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Werkzeugkoffer für den IT-Dschungel

Ende 2013 ist die Standard-Wartung für die Vorgängerversion des SAP Solution Manager 7.1. ausgelaufen. Wer nicht umsteigt, muss höhere Sicherheitsrisiken und Mehrkosten in Kauf nehmen. Doch nicht nur deshalb lohnt sich der Wechsel zum neuen Release.
Julia Sheyanova, SAP
30. Januar 2014
[shutterstock:347418149,Boris Rabtsevich]
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Mittelständler oder Weltkonzern: Kaum ein Unternehmen kann heute noch auf automatisierte Prozesse verzichten. Vertrieb und Produktion arbeiten längst ebenso vernetzt wie Kundenservice, Finanzwesen und Personalmanagement. Überall ebnet die Informationstechnologie den Weg zu einer nahtlosen Zusammenarbeit – und zwar bereichs- und betriebsübergreifend.

Umso wichtiger ist es für IT-Verantwortliche, sämtliche Lösungen und Anwendungen im Griff zu behalten – dies über alle IT-Silos hinweg.

Hierbei helfen IT-Management-Tools. Sie sorgen für mehr Durchblick und somit für mehr Sicherheit im unternehmensweiten IT-Dschungel. Probleme und Sicherheitslücken lassen sich darüber schnell identifizieren, analysieren und beheben.

Auch deshalb setzen inzwischen drei von vier Unternehmen bei der Steuerung ihrer IT-Abläufe auf entsprechende Lösungen.

Ganzheitliches Management-Tool

Ein prall gefüllter Werkzeugkoffer, der kontinuierlich durch Support Package Stacks und Feature Packs erweitert wird, hilft SAP-Kunden dabei, ihre Unternehmensanwendungen effizient zu überwachen, zu steuern und auf dem neuesten Stand zu halten.

Als zentrale Managementplattform verbindet der Solution Manager dazu unterschiedliche Systeme, macht Service- und Supportprozesse transparent und beschleunigt sie. Zahlreiche Kunden wissen das bereits zu schätzen.

„Durch den Einsatz des Solution Managers konnten wir die durchschnittliche Bearbeitungszeit von Service-Desk-Anfragen reduzieren und dazu eine 100-prozentige Erhöhung der Transparenz erreichen“

lobt Marieta Silter, Division Head SAP Administration and Operation bei Sartorius Corporate Administration, die Plattform. Ein weiterer Vorteil: Bereitstellung und Nutzung des SAP Solution Managers sind im Rahmen der jährlichen SAP-Wartungsgebühren abgedeckt.

Nicht zuletzt deshalb greifen inzwischen circa 60 Prozent aller SAP-Kunden beim Applikationsmanagement auf den Solution Manager zurück. Bis dato beschränkte sich der Einsatz allerdings häufig auf Standard-Features für Wartung und Upgrades oder einzelne Werkzeuge wie Incident Management, Change Request Management, Test Management oder System Monitoring. Das Gesamtpotenzial der Managementplattform wurde von den Betrieben jedoch nur selten ausgeschöpft.

„Dabei ist es gerade die Integration der einzelnen Module, die den eigentlichen Mehrwert ausmacht“

unterstreicht Johannes Hurst, Sprecher des Arbeitskreises Solution Manager bei der Deutschsprachigen SAP Anwendergruppe (DSAG).

Mit der Verfügbarkeit des Release 7.1 im Sommer 2011 hat das Tool-Set den Schritt von der Pflicht zur Kür vollendet und sich vom ungeliebten Werkzeug zur ganzheitlichen Managementplattform gemausert.

Erstmals lassen sich neben SAP-Systemen nun auch Nicht-SAP-Systeme über die Plattform managen. Darüber hinaus zeichnen den neuen Solution Manager umfassende Orchestrierungsfunktionen, diverse Dashboards sowie eine anwenderfreundlichere Benutzeroberfläche aus.

Rundumsicht auf die IT

Das neue Tool-Set wurde konsequent an die Anforderungen des ITIL-Standards (IT Infrastructure Library) angepasst. Das ermöglicht CIOs, Fachbereiche in die Planung und Implementierung neuer IT-Vorhaben einzubinden, Projekte zu beschleunigen und die gesamte Agilität der IT zu verbessern.

Derzeit gilt die Managementplattform als weltweit einzige Anwendung, die für alle 15 Prozesse eine ITIL-Zertifizierung erhalten hat – auch das macht deutlich, dass sich der SAP-Werkzeugkasten ideal zur Steuerung der unternehmensweiten IT-Prozesse eignet.

„Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Solution Manager durch seine Modul- und Datenintegrationsfähigkeit überzeugt und somit ein Meilenstein im Business-IT-Alignment darstellt“

unterstreicht Marc Köhler, der aufseiten der unabhängigen Unternehmensberatung Serview die ITIL-Zertifizierung begleitet hat.

Das integrierte SAP IT Infrastructure Management auf Basis der Realtech-Software „theGuard!“ ermöglicht eine Rundumsicht auf die gesamte IT-Landschaft. Gleichzeitig profitieren Unternehmen im Rahmen des Change Request Managements (ChaRM) von Best Practices, die sich mühelos an individuelle Unternehmensprozesse anpassen lassen.

Auch die System-Überwachung wurde erweitert: Der Solution Manager 7.1 ersetzt das herkömmliche CCMS-Szenario durch die neue Monitoring und Alerting Infrastructure (MAI), deren Konfigurationsschritte im SAP Composite Application Framework (CAF) als sogenannte Guided Procedure realisiert sind.

Seit Dezember 2013 dürfen auch Standard-Support-Kunden die neuen Technologien nutzen. Für Enterprise-Support-Kunden bietet MAI zudem eine breite Palette von neuen Steuerungs- und Reportingfunktionalitäten, wie etwa BW-Reporting und Dashboards.

Der Solution Manager 7.1 liefert erweiterten Support für SAP Mobile sowie Monitoring und Alerting für Hana.

Wartung durch Upgrade erhalten

Um davon profitieren zu können, sollten Unternehmen spätestens jetzt auf die Version 7.1 des Managementtools umsteigen. Für die Umstellung spricht neben der verbesserten Funktionalität auch die Tatsache, dass im Dezember 2013 das Ende der Mainstream Maintenance für die Vorgängerversionen eingeläutet wurde.

Da SAP für das Release 7.0 keine erweiterte Wartung anbietet, haben Unternehmen folgende Alternativen:

  • Sie verzichten auf SAP-Wartung und nehmen damit gravierende Sicherheitsrisiken in Kauf.
  • Sie schließen einen kostenpflichtigen kundenspezifischen Wartungsvertrag mit SAP ab.
  • Sie steigen auf den SAP Solution Manager 7.1 um und profitieren auch zukünftig vom umfangreichen Support- und Wartungsangebot der SAP.

Mittelfristig wird der Großteil der SAP-Anwender am neuen Release der Managementplattform wohl kaum vorbeikommen. Schließlich ist der Solution Manager längst weitaus mehr als ein nützliches Werkzeug für Monitoring und Anpassung vorhandener SAP-Systeme.

Vielmehr deckt das neue Release – von der Implementierung über Produktivsetzung und den Betrieb bis hin zu kontinuierlichen Anwendungsoptimierungen – sämtliche Schlüsselbereiche der IT ab. Auch deshalb gilt die zentrale Lösung für das Application Lifecycle Management und den Betrieb von Softwarelösungen inzwischen bei vielen Unternehmen als „Single Source of Truth“.

In jedem Fall  sollten die unterschiedlichen Funktionalitäten schrittweise umgestellt werden, um einen ungestörten Produktivbetrieb zu gewährleisten. Ein genauer Blick auf die individuellen Bedürfnisse und Prozesse ist schon im Vorfeld des Umstiegs unverzichtbar.

Der Release-Wechsel ist nicht nur rein technisches Upgrade. Wie bei einem üblichen SAP-Upgrade muss das Augenmerk auf den Prozessanpassungen und der Implementierung neuer Funktionen liegen. Hierbei unterstützen zertifizierte Beratungspartner wie Realtech SAP-Kunden mit einer Roadmap für den Aufbau einer ITIL-konformen IT-Prozess-Abbildung.

Kunden, die SAP Enterprise Support, Premium Engagement und SAP Product Support for Large Enterprises nutzen, können Expert Guided Implementation Sessions ohne zusätzliche Kosten als Teil ihrer Support-Vereinbarung in Anspruch nehmen.

All das ermöglicht SAP-Kunden das schnelle und unkomplizierte Upgrade auf die neueste Version der Anwendungsmanagementlösung. Grund genug, diesen wichtigen Schritt nun schnellstmöglich zu gehen.

 

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Julia Sheyanova, SAP

Arbeitet als SAP Senior Support Engineer bei SAP SE


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