Critical-Chain-Projektmanagement


Kapp Niles produziert Maschinen und Werkzeuge zur Feinbearbeitung von Verzahnungen und Profilen. Für das Unternehmen war neben der Abdeckung der CCPM-Anforderungen die Einbindung in die bereits im Einsatz befindliche SAP-Netzplantechnik ausschlaggebend für die Wahl der Lösung von Milliarum.
Einerseits setzt diese auf die SAP-Standards mit CCPM-relevanten Erweiterungen, sodass der Power-User Zugriff auf alle SAP-Funktionen im Detail hat. Durch eine webbasierte Oberfläche wird auch der gelegentliche Anwender angesprochen.
Kapp wollte neben Netzplantechnik, Modellierung der kritischen Kette, Abbildung und Einplanung am Engpass und Ausweisen des CCPM-Puffers noch weitere Projekttasks abdecken.
So sollten auch die Berechnung des Projektfortschritts und Pufferverbrauchs, das Bilden der Bearbeitungsreihenfolge für die Fachabteilungen, die Erzeugung eines Fiebercharts pro Projekt wie auch die Darstellung des gesamten Unternehmens durch ein Multi-Projekt Fieberchart sowie differenzierte grafische Kapazitätsauswertungen mit inbegriffen sein.
Beim Umstellungsprozess ging es anfangs weniger um IT-Themen als vielmehr um die Abkehr von den gewohnten Methoden des klassischen Projektmanagements wie Terminpläne, Prioritätslisten oder Meilensteine.
Die Veränderungen mussten zunächst im Kopf stattfinden. Ziel war es, dass Abteilungen ihre implizit im Terminplan enthaltenen Puffer aufgeben und diese als Gesamtpuffer an das Ende des Projektes stellen sollten, an dem sich dann alle beteiligten Stellen bei Bedarf bedienen können.
Ein Projekt soll gemäß der CCPM-Philosophie nicht begonnen werden, weil der Termin es erfordert, sondern erst dann, wenn alle erforderlichen Voraussetzungen für ein unterbrechungsfreies Abarbeiten eines Vorganges vorliegen (Full Set und Vermeidung von Multitasking).
Die jeweiligen Arbeitsschritte innerhalb der Fachabteilung werden nicht mehr von im Vorfeld festgesetzten Terminen bestimmt, sondern kurzfristig nach Projektfortschritt und Pufferverbrauch gesteuert (Pufferindex).
Der Umstellungsprozess wurde zunächst bewusst nicht mit IT-Software abgebildet, sondern mit Excel und „Paperwork“ begleitet. Aufgrund von Erfahrungen mit der Einführung anderer Systeme (z. B. SAP-Netzplantechnik) konnte so die Optimierung in der Anfangsphase einfacher an ausgewählten Projekten gestaltet werden.
Die Aktualisierung der CCPM-Fiebercharts erfolgt automatisch. Die Abwicklung der Projekte wurde vereinfacht, kürzere Durchlaufzeiten entlasten alle beteiligten Abteilungen. Die Ampelfarben der Projekte geben einen schnellen Überblick für die Führungsebene und zeigen auf, wo akutes Handeln notwendig ist.
Überlastungen durch die Bearbeitung von zu vielen Projekten werden vermieden, der Workload verringert sich somit. Da die Architektur der Milliarum-Software vollständig in SAP integriert ist, fallen keinerlei Kosten für die Erstellung und Wartung von Schnittstellen an.
Die Implementierung der neuen Software erfolgte nach einem ersten Kickoff mit sechs jeweils zweitägigen Workshops, dazwischen fanden ein bis zwei Web-Ex-Meetings statt. Anschließend war das Kernteam in der Lage, die Endanwender eigenständig zu schulen.
Aktuell nutzen sieben Power-User und 30 Endanwender die neue Software, im Endausbau werden es rund 100 Mitarbeiter sein. Die einfache Bedienungsoberfläche zeigt dem Anwender rasch, ob alle notwendigen Daten für den Start des nächsten Vorgangs vorliegen (Full Set).
Der Support wird direkt durch die Softwareentwickler geleistet, die sich nach Meldung eines Problems unmittelbar ins System einschalten, dieses binnen kurzer Zeit analysieren und beheben. Fragen zur Anwendung bzw. Konfiguration werden zügig per E-Mail oder auch telefonisch beantwortet, ohne dass eine umfassende kostenpflichtige Beratung anfällt.