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In der richtigen Reihenfolge

SAP ERP funktioniert in der Standardausführung für serielle, eindimensionale Prozesse sehr gut. Bei der Abbildung von komplexen, verteilten, zeitaufwändigen und mehrstufigen Fertigungsprozessen besteht aber noch Verbesserungspotenzial. SAP PP/DS (Production Planning/Detailed Scheduling) kann diese Lücke schließen.
Michael Galla, Itelligence
1. September 2016
[shutterstock.com:574570192, Anna Frajtova]
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Die Verantwortlichen des thüringischen Unternehmens Layertec suchten nach einer Lösung, die die Kapazitätsauslastung der Produktion in ihrem SAP-ERP-System berechnet und die Terminierung festlegt.

Layertec entwickelt und fertigt hochwertige optische Komponenten für die Lasertechnik. Den hoch komplexen und zeitaufwändigen Produktionsprozessen steht die Forderung der Kunden aus Industrie und Forschung nach pünktlicher Lieferung gegenüber.

Die manuelle Produktionsplanung hatten die Thüringer zunächst mit der Bedarfsplanung aus ihrem SAP-ERP-System ergänzt. Schließlich waren sie hier aufgrund der hohen Komplexität der Fertigungsstrukturen und des dafür notwendigen zeitlichen Aufwands an Grenzen gestoßen.

„Wir produzieren Serien, aber auch kleinere Stückzahlen und Prototypen für die Forschung und Entwicklung. Dies führt zu einer komplexen Planung, weil Serien- wie auch Sonderfertigungen auf gleiche Arbeitsplatz- und Materialressourcen zugreifen“

sagt Alexander Ancsin, Mitglied in der Geschäftsleitung von Layertec und zuständig für das operative Geschäft.

Um neben der möglichst akkuraten und übersichtlichen Abbildung der Planung von komplexen und vielschichtigen Produktionsabläufen im ERP-Standard die Dauer für die notwendigen Planungsschritte, wie Reihenfolgebildungen, Ein- und Umplanungen zu verringern, entschied man sich bei Layertec für den Einsatz das Werkzeuges SAP PP/DS.

Wie bisher legt das ERP-System die Aufträge an. Hierfür orientiert sich die Software am Kundenbedarf und an dem gemeinsam mit dem Kunden vereinbarten Liefertermin.

Die Rolle des ERP-Systems ist es Aufträge und Bedarfsplanungen vom Lieferdatum an zurückzurechnen und im zweiten Schritt für jede Stücklistenstufe die jeweilige Zeitplanung zu erstellen.

In diese Planung fließen dann die Termine für die Vorfertigung einzelner Komponenten mit ein. Der Schwachpunkt: Diese Zeitplanung berücksichtigt die Kapazitätsbelastung und die Verfügbarkeit der Vormaterialien nicht. Hierfür ist dann SAP PP/DS zuständig.

Das Add-on berechnet auf Basis der (Grob-)Planungen aus dem ERP die Kapazitäts- und Ressourcenbelastung und terminiert die Produktionsabläufe.

„Aufgrund vieler einzelner Produktionsschritte haben wir Durchlaufzeiten von mehreren Wochen. Um eine höhere Auslastung unserer Spezialmaschinen zu erreichen, muss auch die Verfügbarkeit von Vormaterialien bezüglich Termin und Bedarfsmenge berücksichtigt werden“

sagt Ancsin.

„Mit SAP PP/DS werden unsere Mitarbeiter von diesen komplexen und zeitaufwändigen Planungsaufgaben entlastet.“

Die Herausforderung ist es zu kalkulieren, wie sich die unterschiedlichen Produktionsprozesse gegenseitig Kapazitäten und Ressourcen abnehmen. Das Rückwärtsrechnen des SAP ERP reicht für eine akkurate Planung und Terminierung nicht aus.

Eben weil SAP ERP die Be- und mögliche Überlastungen auf den Arbeitsplätzen nicht im Voraus berechnen kann, ist es in der Verantwortung des Add-ons, die gesamte Arbeitsbelastung gleichmäßig auf die Arbeitsplätze zu verteilen: über Wochen, in denen die Auftragsbücher voll sind, und über die Wochen mit geringerer Auslastung.

SAP PP/DS sorgt dafür, dass die Produktion ausgeglichen läuft und sämtliche Prozessschritte in Takt und Reihenfolge passen.

Der Ansatz beinhaltet eine sehr hohe Automatisierung der Produktionsplanung und stellt damit hohe Anforderungen an die Plankontrolle/-verfolgung und an die Genauigkeit der Stammdaten.

Die Produktionsplaner sind über Kapazitätsüberlasten und daraus folgende Verspätungen der Produktion rechtzeitig informiert und können gezielt Gegenmaßnahmen treffen.

Bereits in den ersten Monaten nach Projektstart setzte Layertec das Planungstool SAP PP/DS stufenweise in der Produktionsplanung ein. Zunächst realisierten die Verantwortlichen die Planung der Optikfertigung in PP/DS.

Sie diskutierten, analysierten und verfeinerten diese Planung in einer Reihe von Workshops. Die Umstellung der übrigen Fertigungsstufen erfolgte dann schrittweise. Schließlich schalteten sie das Terminierungstool für die gesamte Fertigung produktiv.

Seitdem ist es für die pünktliche Terminierung aller Aufträge, Produktionsprozesse und Lieferungen bei Layertec verantwortlich.

„SAP PP/DS hat unsere komplexe Planung entscheidend vereinfacht. Die übersichtliche Darstellung unserer Fertigungen und die Möglichkeit, Umplanungen flexibel und schneller vorzunehmen, hilft uns enorm bei der Produktionsplanung“, unterstreicht Alexander Ancsin.

https://e3mag.com/partners/itelligence-ag/

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Michael Galla, Itelligence

Dr. Michael Galla, Team- und Fachgebietsleitung Supply Chain Planning (SCP) bei Itelligence.


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