Advanced DataStore Object
Simplification mit BW/4 Version 2.0: Vereinfachungen in der Daten(fluss)modellierung
Im Vergleich zu herkömmlichen relationalen Datenbanken unterstützt die In-memory-Computing-DB Hana an vielen Stellen performantere Rechenoperationen. Einhergehend mit diesen Veränderungen wurde auch die Modellierung von Datenhaltung und Datenflüssen im BW/4 im Vergleich zum klassischen SAP BW vereinfacht – und so das propagierte Ziel der Vereinfachung – Simplification – unterstützt.
Ein prominentes Beispiel für ein Objekt, welches es schon in der alten Welt gab, dessen Umfang aber erheblich erweitert wurde, ist das DataStore Object (DSO). Es stellt im BW ein zentrales Objekt zur Datenhaltung dar. In BW/4 Version 2.0 ist es weiterhin zu finden – allerdings in weiterentwickelter Form als advanced DataStore Object (aDSO).
Dabei bietet dieses neue aDSO nicht nur die Funktionen des klassischen DataStore Objects, sondern ersetzt weitere der BW-Objekte wie InfoCubes, HybridProvider oder Persistant Staging Areas. Während in der Vergangenheit die Queries für das Reporting im Regelfall auf (virtuellen) Multi-Providern aufsetzten und so auf die Daten in den InfoCubes zugriffen, war das direkte Reporting auf DSOs in vielen Fällen mit einer Reihe von Nachteilen behaftet und wurde daher eher sparsam eingesetzt. Die veränderte zugrunde liegende Technik ermöglicht im BW/4 auch das standardmäßige Reporting auf aDSOs, die nun unterschiedlich konfiguriert werden können. So ist es auch möglich, mit einem aDSO einen InfoCube nachzubilden.
Die InfoCubes werden daher im BW/4 nicht mehr benötigt. Ähnlich sieht es bei den virtuellen Objekten wie MultiProvidern, InfoSets, VirtualProvidern et cetera aus, die durch die neu gestalteten CompositeProvider und Open Operational DataStore (ODS) Views abgelöst wurden. Die Abbildung zeigt in der linken Spalte einen Überblick über die klassischen BW-Modellierungsobjekte und in der rechten die Modellierungsobjekte im BW/4. Die Pfeile zwischen den Objekten verdeutlichen, welche neuen Objekte die Aufgaben der klassischen Objekte übernehmen. Lediglich die InfoObjects sind von den Veränderungen weitestgehend ausgenommen. Grundsätzlich vereinfacht die Reduktion der Modellierungsobjekttypen für Entwickler den Aufbau von Datenflüssen und Datenhaltung signifikant.
Die Modellierung der Objekte findet nicht mehr in der SAP GUI, sondern mit BW/4 vollständig im Hana-Studio statt. Die Verwaltung und Administration der Objekte sowie der datenverarbeitenden Prozesse erfolgt im Studio und über das BW/4 WebCockpit. Insbesondere der Bereich Modellierungseigenschaften ist interessant, da hier das Verhalten des aDSOs festgelegt werden kann. Die Modellierung des aDSOs ist also ein wenig komplexer als im klassischen BW, wird jedoch durch die Gliederung der Vorgaben unterstützt.
Neben diesen Einstellungen gibt es noch weitere Möglichkeiten für aDSOs, zum Beispiel die Kennzeichnung eines aDSOs als Planungs-aDSO. Es wird deutlich, dass aDSOs mehr Aufgaben als ihre Vorgänger, die klassischen DSOs, erfüllen können – und sie somit mehrere verschiedene klassische Modellierungsobjekte auf einmal ersetzen.