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Cloud: Eine grundlegend neue Denkweise

Auf meiner Hitliste der sinnentleerten IT-Buzzwords steht „Cloud“ weit oben. Sinnentleert ist ein bisschen hart. Es sind mehr die Mechaniken im Diskurs, die dazu führen, dass wir zwar über Cloud sprechen, aber oftmals aneinander vorbei.
Julia Rettig, Nagarro
10. März 2025
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Was meinen wir mit „Cloud“? Deployments, Server, Subscription, Mindset. Das alles sind Themen, die man sehr transparent beleuchten kann, allerdings liegt „Cloud“ dieselbe Herausforderung zugrunde wie anderen Buzzwords: Es gibt keine allgemeingültige Definition. In der Regel wird die Definition des National Institute of Standards and Technology herangezogen.

ISO 22123-1

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hingegen orientiert sich beispielsweise an der ISO-Norm (vgl. ISO 22123-1). ISO beschreibt das Ganze in möglichst komplexer Sprache: „Paradigma, einen netzwerkbasierten Zugang auf ein skalierbares und elastisches Reservoir gemeinsam nutzbarer physischer oder virtueller Ressourcen nach dem Selbstbedienungsprinzip und bedarfsgerechter Administration zu ermöglichen.“

Ausschlaggebend für die Wahl der Definition des BSI ist, dass Cloud Computing als „Paradigma“ beschrieben wird – also eine grundlegende Denkweise. Und das hilft, denn wenn wir gleich auf die technischen Grundlagen beziehungsweise Bereitstellungsmodelle schauen, dann werden wir feststellen, dass das alles nicht nur durch die technische Brille zu betrachten ist, sondern auch das Mindset eine Rolle spielt.

Aber zurück zur Cloud: Auch hier haben wir im Operativen mehrere Ebenen, auf deren Grundlage wir diskutieren. Zum einen ist da das Liefermodell. Im SAP-ERP-Bereich gilt es, zwischen Private oder Public Cloud zu entscheiden. Multi-Cloud- oder hybride Szenarien sind darüber hinaus für viele Unternehmen relevant.

SaaS, IaaS oder PaaS?

Zum anderen sind da die Servicemodelle, meist auf Subskriptionsbasis: Software-as-a-Service (SaaS), Infrastructure-as-a-Service (IaaS) oder Platform-as-a-Service (PaaS), die sich an den Schichten des Cloud Computing anlegen, nämlich Anwendung, Plattform und Infrastruktur. Grow with SAP ist beispielsweise als SaaS in der Public Cloud ausgeliefert, während Rise with SAP Komponenten aus SaaS, IaaS und PaaS kombiniert und laut SAP eine Business-Transformation-as-a-Service ist.

Cloud-Mindset

Uns fehlt jetzt noch eine Perspektive im Cloud-­Diskurs, die ich bereits angeteasert habe: das viel zitierte Mindset. Ich habe mal Copilot gefragt, was SAP meint, wenn sie über die Cloud sprechen – speziell in Bezug auf Tonalität und Messaging. Die Antwort war: „Alles in allem ist das SAP-Messaging positiv, zukunftsorientiert und darauf ausgelegt, greifbaren Businessmehrwert zu liefern bei gleichzeitigem Fokus auf Sicherheit, Compliance und Nachhaltigkeit.“

Silos aufbrechen

Die Cloud soll also den Pioniergeist wecken und uns auf neue Höhen heben. Das klingt ganz toll, bringt aber dann doch wieder ganz menschliche Herausforderungen mit sich. Wer mit dem bereitgestellten (aber nicht weniger effizienten) Best-Practice-Standard vorliebnehmen muss, braucht Change Management. Wenn Bereiche enger zusammenwachsen, weil die Cloud die Silos aufbricht, in denen man sich bisher komfortabel vor schwierigen Diskussionen verstecken konnte, dann führt das erst mal zu innerer Abneigung. Und dann muss noch ein Umgang mit der Anspruchshaltung der Manager gefunden werden: Sie versprechen den Quantensprung durch die Cloud – dabei müssen erst mal zwanzig Jahre Legacy aufgearbeitet werden, bevor wir in Utopia sind.

Zum Schluss bleibt nur noch eine Frage: Was hat die Cloud eigentlich mit Hackbällchen zu tun (absoluter Filmtipp trotz des absurden Titels)?


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Julia Rettig, Nagarro

Julia Rettig ist zuständig für das SAP Go-to-Market und Portfolio bei Nagarro. Sie beschäftigt sich fast ausschließlich mit SAP und einschlägigen Buzzwords.


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Reguläres Ticket

EUR 590 exkl. USt.

Veranstaltungsort

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D-69115 Heidelberg

Veranstaltungsdatum

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Donnerstag, 23. April 2026

Tickets

Reguläres Ticket
EUR 590 exkl. USt
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EUR 390 exkl. USt
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