S/4-Hana-Umstieg: Mit schnellen Schritten zum Erfolg
Die Schuhindustrie steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Die notwendige Nähe zur Kundschaft erfordert eine Dezentralisierung der Produktion, die zunehmend nach Europa zurückverlagert wird. Konsumenten legen Wert auf nachhaltige Produktionsmethoden. Schuhmaschinenhersteller Desma unterstützt hier die Hersteller durch hochautomatisierte Maschinenparks und umfassenden Support. Schon in der Vergangenheit stellte das SAP-ERP-System gleichsam den Master für alle Prozesse – von der Konstruktion und Produktion über Vertrieb bis zur Buchhaltung.
Das Unternehmen wollte ein leicht zu wartendes System haben. Eigene Schnittstellen wurden möglichst vermieden. Benötigten andere Systeme Daten, wurden diese exportiert. Mit der Unterstützung des SAP-Dienstleisters Abat konnte erfolgreich von SAP R/3 auf S/4 transformiert werden, wodurch nun interne Prozesse optimiert und weitere innovative Produktionslösungen für die Industrie 4.0 implementiert werden können. „Wir wollten keine Berater, die das System verbiegen und dann morgen nicht mehr da sind“, so Desma-Geschäftsführer Christian Decker.
Reporting? Läuft
Ein Fokus des Projekts lag auf der strikten Einhaltung von SAP-Standards, um ein leicht zu wartendes System zu gewährleisten. Das Kernprojekt wurde nach fünf Monaten abgeschlossen. Neue Funktionen und eine höhere Leistungsfähigkeit führten zu einer sofortigen Vertrautheit der Anwender mit dem neuen System. Ein Vorteil dabei war die direkte Integration von Dashboards und die Möglichkeit, auf die Hana-Datenbank zuzugreifen. Ein immer wiederkehrendes Thema bei R/3 waren die fehlende Datentransparenz sowie unzureichende Reporting-Möglichkeiten.
Mit der neuen S/4-Lösung wurde der schnelle Zugriff auf die Dashboards einfacher. Hier kann die SAP Analytics Cloud nun direkt auf die Hana-Datenbank zugreifen. Dies verbessert die Reporting-Funktionen erheblich und schafft eine höhere Datentransparenz. Einige intensiv genutzte Funktionalitäten von R/3 waren in S/4 jedoch nicht mehr verfügbar. Aber hier zeigte sich die Expertise von Abat, alternative Lösungen und Workarounds zu entwickeln. Im Rahmen der Conversion wurde auch das abgekündigte SAP CRM 7.0 konvertiert. Desma nutzt nun erfolgreich die CRM-Funktionalitäten im S/4 (S4CRM). Nach der initialen CRM-Conversion erfolgten die Ablösung des SAP-CS-Moduls und die Einführung des neuen SAP-Service. Mit der Migration von CRM 7.0 auf die CRM-Funktionalitäten von S/4 wurde ein bedeutender Schritt in Richtung der integrierten Kundenbeziehungsmanagement-Lösung gemacht.
Die neuen CRM-Funktionalitäten ermöglichen eine nahtlose Integration in die restlichen Geschäftsprozesse. Vertriebs- und Servicemitarbeiter haben nun einen umfassenden Überblick über die Kundenhistorie und können schneller und zielgerichteter auf Anfragen reagieren. Der Ersatz des alten CS-Modus durch den neuen SAP-Service hat die Serviceprozesse erheblich verbessert. Die neuen Funktionen unterstützen die Techniker bei der Planung und Durchführung von Wartungsarbeiten. Durch mobile Lösungen können sie vor Ort auf alle notwendigen Informationen zugreifen und Serviceaufträge direkt im System erfassen. Dies erhöht die Effizienz und die Kundenzufriedenheit.
Im Rahmen des Innovationsprojektes wurden viele weitere User-Storys in allen Unternehmensbereichen umgesetzt. Ziel war es, die bestmögliche Usability im SAP-Standard zu erreichen. Die kontinuierlichen Innovationssprints ermöglichten die Implementierung von mehr als 100 neuen Funktionen, die in der alten ERP-Version vermisst wurden. Die Umstellung auf S/4 war ein umfassendes Transformationsprojekt, das alle Unternehmensbereiche betraf. Im Vordergrund standen die Harmonisierung und die Standardisierung der Prozesse.
In der alten ERP-Landschaft hatten zahlreiche Modifikationen und Eigenentwicklungen die Wartung und Erweiterung erschwert. Mit S/4 wurden viele dieser Modifikationen überflüssig, da moderne und erweiterte Standardfunktionen zur Verfügung stehen. So umfasste die Conversion eine Konsolidierung der Stammdaten und die Einführung eines zentralen Geschäftspartnerkonzepts. Durch die Zusammenführung von Debitoren und Kreditoren zu Businesspartnern wurde eine einheitliche und konsistente Datenbasis geschaffen. Dies erleichtert die Datenpflege, das Reporting und die Analyse. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Optimierung der Finanzprozesse. Die neue Finanzarchitektur von S/4 ermöglicht eine Echtzeit-Konsolidierung und -Berichterstattung. Die integrierte Finanzplanung und -analyse bietet Desma nun die Möglichkeit, fundierte Entscheidungen auf Basis aktueller Daten zu treffen.
Auf Sprint folgt Langstrecke
Die Umstellung auf S/4 war erst der Anfang. Ziel war es, kontinuierlich weitere User-Storys und Funktionserweiterungen umzusetzen. Im Rahmen von Innovationsprojekten werden regelmäßig neue Anforderungen erfasst und in die Systemlandschaft integriert. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen. Ein Fokus liegt dabei auf der Verbesserung der Usability. Durch die Nutzung von Fiori-Oberflächen wird die Bedienung des Systems intuitiver und benutzerfreundlicher. Die Anwender profitieren von einer einheitlichen und konsistenten Benutzeroberfläche, die den Zugang zu den benötigten Informationen erleichtert.
Desma plant, die Möglichkeiten der S/4-Plattform weiter auszuschöpfen, damit zukünftige Projekte die Integration von maschinellem Lernen und KI umfassen können. Auch die Nutzung von IoT-Technologien zur Überwachung und Steuerung der Produktionsmaschinen ist geplant. Die erfolgreiche S/4-Transformation bei Desma zeigt, wie wichtig eine frühzeitige Planung und eine erfahrene SAP-Beratung sind. Durch die enge Zusammenarbeit mit Abat und die Nutzung von SAP-Standards konnte Desma seine internen Prozesse optimieren und innovative Lösungen für die Schuhindustrie installieren. Dies verschafft Desma die notwendige Flexibilität und Leistungsfähigkeit, um den zukünftigen Anforderungen der Branche gerecht zu werden.
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