Lügenpresse
Ein Ergebnis:
„Es geht nicht um Hass“
sagt Spiegel-Redakteur Markus Brauck.
„Es gibt eine neue Unsicherheit, auf die der Journalismus eine Antwort finden muss.“
Das ist ein hoher Anspruch, den hier ein Journalist an die Kollegen richtet. Er ist naturgemäß vollinhaltlich zu unterstützen – aber greift er vielleicht zu kurz?
Ich bin Fachjournalist und das Community-Magazin E-3 kann sich in keiner Weise mit öffentlichen Massenmedien wie Der Spiegel, Manager Magazin, Die Zeit, Süddeutsche Zeitung etc. vergleichen.
Gesellschaftliche Phänomene, sozialwissenschaftliche Trends und Paradigmen gelten jedoch primär für alle Medien, weil der E-3 Leser wahrscheinlich auch ein Spiegel-, FAZ- oder SZ-Leser ist.
Was bedeutet es demnach als Fachjournalist, für die „Lügenpresse“ zu arbeiten? Welche Antworten kann ein Magazin für die SAP-Community auf eine neue Unsicherheit finden?
Fachpresse ist immer eine Symbiose aus Anwendern, Anbietern, Körperschaften und Analysten/Journalisten. Es ist ein lebendiger Mikrokosmos im allgemeinen gesellschaftlichen Diskurs.
Das funktionierte vor 20 Jahren noch ganz hervorragend! Mittels Pressereisen, Workshops und Journalistenseminaren leisteten die IT-Anbieter viel Bildungsarbeit für die Fachjournalisten.
Im Fall der SAP-Community war es ähnlich erfreulich. Der Anwenderverein DSAG öffnete alle Veranstaltungen und Vorträge auch für Analysten und Journalisten. Das Ergebnis war eine lebendige Kommunikation mit einem Fachdiskurs auf hohem Niveau.
Die SAP-Bilanzpressekonferenz und SAP-CeBIT-Pressekonferenz entwickelte sich unter Leitung von Professor Henning Kagermann jedes Mal zum erfreulichen, informativen Chaos.
Und heute? Nur noch Unsicherheit?
Fehlanzeige bei Journalisten-Workshops und Seminaren. Die wenigen Pressekonferenzen sind verwaist – DSAG e. V. präsentierte die Investitionsumfrage 2016: Zwei Journalisten waren im Raum.
Bei SAP-Pressekonferenzen scheint es, in dem gereichten Kaffee ist Schlafpulver – keine relevanten, kritischen, investigativen Fragen! Das Ergebnis geht knapp vorbei an der „Lügenpresse“.
Warum aber? SAP veranstaltet keinen Influencer Summit und DSAG versperrt den Journalisten den Zutritt zu den Fachvorträgen, damit bleibt die Bildungsarbeit auf der Strecke. Wenn jedoch die Presse nicht mit Wissen versorgt wird, wie soll dann ein konstruktiver und kritischer Diskurs entstehen?
Wenn ich nichts weiß, kann ich auch nichts fragen! Wer nichts weiß, muss alles glauben! Es ist ein Ökosystem mit Lernen, Verstehen und Fragen. Die Unsicherheit resultiert aus der Sprachlosigkeit, diese manifestiert sich in der „Lügenpresse“.
Ein Zustand, der zumindest für die Fachpresse repariert gehört: DSAG und SAP, öffnet eure Tore, teilt das Wissen mit den Journalisten und Analysten. Leistet Bildungsarbeit und alle werden davon profitieren!
Warum sind wir das führende Fachmagazin in der SAP-Community?