Information und Bildungsarbeit von und für die SAP-Community

ERP-Architekturmodelle

Die S/4-Conversion ist ein Paradigmenwechsel und kein technischer Releasewechsel. SAP spricht von der digitalen Transformation und dem intelligenten Enterprise, verheimlicht aber, dass es dazu nicht nur Hana und S/4, sondern auch eine passende ERP-Architektur braucht.
Peter M. Färbinger, E3 Magazin
11. Mai 2023
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Heimatlose ERP-Architekten in der SAP-Community

Das Thema Enterprise-Architektur ist für SAP-Verantwortliche nicht gleich verständlich, weil jeder SAP-Bestandskunde wahrscheinlich intuitiv annimmt, dass eine solche oder ähnliche Funktion von Beginn an vorhanden und integriert sein sollte. Bei genauerer Betrachtung funktionierten aber R/3 und das aktuelle ECC ohne Architekturmodell. SAP entwickelte mit dem dreistufigen Client/Server-Modell eine perfekte IT-Infrastruktur und Informatik-Architektur. Damit war der CIO immer zufrieden und das SAP’sche ERP funktionierte lange Zeit klaglos. Es fehlte jedoch als Gegenstück zur Informatik auf der Business-Seite eine geschäftsrelevante ERP-Architektur und es fehlten auch Enterprise-Architekten.

Aris-Tapeten

Ein ERP-System ist mehr als eine zentrale Datenbank als Single Point of Truth und ein paar App-Server sowie die Clients der Anwender, siehe SAPs dreistufiges Client/Server-Modell. Entscheidend in der Aufbau- und Ablauforganisation sind die Geschäftsprozesse, diese versuchte bereits vor 30 Jahren Professor August-Wilhelm Scheer mit dem IT-Werkzeug Aris einzufangen. Manche Mitglieder der SAP-Community erinnern sich vielleicht noch an die endlosen Aris-Tapeten in den Business-Prozess-Reengineering-Workshops der 90er-Jahre. Diese Ablaufpläne sollten verständlich machen, was ERP leisten kann. Bereits damals wollte man eine ERP-Architektur den Anwendern an die Hand geben. Damals wie heute gilt es aus Sicht des Business, ein gläsernes ERP zu schaffen.

Exit: SolMan

Aris von Professor Scheer war nicht der ganz große Erfolg. Später versuchte SAP mit dem Solution Manager, ein wenig konzeptionelle Arbeit nachzuholen. Operativ stabilisierte sich die SAP Business Suite, aber der Blick über den SAP’schen Tellerrand gelang mit dem SolMan nicht, sodass weiterhin der Blick auf eine Enterprise-Architektur verwehrt blieb. SAP hat es übersehen, den Managern jenseits der IT eine ERP-Sichtweise zu vermitteln. Der SolMan blieb ein Werkzeug der SAP-Basis. Die Manager hatten weiterhin keine Ahnung, was das SAP-System und die angeschlossene IT leisten.

Der Enterprise-Architekt

Aus einer Nachlässigkeit von SAP erwuchsen in den vergangenen Jahren eine neue Berufsgruppe und das Unternehmen LeanIX. Der Enterprise-Architekt ist kein ERP-Baumeister und IT-Ingenieur, sondern ein Planer, Archivar und Kartograf, der ein Gesamtbild der ERP-Architektur weit über die SAP’schen Grenzen hinaus entwirft, pflegt und verwaltet. Mit seinen Landkarten zeigt der Enterprise-Architekt dem Management die Entwicklungsmöglichkeiten, Lizenzkosten, Schwachstellen und Leistungsparameter der eigenen IT. Hierbei geht es dann nicht um Cloud Computing, Virtualisierung und Client/Server, sondern um operative und strategische Architekturmodelle, an denen sich das Business orientieren kann und soll.

Rettungsring für S/4

Ein ganzheitliches Architekturmodell, wie es ein Enterprise-Architekt mit LeanIX erstellen kann, wird in vielen Fällen der Rettungsring für die S/4-Conversion sein. Der schnellste Pkw, der größte Lkw, das sicherste Schiff und das komfortabelste Flugzeug helfen ohne Landkarte wenig. Wer nicht weiß, wohin der Weg führen soll, der wird auch mit den technischen Fortbewegungsmitteln kein Weiterkommen erringen. Die S/4-Conversion kann nur mit einem Masterplan, einer Landkarte eines Enterprise-Architekten gelingen. SAP hat diesen Parameter übersehen, dafür jetzt LeanIX als strategischen Partner gewählt. Die SAP-Bestandskunden sollten über diese Schritte nachdenken.

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Peter M. Färbinger, E3 Magazin

Peter M. Färbinger, Herausgeber und Chefredakteur E3-Magazin DE, US und ES (e3mag.com), B4Bmedia.net AG, Freilassing (DE), E-Mail: pmf@b4bmedia.net und Tel. +49(0)8654/77130-21


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Die Arbeit an der SAP-Basis ist entscheidend für die erfolgreiche S/4-Conversion. 

Damit bekommt das sogenannte Competence Center bei den SAP-Bestandskunden strategische Bedeutung. Unhabhängig vom Betriebsmodell eines S/4 Hana sind Themen wie Automatisierung, Monitoring, Security, Application Lifecycle Management und Datenmanagement die Basis für den operativen S/4-Betrieb.

Zum zweiten Mal bereits veranstaltet das E3-Magazin in Salzburg einen Summit für die SAP-Community, um sich über alle Aspekte der S/4-Hana-Basisarbeit umfassend zu informieren.

Veranstaltungsort

Mehr Informationen folgen in Kürze.

Veranstaltungsdatum

21. und 22. Mai 2025

Early-Bird-Ticket

Verfügbar bis 1. März 2025
€ 490 exkl. USt.

Reguläres Ticket:

€ 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

Hotel Hilton Heidelberg,
Kurfürstenanlage 1,
D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

Mittwoch, 5. März, und
Donnerstag, 6. März 2025

Tickets

Regular Ticket
EUR 590 exkl. USt
Early-Bird-Ticket
EUR 490 exkl. USt
Veranstalter ist das E3-Magazin des Verlags B4Bmedia.net AG. Die Vorträge werden von einer Ausstellung ausgewählter SAP-Partner begleitet. Der Ticketpreis beinhaltet den Besuch aller Vorträge des Steampunk und BTP Summit 2025, den Besuch des Ausstellungsbereichs, die Teilnahme an der Abendveranstaltung sowie die Verpflegung während des offiziellen Programms. Das Vortragsprogramm und die Liste der Aussteller und Sponsoren (SAP-Partner) wird zeitnah auf dieser Website veröffentlicht.