwischen Management, Business und IT klären müssen, bevor wir S/4 einführen. Wann treffen wir uns zum nächsten Termin?“

Mein Kollege, Consulting Director im Finance-Bereich, hat mitgelesen. Er schmunzelt. Unser Kunde hat offenbar verstanden: Als CIO muss er das Thema S/4 nicht allein wuppen. Er ist „nur“ der Quarterback, der das Projekt steuert. Es sind viele Player im Spiel. Denn die großen Fragen kommen nicht aus der IT, es sind Business-Fragen.

https://e3mag.com/partners/cbs-corporate-business-solutions/

avatar
Oliver Dorsner, cbs

Oliver ist Director Business Consulting (Niederlassungsleiter) bei cbs


Schreibe einen Kommentar

Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren. Alle Informationen zum Event finden Sie hier:

SAP Competence Center Summit 2024

Veranstaltungsort

Eventraum, FourSide Hotel Salzburg,
Am Messezentrum 2,
A-5020 Salzburg

Veranstaltungsdatum

5. und 6. Juni 2024

Reguläres Ticket:

€ 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Eventraum, Hotel Hilton Heidelberg,
Kurfürstenanlage 1,
69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

28. und 29. Februar 2024

Tickets

Regular Ticket
EUR 590 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2024, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.